<p align=left>Es sieht so aus, als sei meine erste Neigung zur Klassenstruktur inkorrekt gewesen. Obwohl es anfangs nur wenig Vorlieben einer Klassengesellschaft gab, so verblasste dieses ehrenvolle Ideal sehr schnell. Im Jahre 9400 DE gab es sieben verschiedene Klassen.
Elite - Die Fürsten und Großmeister der wichtigsten Gilden. Es war möglich, dass Privatbürger akzeptiert wurden, aber dann wurden weitere Ressourcen benötigt. Nur die Elite besaß private Büchereien und Inseln.
Es wurden einige Versuche unternommen, die Klassen zu vereinen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob diese Versuche fruchtbar waren. Öffentliche Büchereien, Stipendien für die wichtigsten Gilden, Renovierung der ärmeren Viertel - all dies hatte eher politische Beweggründe als dass es auf die Verbesserung des Lebensstandards abzielen sollte. Aber ich denke, das ist nicht überraschend.
Gildenangehörige - Ja, Mitgliedern der niederen Klassen war es möglich beizutreten, aber es scheint, dass die Schulen zu teuer und berühmt waren, als dass ihnen viele Mitglieder der niederen Klassen beigetreten wären. Daher bildeten die Absolventen eine eigene Klasse. Und dazu noch eine der höheren.
Oberschicht - Die niedrigste der drei hohen Klassen. Die Angehörigen dieser Klasse waren erfolgreiche Unternehmer, die meist die Elite der Banken, Gaststätten usw. versorgte. Meistens genossen die Mitglieder dieser Klasse keine Ausbildung in einer der wichtigsten Gilden, verfügten aber über ausreichend finanzielle Mittel, um sich ihren Platz in einer der höheren Klassen zu kaufen.
Mittelschicht - Meist Geschäftsleute. Sie waren in der Lage, sich einiges an Luxus zu leisten, waren aber dem Ansehen nach weit von der Elite entfernt. Es war zwar selten, aber doch möglich, dass sie eigene Bücher besaßen sowie eigene Welten. Sie schienen den Großteil der niederen Klassen auszumachen.
Bessere Arme - Die höhere Klasse der Armen schien sich größtenteils aus Industriearbeitern zusammenzusetzen, viele von ihnen verbrachten ihr Leben in fremden Welten (bevor diese verboten wurden). Es macht den Anschein, dass diese Klasse, sowie die zwei niedrigsten, keine eigenen Bücher besaß.
Niedere Arme - Mir fällt kein besserer Name ein. Allerdings ist es recht eindeutig, dass es zwei Klassen der Armen gab. Diese niederen Armen blieben immer in ihren eigenen Distrikten und wurden nur selten mit Mitgliedern der Mittelklasse und nie mit Mitgliedern der oberen Klassen gesehen. Möglicherweise wurden sie als Dienstboten beschäftigt, obwohl man das normalerweise nicht gern sah.
Unterste Arme - Referenz zu den 'Untersten' (eine nicht näher definierte Unterklasse?) gefunden, allerdings nur sehr vereinzelt. Nicht genügend Daten vorhanden, um Licht in die Sache zu bringen.
<p align=left>Die Geschichte von Kedri - aus dem Buch 42B.
Übersetzt von: Nick
Erster Entwurf
Kedri liebte sein Volk, und das Volk von D'ni liebte seinen König, denn Kedri tat in den Augen von Yahvo Gutes und war darauf bedacht, denen zu dienen, die er anführte.
Im 48. Jahr seiner Regentschaft wanderte Kedri durch die Straßen von Ae'gura und war zutiefst verstört. Denn auch wenn alle Leute, ob reich oder arm, ihren König liebten, sah Kedri, dass auf der gesamten Insel Ae'gura fast nur wohlhabende Leute lebten und diejenigen, die über D'ni herrschten.
"Wo sind meine Leute?" fragte Kedri seine Begleiter, die mit ihm gingen.
"Um Euch herum", antworteten sie und zeigten auf die Menschenmenge, die ihnen folgte.
"Trotzdem kann ich hier nirgends meine Leute sehen. Ich sehe Gildenmeister und ich sehe Geschäftsleute. Aber ich sehe nicht diejenigen, die keine Wahl haben unserer Gilde beizutreten, oder diejenigen, die die Geschäfte erbaut haben. Wo also sind meine Leute auf dieser Insel?"
Der König rief seine Berater zusammen und brachte seine Enttäuschung zum Ausdruck. Er befahl, dass ein neuer Ort (Ort ist nicht richtig, aber ich habe Schwierigkeiten mit diesem Wort - es ist auch nicht das übliche Wort für Distrikt, auch wenn das eine bessere Übersetzung wäre, oder Heimat) auf der Insel gebaut werden und der Name des Ortes (?) Shamathen sein solle. Er befahl, dass Shamathen nicht den Wohlhabenden und der Elite vorbehalten bleiben, sondern auch denen zugänglich sein solle, die weniger Glück gehabt hatten. Auch sie waren Bürger. Und das Gebiet wurde errichtet und Kedri war erfreut, seine Bürger an einem solchen Ort (wieder dieses Wort) leben zu sehen.
Kurze Zeit später, als das Gebiet von Shamathen zu wachsen begann, ging Kedri durch die Stadt und unterhielt sich mit seinen Leuten und erzählte ihnen von seinen Plänen. Und Kedri wurde zur Gemeinschaftsbücherei geführt, denn er wollte die Welten sehen, über die er seine Leute hatte sprechen hören.
Und wieder war der König ganz verwirrt und fragte seine Berater: "Wo sind die Bücher, die die großartigen D'ni geschrieben haben?"
"Um Euch herum", antworteten sie und zeigten auf die Bücherreihen auf den Regalen.
"Aber ich sehe hier nicht die Welten unserer Leute. Ich sehe Welten, die eher missglückten Schulaufgaben von Studenten der Schreibkunst ähneln. Ich sehe Welten, die selbst diese Studenten nicht besuchen würden, geschweige denn ein König. Also frage ich noch einmal: Wo sind die großen Welten der D'ni?"
Der König kehrte in seinen Palast zurück und befahl seinen Beratern, sein wertvollstes Buch - die Welt der Könige, die während der Herrschaft seines Großvaters geschrieben worden war - in die Gemeinschaftsbücherei zu bringen, damit die Leute von D'ni Anteil an dem Können der großartigen Schreiber nehmen könnten, so wie er Anteil daran genommen hatte.
Und die Leute liebten ihren König mehr als je zuvor.
Also rief der König seine Berater zu sich und befahl ihnen, den Großen Tempel auszubauen, damit Yahvo zufrieden gestellt wurde und alle Einwohner D'nis ihren Gott (eigentlich wieder eine Form von Yahvo, aber ich dachte "Gott" ergibt hier mehr Sinn) in seinem Haus besuchen konnten, so wie es auch den Leuten mit Geld (eine geerbte Art von Geld) gestattet war. Der König befahl ihnen, das Opernhaus auszubauen, damit alle Einwohner D'nis das Liedgut des Volkes hören konnten, so wie es auch den Einwohnern mit Geld (eine verdiente Art von Geld) gestattet war. Der König befahl ihnen, den Distrikt von Belari auszubauen, damit das von König Rakeri geschaffene Gebiet nicht verfallen würde, sondern wie alle anderen Gebiete der Stadt behandelt werden würde, und damit alle Einwohner D'nis in Reichtum leben konnten, so wie es auch den Einwohnern mit Geld (verdient und geerbt) gestattet war.
Und alle Leute von D'ni liebten ihren König noch mehr als jemals zuvor.
Es gibt hier noch ein paar Problemstellen. Anscheinend gab es Wörter für verschiedene Arten von Geld - ich könnte diesbezüglich weitere Hilfe gebrauchen, wie auch mit dem Wort für "Ort".
<p align=left>Adesh bestieg den Thron im Jahre 5549 im Alter von 49 Jahren.
Obgleich Adesh jung an Jahren war, sagte man ihm für sein Alter eine hohe Reife nach und er ließ sich in vielen Dingen von der Prophetin Trisari (die auch seinem Onkel gedient hatte) beraten. Adesh war augenscheinlich ein religiöser, aber nicht besonders verständnis- voller Mann.
5574 machte der Prophet Gish von sich reden und begann zu predigen, ähnlich, wie es Tevahr Jahre zuvor getan hatte. Anders als Tevahr pries Gish die Worte Yahvos, aber nichts anderes. Der Große König, so sagte er, war eine Farce, genau wie Tevahr. Er verurteilte sein Volk dafür, zu behaupteten, das Tayghan* wichtiger war, als die Einhaltung der Gebote Yahvos. Er verkündete, dass Tevahr und der Große König Tayghan als Vorwand benutzt hatten, um zu tun, was sie wollten, und dass es Zeit war, sich wieder auf Yahvos Gebote zu kon- zentrieren. Eins davon, fügte er hinzu, war es, keine Kontakte zu den Außenseitern zu unterhalten. Obgleich Gish nicht der Erste war, der solches sagte, kam das Volk aus irgendeinem Grund in hellen Scharen, um ihm zu lauschen und er wurde zu einer äußerst populären Gestalt.
Adesh verurteilte Gishs Worte und ließ ihn zahlreiche Male verhaften. Durch solche Aktionen wurde Gish natürlich nur ermutigt, und sein Einfluss auf die Gesellschaft wurde noch größer, als er sonst gewesen wäre.
Gish setzte seine Predigten fort, bis Adesh, offenbar in einem Anfall von Wut den Relyimah befahl ihn zu töten*. Später sagte man, dass diese Entscheidung vermutlich die schlechteste seiner gesamten Herrschaft war.* Die Relyimah erfüllten ihren Auftrag 5675. Der Volkeszorn gegen den König und die offizielle Kirche war groß.
Genau wie in Gishs Lehren, hatte Adesh das Töten eines Mannes gerechtfertigt (was absolut gegen die Gebote Yahvos verstieß) da er gemeint hatte, dass es einen höheren Zweck gäbe, der aufgrund von Tayghan gerechtfertigt sei. Gish wurde zu einem Martyrer und seine Anhängerschaft wurde noch größer.
Adesh versuchte das Volk wieder auf seine Seite zu ziehen, aber es war zu spät. Es gab offenbar nur sehr Wenige (selbst überzeugte Anhänger des Großen Königs) die mit seiner Entscheidung einverstanden waren.
Tatsächlich besagen die Gerüchte, dass es einer von Adeshs engsten Beratern war, der ihn 7501 im jungen Alter von 201 tötete. Der Thron ging an seinen erstgeborenen Sohn Lanaren.
* Das Wort bedeutet im wörtlichen Sinne "mit dem Geist lieben", womit ein tief gehendes, persönliches Wissen um eine andere Person, oder im konkreten Fall Yahvo, gemeint ist. Die Lehre besagte, dass Yahvos einzige Forderung, um den Zugang zur Perfekten Welt zu gewähren, eine solche Beziehung war.
* Aus "Yahvo allein", geschrieben von Gish.
* Aus den privaten Tagebüchern von Trisari entnommen.
* Viele glauben, dass es tatsächlich Trisari war, der Adesh überzeugte, diesen Befehl zu geben.
<p align=left>Ahlsendar (der Große König) - Ahlsendar war 29 und lebte, als sein Vater getötet wurde, mit seiner Mutter in einer privaten Welt. Anstatt sich sofort in die Stadt zu begeben, hielt er sich weiterhin in der privaten Welt auf, anscheinend auf Anraten seines Onkels, der gekommen war, um Ahlsendar vom Tode seines Vaters in Kenntnis zu setzen. Mit einigen Beratern, die ihn auf dem Laufenden hielten, blieb Ahlsendar in der privaten Welt und versuchte einen Plan für den Krieg zu schmieden, der nun in seiner Stadt wütete. In der Zwischenzeit übersetzte sein Onkel, der immer noch Mitglied der Gilde der Sprach- gelehrten war, große Teile der Sprache der Pento und lernte so viel über sie, wie er konnte.
Wie sich herausstellte, übernahmen die Richter (mit den Pento) nach dem Tod von Koreen die Kontrolle über die D'ni und begannen in andere Welten umzuziehen. Ahlsendar wartete weiter ab, nachdem er von seinem Onkel mit neuen Informationen versorgt worden war. Einige Wochen später hatte sich das Warten anscheinend ausgezahlt.
Es gab Berichte, dass die Richter den Anführer der Pento aus Furcht, dass er an Macht gewinnen und außer Kontrolle geraten könnte, getötet hatten. Leider hatte der Anführer kein Testament gemacht und hinterließ zwei Söhne, die um den Thron kämpften. Dies führte zu einem Bürgerkrieg unter den Pento und zu völligem Desinteresse an den D'ni, so dass die Richter mit leeren Händen dastanden. Darüber hinaus wurden alle verfügbaren Streitkräfte in andere Welten verlegt und nicht mehr zur Sicherung der Stadt eingesetzt. Die Öffentlichkeit wusste offenbar, dass sich Ahlsendar versteckte, und hatte mit jedem Tag mehr das Gefühl, als würden die Prophezeiungen wahr werden.
"Sein Weinen hört nur der Stein, während sie unter ihm hindurchgehen, und er tröstet sie in ihrer Furcht. Nur der Bogen begrüßt die Herrschaft des Großartigen, der uns führt." Ahlsendar, das wussten alle, wurde direkt unterhalb des Bogens geboren. "Ein neues Volk, ein Volk des Lichts, wird großes Unheil über die Dunkelheit bringen." Das, so glaubten sie, hatten die Pento getan. "Er bleibt in seinem Versteck, während ein anderer auf seinem Thron sitzt." Das war offensichtlich. Während die Öffentlichkeit auf ihn wartete, wuchs in ihnen der Wille, für ihn zu kämpfen, immer stärker.
Fünfzehn Wochen nach dem Tod seines Vaters, begab sich Ahlsendar zum ersten Mal in seinem Leben in die Stadt, begleitet von einer kleinen Truppe. Er segelte direkt durch den Bogen zum Palast und erlangte ihn mit Hilfe seiner Soldaten und denjenigen, die sich ihm anschlossen, relativ einfach zurück. Sofort richtete er "Sicherheitszonen" ein und setzte die Pento schließlich davon in Kenntnis, dass er Verhandlungen mit dem Pento-Krieger Mekarr* wünschte.
Ahlsendar willigte ein, Mekarr bei der Bezwingung seines Bruders zu helfen, wenn die Pento im Gegenzug friedlich in ihre Heimat zurückkehrten. Mekarr stimmte zu, falls Ahlsendar ihnen eine Welt schreiben würde, in die sie zurückkehren könnten. Die Verträge wurden unterschrieben und im Jahre 1376 führte Ahlsendar eine Streitmacht in die Pento-Welt.
Dort, in der Schlacht des Großen Königs, besiegte Ahlsendar Mekarrs Bruder Timaue und errang den völligen Sieg für D'ni. Mekarr lieferte zwei Anführer der Richter aus, die anderen drei fand Ahlsendar in der Stadt. Alle fünf wurden in Gefängnis-Welten geschickt (und die Bücher verbrannt). Einige aus der Gesellschaft forderten ihre Hinrichtung, aber Ahlsendar weigerte sich. Seine Krönungs- zeremonie fand wenige Wochen später statt und man sagte, "dass es keinen D'ni gegeben habe, der nicht zur Feier erschienen war. Unser Jubel war laut wie Donner und unser Stolz so unerschütterlich wie der Bogen, durch den wir gesegelt sind ...*"
Während seiner Regentschaft schrieb Ahlsendar eine beträchtliche Anzahl Bücher über Prophezeiungen und forderte seine Leute auf, ihre alte Heimat zu vergessen und sich darauf zu konzentrieren, wofür sie nach D'ni gekommen waren; sie sollten sich wieder darauf konzentrieren, Yahvo zufrieden zu stellen und gute und richtige Entscheidungen zu treffen. Yahvo besser kennen zu lernen sollte der Mittelpunkt ihres Lebens sein, forderte er. Es war Ahlsendar, der ihnen wieder die Einstellung vermittelte, die sie während der Regentschaft von Ri'neref erlangt hatten.
Im Laufe seines Lebens gab es zahlreiche Gerüchte über Ahlsendar und seine besonderen Fähigkeiten, an andere Orte zu reisen. Viele Augenzeugen behaupteten, dass er keine Verbindungsbücher benötigte, um von einem Ort zu einem anderen zu gelangen, und viele andere behaupteten, er könnte unmittelbar an verschiedene Stellen innerhalb einer Welt gelangen. Jedoch konnte nicht eines dieser Gerüchte jemals bestätigt werden.
Es gab aber offenbar andere Gerüchte heimlicherer Art, die sich mit Ahlsendar und seiner Beziehung zur Prophetin Nemiya befassten. Auch wenn Nemiya anscheinend großen Respekt vor Ahlsendar hatte, galt dasselbe nicht unbedingt im gegenteiligen Fall. Offenbar hatte der Große König wenig Zeit für sie und fand ihren Rat oft "töricht" und "kindisch"*, wenn er sich mit ihr besprach. Folglich wurde Nemiya anscheinend nur selten mit dem Großen König gesehen und verkam zu einer Art "Vorzeigefigur" für Festlichkeiten und desgleichen. Es überrascht vielleicht, dass Ahlsendar nur selten andere Propheten konsultierte, obwohl er in der Tat die Wahl hatte.
Ohne das Wissen der Öffentlichkeit, die ihn weiterhin lobte und pries, entwickelte Ahlsendar mit den Gilden der Schreiber und der Heiler eine Seuche. Es hieß, dass sie als biologische Waffe verwendet werden könnte, für den Fall, dass dies in der Zukunft nötig wäre. Was die Pento betraf, so war die Verbindung zwischen ihrer Welt und D'ni noch immer vorhanden, da Ahlsendar darauf bestand, dass weiterhin Ressourcen von den Pento flossen, obwohl ihm anscheinend einige seiner Vertrauten davon abrieten.
1466 kam Mekarr zum Palast. Er nutzte dazu andere Bücher, die ihm die Richter gegeben hatten. Sie töteten Ahlsendars Frau und seine beiden Söhne. Ahlsendar wiederum tötete Mekarr in einem laut Aufzeichnungen "denkwürdigen Kampf". Zwei Tage später befahl Ahlsendar, dass die Seuche auf der neuen Pento-Welt freigesetzt werden solle. Ohne Zweifel rieten ihm seine Berater davon ab, aber er verlangte, dass seine Befehle ausgeführt werden.
Die Seuche wurde freigesetzt, auch wenn aus den Aufzeichnungen nicht hervorgeht, wie genau es geschah. Die gesamte Bevölkerung der Pento starb innerhalb von drei Tagen. Leider begriffen anscheinend die meisten, was geschah, und starben erst, nachdem sie sich schon in mehrere andere Welten begeben und viele andere Kulturen infizierten hatten. Die Krankheit erreichte D'ni jedoch nicht, obwohl die Gilde der Chemiker fürchtete, dass dies durch Mutationen doch noch geschehen könnte.
Als die Öffentlichkeit von der Seuche erfuhr, gab sie natürlich den Pento die Schuld für die Zerstörung, denn sie wusste nichts von Ahlsendars Beteiligung an der Entstehung der Seuche. Alle Bücher, zu denen die Pento Zugang hatten, wurden gesammelt und für immer vernichtet.
Dann, 1500, versammelte Ahlsendar seine Leute um sich, um sie "von der Wahrheit in Kenntnis zu setzen". In dieser Rede klärte er das Volk darüber auf, dass er die Seuche erschaffen und dann ihre Freisetzung befohlen hatte. Am Ende seiner Rede bat er darum, in den Tempel des Großen Königs (der von Ja'kreen gebaut worden war) mitsamt allen "infizierten" Büchern eingeschlossen zu werden, sowie mit allen Büchern, die die D'ni mit ihrer Vergangenheit verbanden (denn er hatte ihnen ja gepredigt, dass sie ihre Vergangenheit vergessen sollten). Ein Jahr später wurde Ahlsendar im Tempel eingeschlossen. Nun ergaben die Dimensionen und die Form des Gebäudes einen Sinn, denn es musste gewaltige Mengen Bücher aufnehmen.
Solath, Ahlsendars gewählter Erbe, übernahm zeitweise die Verantwortung für die D'ni*, während die Öffentlichkeit auf die Rückkehr des Großen Königs wartete.
Jedoch bestätigen die Aufzeichnungen, dass Solath nach sechs Monaten die letzten Wünsche Ahlsendars entdeckt hatte und sie öffentlich bekannt gab. Ahlsendar, so las er vor,
"...würde niemals zurückkehren..." und es
"...gäbe nicht einen einzigen Grund, das Siegel am Tempel des Großen Königs jemals zu brechen." Darüber hinaus stand in der Notiz, dass Solath "offiziell dauerhaft zum König ernannt werden" solle. Solath Schreck beim Vorlesen der Notiz war derart überzeugend, dass angeblich der Gedanke, bei der Notiz könne es sich um eine Fälschung handeln, von niemandem in Betracht gezogen wurde*.
Zahlreiche persönliche Tagebücher und behördliche Abschriften belegen die Zweifel, die die Öffentlichkeit über die Erklärungen äußerte. Solath selbst sagte, "... wie in aller Welt er uns denn in einem solchen Zustand hinterlassen könne ..." Obwohl es viele Forderungen gab, das Siegel des Tempels zu brechen, so erschien ein direkter Befehl des Großen Königs als sehr töricht. Außerdem waren die Bücher im Innern infiziert und "sollten aus gutem Grunde nicht geöffnet werden."*
1502 wurde der Tempel des Großen Königs auf Anordnung Solaths in die Gruft des Großen Königs umbenannt und Ahlsendar für tot erklärt. Dennoch glaubten die meisten, dass er eines Tages zurückkehren würde.
* Die beiden Brüder kämpften um die Herrschaft über die Pento. Mekarr war absolut überzeugt, dass seine Leute den Richtern nichts mehr schuldig waren. Sein Bruder Timaue war vom Gegenteil überzeugt.
* Aus "Der Große König", verfasst von Leshena im Jahre 1399.
* "Nemiyas Erbe", verfasst von Teman im Jahre 1609.
* Es kam zwar nicht oft vor, aber dennoch war es einem König möglich, seinem Nachfolger den Thron zu überlassen, wenn er für längere Zeit fort sein wollte.
* Es deuten keinerlei Aufzeichnungen darauf hin, dass die Notiz nichts anderes als die Wünsche des Großen Königs darstellten, aber es ist interessant zu wissen, dass man noch nicht einmal daran dachte, dass die Notiz eine Fälschung hätte sein können.
* In dieser Form vom Großmeister Namis von der Gilde der Heiler vor dem Rat geäußert.
<p align=left>Ailesh bestieg im Jahre 120DE, im Alter von 170, den Thron im Rahmen der Krönungsfeierlichkeiten. Obwohl es den Anschein hat, dass Ailesh nie Mitglied der Schreibergilde auf Garternay war, so verbrachte er seine ersten fünfzig Jahre damit, (nach seiner eigenen Abberufung) an der Seite von Ri'neref an dem Buch der D'ni zu arbeiten. Als im Jahre 3 DE die Schreibergilde gegründet wurde, stellte Ri'neref sicher, dass Ailesh als erster Großmeister die Verantwortung für die Gilde übernahm.
Als Großmeister arbeitete er eng mit Ri'neref an der Ausarbeitung des neuen Schwurs der Schreibergilde. Der Schwur, den jedes Mitglied leistete und schwor, sein Leben danach auszurichten, hatte - mit einigen kleineren Änderungen - bis zum Jahre 9400 DE Bestand.
Aufzeichnungen zufolge richtete Ailesh sein Leben sehr stark an dem von Ri'neref aus. Er weigerte sich, für sich einen Palast bauen zu lassen, bis eine Bücherei eröffnet wurde, da er sich sehr stark für einen Ort aussprach, an dem jeder Bürger Zugriff auf Bücher haben würde. Obwohl es während des Baus der Bibliothek zu einigen kleineren Unstimmigkeiten kam, wurden die Bauarbeiten im Jahre 233 DE abgeschlossen. Trotzdem weigerte sich Ailesh - wie sein Mentor - für sich selbst einen Palast errichten zu lassen.
Die Regentschaft des Ailesh glich sehr stark der des Ri'neref. Die neuen Ideale und Gesetze der D'ni wurden noch immer mit großer Begeisterung angenommen, von daher erfreute sich Ailesh breiter Unterstützung und seine Regentschaft verlief reibungslos.
Vor der Geburt seines dritten Sohnes im Jahre 256 DE schien es den Aufzeichnungen nach Befürchtungen darüber zu geben, wer die Nachfolge des Königs antreten sollte. Die zwei ältesten Söhne des Ailesh waren recht rebellisch und keiner von ihnen schien der geeignete Anwärter auf den Thron zu sein - zumindest nicht der Meinung der Öffentlichkeit zufolge. Als jedoch Aileshs dritter Sohn heranwuchs, wurde es der Öffentlichkeit klar, dass der Junge den Fußstapfen seines Vaters folgte (obwohl es keine Aufzeichnungen darüber gibt, welche Anzeichen es dafür gab). Ailesh war wohl derselben Meinung wie die Öffentlichkeit, da er seinen dritten Sohn als seinen Nachfolger auserkor.
Ailesh starb im Jahre 350 eines natürlichen Todes.
<p align=left>Asemlef bestieg im Jahre 5999 DE, im Alter von 54, den Thron.
Asemlef übernahm die Regentschaft über ein Volk, das philosophisch verwirrt (Der Wächter : Gish : Den Großen König/Tevahr), aber technologisch fortgeschritten war (viele große Konstruktionen, Bergbau und wissenschaftliche Erfindungen). Außerdem gab es eine sehr schnelle Expansion innerhalb der Höhlen und eine Bewegung dahin gehend, dass der Einfluss von Außenseitern auf ihre Kultur verringert wurde. Außerdem waren die Kämpfe, die ihre Vergangenheit befleckt hatten, auf ein Minimum reduziert worden.
Asemlef fuhr in den friedlichen Bemühungen fort, indem er versuchte, keinen zu isolieren, aber stattdessen jeden Glauben willkommen zu heißen.
Es macht den Anschein, dass er keine der religiösen Ideologien bewertete und allen religiösen Fraktionen gleiche Rechte auf Eigentum, staatliche Hilfe usw. einräumte.
Während er keinen Glauben missachtete, so war es ihm doch möglich, seinen eigenen Ansichten treu zu bleiben, von denen einige den D'ni bis dahin unbekannt waren. Obwohl niemals offiziell von Asemlef bestätigt, so deuten doch die allgemeine Meinung sowie historische Aufzeichnungen darauf hin, dass Asemlef zahlreiche Diener benutzt hat, von denen die meisten aus anderen Welten stammten. Außerdem gab es offenbar Herausforderungen, denen sich diese 'Diener' unterziehen mussten. Genaue Angaben darüber sind nur schwer zu finden, allerdings sieht es so aus, dass diese Herausforderungen von Jagden bis zu Gladiator-ähnlichen Kämpfen innerhalb der Dienerschaft reichten. An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, dass - egal, was geschah - nur wenig öffentliches Begehren gegen diese Handlungen aufkam.
Statt auf philosophische oder religöse Fragen konzentrierte sich Asemlef auf den Ausbau des Bergbaus, auf das Erschaffen neuer Distrikte sowie auf die Bereitstellung gleicher Chancen und sozialer Zuwendungen für alle Klassen. In Hinsicht auf den Umgang mit anderen argumentierte Asemlef öffentlich, dass die Ordnung seines Vaters in Bezug auf die Gilden nicht realistisch sei und dass der Umgang mit anderen in einem gewissen Rahmen immer notwendig sein würde. Da er wusste, dass er ob dieser Aussage den Zorn einiger Fraktionen auf sich ziehen würde, war er der erste König, der Mitglieder einiger der extremsten Fraktionen (die keinerlei Umgang mit anderen wünschten) in seinen Palast einlud, um mit ihnen über diese Punkte zu reden.
Obwohl bei diesen Treffen keine Entscheidung getroffen wurde, so beruhigten diese anscheinend die Fraktionen und schufen so das Gefühl, dass die zwei Seiten in Zukunft zu einer gemeinsamen Entscheidung kommen könnten.
Ungefähr zur selben Zeit verließen zwei der wichtigsten Schreiber die Schreibergilde und wechselten zu den Schreibern des Yahvo*. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Gruppe, die glaubte, dass es ihre Pflicht sei, die Perfekte Welt* zu schreiben, noch recht klein.
Wie die Schreiber des Yahvo konzentrierten sich die meisten der beliebten Fraktionen oder Kulte auf Yahvo. Die alten Kulte (wie 'Die Drei' und 'Heiliger Stein') verschwanden größtenteils und ließen Unstimmigkeiten bezüglich des Glaubens an Yahvo zurück.
Asemlef starb im Jahre 6284 DE im Alter von 339 Jahren und hinterließ den Thron seinem dritten (und jüngsten) Sohn.
* Aus 'Die Linie des Kerath', geschrieben von Fhal im Jahre 6985.
* Erwähnenswert, da die Schreiber des Yahvo später zu einer der drei größten Sekten in ganz D'ni wurden.
* Nach der Welt der Entscheidung glaubten die meisten D'ni, dass man entweder in der Perfekten Welt oder in Jakooths Welt enden würde. Es war naheliegend, dass die meisten in einer perfekten Welt leben wollten, aber natürlich gab es unterschiedliche Auffassungen darüber, wie diese Welt erschaffen werden sollte.
<p align=left>Behnashiren bestieg den Thron im Jahre 2070 im Alter von 20 Jahren (ein Rekord der niemals unterboten wurde). Dies war ein extrem junges Alter, um den Thron zu besteigen und während seiner kurzen Herrschaft zeigte sich seine Unreife deutlich.
Man sagt, dass vom Thron keinerlei Kontrolle oder Führerschaft ausging, während Behnashiren ihn innehatte. Als Folge davon war das Volk gezwungen, an anderer Stelle nach Dingen wie Vertrauen oder Hoffnung zu suchen. Die meisten wandten sich der Religion zu, was zur Ent- stehung vieler Faktionen und Sekten führte. Viele beanspruchten auf unterschiedliche Art und Weise Heilkräfte für sich, sei es von der Natur, speziellen Führern, oder Yahvo selbst gegeben.
Es scheint offensichtlich, dass sich über nichts eine feste Meinung bildete, darunter auch die Religion. In manchen Reden flehte er Yahvo um Heilung an, und in anderen suchte er Hilfe beim Baum. In der Zwischenzeit war er den Heilern und Apothekern keine Hilfe, die beide hart daran arbeiteten, ein Heilmittel zu finden. Tatsächlich ähneln viele seiner Reden einer öffentlichen Verurteilung der Gilden, indem er ihnen vorwarf, "sich nicht wirklich zu bemühen" und "das eigene Volk im Stich zu lassen". Es gab nur sehr wenige, die noch daran glaubten, dass außerhalb von Wundern und/oder speziellen Tränken eine Kur existierte.
Die Bevölkerung starb weiterhin und die Geburtenrate sank dramatisch. Behnashiren selbst starb 2193 im jungen Alter von 193 ohne irgendwelche Nachkommen, denen er den Thron hätte vererben können. Tatsächlich wurden so wenige Kinder geboren, dass Behnashiren Probleme hatte, einen Nachfolger zu benennen, sogar innerhalb seines eigenen Gefolges*. Daher wählte er schließlich seinen 179 Jahre alten Onkel dafür aus, den Thron nach seinem Tod zu übernehmen. Später sagte man, dass irgendeine höhere Macht an dieser Entscheidung beteiligt gewesen sein musste, da Behnashiren "viel zu dumm war, einen Erben auszusuchen, der so viel Sinn machte".*
* Es war häufig üblich, das Kind eines Mitglieds des Gefolges auszuwählen, wenn ein König nicht wünschte (oder nicht in der Lage war), einen seiner eigenen Nachkommen auszuwählen.
* Aus den Schriften von Großmeister Ishem von der Gilde der Gesetzgeber.
<p align=left>Demath bestieg den Thron im Jahre 4692 DE, im Alter von 154 Jahren. Obwohl das Volk im Allgemeinen nicht mit der Regentschaft des Ji zufrieden war, so lobte es wohl doch die Wahl seines Nachfolgers, Demath.*
Demath trat der Gilde der Erhalter im Alter von fünf Jahren bei (so wie die meisten) und stieg, bis er als König auserwählt wurde, zum Rang des Gildenmeisters auf. Die Wahl überraschte die Öffentlichkeit anscheinend genauso wie Demath selber. Es war keine Stellung, von der er wünschte, sie antreten zu können.
Fast sofort ordnete Demath eine Verbannung aller unnötigen Verbindungen an (diese Anordnung sollte durch die Erhalter durchgesetzt werden), während der Rat Krisensitzungen einberief, um seinen Standpunkt in Bezug auf Außenstehende festzulegen.
In diesen Sitzungen kam der Rat zu dem Schluss, dass die Verbindung zu den Außenstehenden weiterbestehen sollte, allerdings mit viel stärkeren Einschränkungen und Richtlinien. Die Liste, die Demath unterzeichnete und so Gesetz werden ließ, war lang und beinhaltete u.a. Einschränkungen für Außenstehende in Bezug auf die Bedienung von D'ni-Maschinen oder verbindenden Büchern.
Was vielleicht noch wichtiger war, war die eindeutige Nachricht des Rats und des Königs an alle Fraktionen, die gegen eine Zusammenarbeit der D'ni mit Außenstehenden waren. Diese Nachricht besagte, dass ihre Ideen nicht toleriert würden, wenn diese dazu führten, dass es zu einem Verstoß gegen die Regeln käme, die schon von Loshemansh in Kraft gesetzt worden waren, auf deren Einhaltung besonders geachtet werden würde. Und obwohl es keine öffentlichen Aufzeichnungen darüber gibt, wurden die Relyimah (soviel wie 'die Unsichtbaren') dazu aufgefordert, ihre Mitgliederzahl zu verdoppeln und jeden aufzuspüren, der in illegale Aktivitäten mit den Außenstehenden verwickelt war.
Außerdem verurteilte Demath die Worte des Wächters als puren Unsinn und nichts mehr, als die Ergüsse 'eines verzweifelten, einsames Mannes, der Aufmerksamkeit erhaschen wollte'*.
Im Jahre 4721 DE erließ Demath einen Zusatzartikel, der die wichtigsten Gilden dazu zwang, einen Prozentsatz an Studenten aufzunehmen, die alle Examen bestanden, sich die Gebühren aber nicht leisten konnten*. Es war der erste Erlass dieser Natur in der Geschichte der D'ni, und dazu einer, den viele in Frage zu stellen schienen, vor allem die Gilden selber. Allerdings gelang es Demath sie zu überzeugen, dass es für die Gesellschaft eine Notwendigkeit sei und zwar eine, der sie 'vorsichtig zustimmten'*.
Im Jahre 4724 DE zeigen Aufzeichnungen zehn verschiedene Gruppen auf, die gegen die Loshemanesh-Gesetze (wie sie dann genant wurden) verstießen und deswegen vor Gericht gebracht wurden. Die meisten stimmen darin überein, dass die Relyimah eine große Rolle bei der Verurteilung spielten, auch wenn es keine offiziellen Aufzeichnungen über ihre Beteiligung gibt. Alle Angeklagten wurden zu Einzelhaft in Gefängnis-Welten verurteilt. Die Verurteilungen mussten eine große Wirkung auf die Gesellschaft gehabt haben, da die Öffentlichkeit noch immer nicht viel (wenn überhaupt irgendetwas) über die Relyimah wusste und von daher keine Ahnung hatte, wie es zu so vielen Verurteilungen kommen konnte. Ein Schreiber fasste es in folgende Worte: 'Es gab Geschichten über dunkle Schatten und mysteriöse Kreaturen ... die diese Aktivitäten ausführten ... Man sagte, dass die Augen Demaths alles sahen, während seine Arme jeden nahmen, den er haben wollte.'* Die Verbrechensquote, insbesondere die in Bezug auf die Loshemanesh-Gesetze, verringerte sich bis zum Jahre 4752 immer mehr, bis es nur noch zu drei Verurteilungen kam.
Im Jahre 4784 DE wurde ein Anschlag auf Demaths Leben ausgeübt, dem zwei Mitglieder der Relyimah zum Opfer fielen, die dabei Demaths Leben retteten. Die Täter wurden aufgegriffen und zwei Jahre später befahl Demath ihre Hinrichtung. Es war die erste Hinrichtung dieser Art und stieß auch auf wenig Ablehnung seitens der Bevölkerung oder des Rats. Die zwei Männer wurden anscheinend in eine Todes-Welt verbunden, wodurch ihr Leben ein Ende fand. Obwohl die meisten einer Hinrichtung zustimmten, waren diejenigen, die gegen eine Zusammenarbeit mit Außenstehenden waren, jetzt noch mehr von der Richtigkeit ihres Standpunktes überzeugt. Sie argumentierten, dass die D'ni sich wegen der Außenstehenden selber umbringen.'*
Im Jahre 4826 wurde Demath für seine Bemühungen bezüglich der Akzeptanz bei der Aufnahme in die wichtigsten Gilden belohnt. Die ersten der 'nicht zahlenden' Mitglieder der Gilde der Steinmetze führten die Anstrengungen an, eine Fusionsmaterial-Technologie zu entwickeln, die der Grundstein für die spätere Entwicklung von Nara sein sollte. Demath lobte die Gilde und die zahlreichen Chancen, die allen Bewohnern D'nis nun zur Verfügung standen, ihrer Gesellschaft zu dienen.*
Demath starb im Jahre 4843 DE im Alter von 305 Jahren und hinterließ den Thron seinem erstgeborenen Sohn.
* Einige sagten, dass nicht Ji Demath als seinen Nachfolger wählte, sondern Großmeister Imas von der Gilde der Erhalter. Die Sache wurde nie offiziell geklärt, aber die meisten gehen davon aus, dass Ji die Wahl getroffen hat.
* Aus Demaths Rede, in der er dem Volk die Ergebnisse der Sitzungen des Rates mitteilt
* Zu dieser Zeit waren die wichtigsten Gilden sehr teuer und ein Großteil der Bevölkerung hatte keine Chance, ihnen beizutreten, auch wenn er die Qualifikationen besaß
* Auszug aus den privaten Aufzeichnugen des Gildenmeisters Reshan von der Gilde der Archivisten
* Aus 'Die Enthüllung der Unsichtbaren', geschrieben von Besharen im Jahre 5999
* Goshen, Anführer des Kults Blut des Yahvo, sagte dies in einer öffentlichen Rede
* Auszug aus einer Rede Demaths bei einer öffentlichen Ankündigung über die Fusionsmaterial-Technologie
<p align=left>Emen bestieg den Thron im Jahre 5081 im Alter von 150 Jahren. Zwei Jahre nach seiner Krönung verschwanden zwei Mitglieder der Relyimah auf geheimnisvolle Art und Weise und wurden nie wieder gesehen.* Faresh wurde für die Schlüssel- figuren der Regierung zu einem stillen Helden und die Fraktionen wurden wieder zum Schweigen gebracht, denn ihnen war klar, dass sie beobachtet wurden.
Häufig sah man wichtige Mitglieder der Regierung bei Feierlichkeiten aus Fareshs Anwesen und Gerüchte von "Puzzleräumen" und "Geheimen Hallen" verbreiteten sich in der Stadt. Das Haus selbst, welches sich auf der Insel Katha befand, wurde zu einem der berüchtigsten Gebäude in der gesamten Höhle.*
5093 wurde zwei Mitgliedern einer Sekte, bekannt als "Ein D'ni", die Schuld für die Explosion nachgewiesen, die sich zwei Jahre zuvor auf Maenas ereignet hatte. Beide wurden umgehend inhaftiert.
Zur selben Zeit verkündete Emen (zusammen mit der Gilde der Wirte) die Fertigstellung von zwei neuen Nahrungs-Welten, von denen eine vollständig von Außenstehenden betrieben wurde und neue Nahrungsquellen* produzierte, von denen die D'ni noch nie geschmeckt hatten.
Die Popularität von Fareshs Anwesen veranlasste viele andere (hauptsächlich Mitglieder der Oberschicht) die Erlaubnis zu erbitten, auf den zahlreichen, die Stadt umgebenden, Inseln bauen zu dürfen. 5095 beschloss Emen, viele der Inseln zu verkaufen, die bis zu diesem Zeitpunkt in Staatsbesitz gewesen waren. Aufzeichnungen belegen den Verkauf von über dreiundzwanzig dieser Inseln in einem Jahr, an Privatleute, die sich den hohen Preis leisten konnten.
5102 wurde das Leben von Fareshs Familie von einer Tragödie überschattet und zwar in Gestalt des geheimnisvollen Todes seiner Tochter. Offizielle Aufzeichnungen der Stadtwache besagen, dass sie mitten in der Nacht erwachte, behauptete Geister zu sehen und schließlich aus dem Fenster ihres Schlafgemachs in den Tod sprang.
Es verbreiteten sich zahlreiche Gerüchte über den wahren Grund ihres Todes. Manche glaubten, dass es in dem Haus spukte, während andere (hauptsächlich Regierungsmitglieder) glaubten, dass sie vielleicht das Ziel einer der Fraktionen gewesen sei.*
Die vielleicht schädlichsten Gerüchte hingen mit dem Beobachter zusammen. In "Worte" hatte er ähnliche Vorfälle beschrieben* und solch ein öffentliches Ereignis brachte viele dazu, seine Worte wieder zu studieren. Es war der Beginn eines neuerlichen philosophischen Chaos.
Faresh verließ das Haus ein Jahr nach dem Tod seiner Tochter, da er, wie er sagte, unfähig war mit den Erinnerungen an seine Tochter zu leben. Das Haus wurde vollständig an die Relyimah übergeben (obwohl dies zu jener Zeit niemand wusste). Gerüchte über dunkle Schatten in den Fenstern und Boote, die lautlos zu der Insel ruderten, verstärkten die Idee, dass das Haus verhext sei.
Es scheint, als hätte Emen dem Haus, nachdem es von den Relyimah übernommen worden war, häufig Besuche abgestattet und dabei einige Umbauten vorgeschlagen (Tunnel, usw.), von denen er dachte, dass sie ihnen bei ihrer Sache helfen würden.
5202 genehmigte Emen ein öffentliches Fähr- system, dass häufigere Verbindungen zwischen der Insel, dem Hauptteil der Stadt und den umliegenden kleineren Inseln ermöglichte. Eine dieser Inseln übergab Emen der niederen Gilde der Künstler, Musiker und Schauspieler, die sie in ein Kulturzentrum verwandelten. In späteren Jahren veranstaltete dort das Zentrum häufig Freiluftkonzerte, Theatervorstellungen und ähnliche Veranstaltungen.
Vier Jahre vor Emens Tod präsentierte die Gilde der Steinmetze der Öffentlichkeit "Deretheni".* Die Substanz war das erste Mal in einem Labor hergestellt worden und dies sollte die Ent- wicklung von vielen verbesserten Bautechniken einleiten.
Emen starb 5240 im Alter von 309 Jahren und hinterließ den Thron seinem erstgeborenen Sohn.
* Diese Information stand der Öffentlichkeit war um 6000 herum nicht zur Verfügung. Dennoch war die Entdeckung von Spionen in den höchsten Kreisen der Regierung wohlbekannt.
* Aus "Verfolgt von ihren Schreien"
* Shimas und Hereas wurden für die große Aus- wahl an Früchten und Gemüse bekannt, die auf ihnen wuchsen.
* Aus "Verfolgt von ihren Schreien", ge- schrieben von Haghen 5120.
* "Worte" enthält zahlreiche Referenzen auf "Träume" und "Trauer in den Straßen", die viele als Beschreibungen des Todes von Fareshs Tochter interpretiert haben.
* Deretheni war ein leichtgewichtiger Stein, der sich als extrem stabil erwies.
<p align=left>Gan bestieg den Thron im Jahre 2015 im Alter von 144. Obwohl er nicht notwendigerweise von der Größe des Großen Königs, oder, was das anging, Yahvos, überzeugt war, war Gan bei weitem nicht so ein Despot, wie es sein Vater war.
Unglücklicherweise hat er nie wirklich eine Chance erhalten, viel für sein Volk zu tun, da seine Herrschaft von den "Sünden" seiner Großmutter überschattet wurde.
Sechs Monate nach Gans Krönung begannen sich die ersten Zeichen der Pest* zu zeigen. Schließlich fanden die Heiler heraus, dass es sich bei der Pest um eine weiterentwickelte Form der Krankheit handelte, die Ahlsendar geschaffen hatte, um die Pento zu vernichten. Die neue Variante verringerte die Lebenspanne der D'ni um die Hälfte und verursachte massive Unfruchtbarkeit. Sowohl bei den Älteren, als auch bei den Jungen, trat der Tod für gewöhnlich schnell in Form von Herzversagen, ein.
Das Auftauchen der Pest und schließlich die Bekanntgabe, dass es sich um eine Krankheit handelte, die der ähnelte, die der Große König geschaffen hatte, brachte das Volk dazu, die Schuld im Wesentlichen dem Großen König zu geben. Nur wenige wussten von Jolathas Bitte, die Gruft zu öffnen. Diejenigen, die vom Bruch des Siegels wussten, schienen nicht davon gesprochen zu haben, oder vielleicht wurden sie nicht erhört, als sie es taten. Zahlreiche Aufzeichnungen weisen daraufhin, dass, soweit es die öffentliche Meinung betraf, der Große König die Schuld für die Pest trug.
Aufgrund der hohen Unfruchtbarkeitsrate etwas überraschend, gelang Gan 2050 die Zeugung eines Sohnes. Er starb zwanzig Jahre später im Alter von 199 Jahren, nachdem er nur 55 Jahre regiert hatte (die kürzeste Regentschaft eines Königs überhaupt).
Gan hinterließ seinem Sohn eine Bevölkerung, die langsam starb, sowohl in körperlicher als auch emotionaler Hinsicht und es war keine Heilung in Sicht.
* Die Pest tötete schließlich über ein Viertel der Bevölkerung und reduzierte die Geburtenrate um die Hälfte, bis im Jahre 2262 ein Heilmittel gefunden wurde.
<p align=left>Hemelin bestieg im Jahre 2193 im Alter von 179 den Thron. Hemelin war Gildenmeister der Gilde der Heiler gewesen und man sagt, dass er den Thron mit "Zorn in seinem Herzen und Feuer in seinem Mund" übernahm.* Er war äußerst wütend über die Meinung, welche die Öffentlichkeit von seiner Gilde hatte und machte es zu seiner besonderen Mission, dafür zu sorgen, dass ein Heilmittel gefunden wurde. Manche sagen, dass er in einer Woche auf dem Thron mehr Kraft und Autorität zeigte, als sein Neffe in 123 Jahren.
Hemelin war sich relativ sicher, dass die Heilung in den Büchern von Einst verborgen lag und hatte die Heiler schon lange vor seiner Krönung ermutigt, dort nach einem Heilmittel zu suchen. Sein Neffe hatte jedoch gezögert, Zugang zu den Büchern zu erlauben, etwas, das sich schlagartig änderte, als Hemelin Autorität besaß, um Einblick zu nehmen.
Hemelin schien ein recht gläubiger Anhänger Yahvos gewesen zu sein und verkündete häufig, dass allein Yahvo sie heilen könne und nicht die "anderen Götter", denen sich sein Volk zuwandte. Im Jahre 2255 wurde Hemelin sehr krank und man nahm allgemein an, dass er sterben würde. Die Gilde der Heiler versuchte seinen Tod zu verhindern, aber die Aussichten waren sehr schlecht.
Es geschah, während er auf dem Krankenbett niederlag, dass ihm eine Frau namens Lalen begegnete. Sie half bei seiner Pflege, und mit der Zeit, lebte Hemelin "... allein, um sie noch ein einziges Mal zu sehen", wie er später schrieb. Lalen muss genauso empfunden haben. Diese neue Liebe schien in ihm einen neuen Lebenswillen hergerufen zu haben. Hemelin genas von seiner Krankheit und bis zum Tage seine Todes pries er Lalen als den Grund dafür, die Pest überlebt zu haben.*
Zwei Jahre später half Lalen den übrigen D'ni, die Pest zu besiegen. Gerüchte besagen, dass sie bei der Durchsicht alter Geschichts- aufzeichnungen, auf die sie aufgrund ihrer Beziehung mit Hemelin Zugriff hatte, Hinweise auf den Aufbewahrungsort weiterer Bücher von Einst fand. Einige Monate später wurde das Buch von Birenni, ein besonderes Buch, das Hemelin immer gesucht hatte, gefunden. Sechs Jahre nach diesem Fund betrachtete die Gilde der Heiler, angeführt von Gildenmeister Jayseem, die Pest als geheilt.* Aufzeichnungen berichten von einer "gewaltigen Feier ... wie man sie noch nie zuvor gesehen hatte ...".* Es verbreitete sich ein neu gefundener Optimismus und, inoffiziell, begann die Renaissance der D'ni. Es sollte außerdem angemerkt werden, dass an diesem Tag im Jahre 2262, König Hemelin und Lalen in einer prächtigen Zeremonie getraut wurden.
2270 wurde das erste Kind nach Ende der Pest geboren und Hemelin versprach ihm in einer symbolischen Geste "... der Hoffnung und Feierlichkeit", den Thron zu vererben.
Obwohl Hemelin versuchte, das Ende der Pest zu nutzen, um seinem Volk Yahvo wieder näher zu bringen, hatte er dabei offenbar keinen Erfolg. Stattdessen schien eine neu gefundene Liebe zur Kultur selbst entstanden zu sein: zu den Künsten, der Technologie und weiterer Erforschung der "Wahrheiten" des Universums.
2350 verkündete die Niedere Gilde der Bergleute, der Ermutigung Hemelins folgend, ihre Pläne für eine drastische Verbesserung von Bergbaumethoden und Technologien.
Hemelin hinterließ seinem Nachfolger eine optimistische, aber "ziemlich benommene"* Kultur, als er 2356 im Alter von 342 verstarb.
* Aus "Die Heilung der D'ni", geschrieben von Manesah 2294.
* Obwohl auch andere die Krankheit überlebten, weisen die Aufzeichnungen der Heiler auf eine Sterblichkeitsrate von 95% hin, als die Krankheit in die späteren Stadien eingetreten war.
<p align=left>Hinash bestieg den Thron im Jahre 2533 im Alter von 66 Jahren.
Hinashs erste große Leistung war es, den Bau einer neuen Einrichtung für die Gilde der Bergleute anzuordnen. Bei diesen Bauarbeiten, die 2577 begannen und 2580 endeten, wurde zum ersten Mal das Verfahren der Extrusion verwendet, welches ein viel schnelleres und effizienteres Bauen ermöglichte.
Hinash war vor seiner Krönung Mitglied der Gilde der Steinmetze gewesen. Daher war er, wie auch die Aufzeichnungen belegen, äußerst interessiert an den Bergbau- und Konstruktions- technologien, an denen gearbeitet wurde. Hinash war außerdem einer der stärksten Befürworter der Ausdehnung innerhalb des Höhlensystems.
Obwohl Hinashs Drängen auf Expansion zu seiner Zeit nicht viel Begeisterung auslöste, setzte er damit doch den Grundstein für die große Erweiterung, die unter der Herrschaft seines Sohns Needrah, unter der Leitung des Bildhauers Lahkeer, erfolgen würde.
Hinash war außerdem offensichtlich sehr an einer Verbesserung der Beziehungen zu anderen Kulturen interessiert; er drängte häufig auf tiefergehende Wechselbeziehungen und verstärkten Handel. Er lockerte nicht nur die Regeln des Handels, sondern trieb auch die Lockerung der kulturellen "Regeln" voran, welche die Beziehungen zu Menschen betrafen, die nicht vom Blute D'ni waren.* 2709, fünf Jahre nach dem Tod seiner ersten Ehefrau, die bei der Geburt seines ersten Sohnes starb, heiratete Hinash eine Frau, die keine D'ni war.
Die Tatsache, dass die Heirat kaum auf Ablehnung stieß, war ein Zeichen für die entspanntere Haltung, die das Volk "Außenstehenden" gegenüber einnahm.
Der Einfluss solcher Aktionen auf die Kultur war groß. Ausländische Materialien würden häufiger bei Bauarbeiten und auch für die Herstellung von Kleidung und Schmuck verwendet, und der Einfluss von fremder Musik und Künsten begann sich in der D'ni-Kunst dieser Zeit widerzuspiegeln.
Es war offenbar eine Gunst der Fügung, dass Hinashs zweite Frau ihm keinen Sohn gebar. Denn obwohl die Kultur freier geworden war, ist es relativ offensichtlich, dass die Öffentlichkeit noch nicht einmal mit der Möglichkeit fremden Blutes auf dem Thron konfrontiert werden wollte. Tatsächlich ging ein Autor soweit zu schreiben: "... selbst wenn sie ein Kind geboren hätten, hätte sich das Volk dabei sehr unwohl gefühlt ... solch ein Wesen im Palast leben zu sehen ... vielleicht hätte das die Akzeptanz der Öffentlichkeit zu weit
getrieben."*
Hinash starb im Jahre 2779 im Alter von 312 Jahren und hinterließ den Thron seinem vierten Sohn.
* Es hatte bis dato strikte Regeln in Bezug auf importierte Waren und Reisen zwischen den Welten gegeben.
*Bis zu diesem Zeitpunkt hatte niemand, vor allem kein König, gewagt, einen Außenstehenden zu heiraten.
*Aus "Wie sie kamen; eine ausführliche Betrachtung auf die Ursachen des Mee-Dis-
<p align=left>Ishek bestieg 4083 im Alter von 85 Jahren den Thron. Seine Großmutter war Shama, und man sagte oft über Ishek, dass er den Thron fast genauso regierte, wie sein Onkel Kedri es getan hatte.
Auch er war einer der Könige des Volkes und lehnte es ab, sich von seinem Volk abzuheben oder sich selbst auf einer höheren Ebene zu sehen als die, denen er diente. Es war bestimmt schwer, einen König mit einer solchen Einstellung nicht zu mögen. Und so erreichte seine Popularität fast die von Kedri.
Wie Lemashal konzentrierte er sich darauf, auch Bürger außerhalb D'nis mit einzubeziehen und ihre Wichtigkeit für die Kultur und Ausbreitung D'nis klarzustellen. Seine starken Worte über die Gleichheit von D'ni und Nicht-D'ni wurden 4103 auf eine harte Probe gestellt.
Ishek und seine Frau besuchten ein Nahrungs-
mittelgeschäft, das Ureinwohner in der Welt von Yimas betrieben. Die Gruppe muss wohl in einen Hinterhalt gelockt und Isheks Frau von einer Gruppe Einwohner gefangen genommen worden sein, denen es mit D'ni-Büchern leicht gelungen war zu entkommen, bevor Ishek oder seine Wachen reagieren konnten*.
Während sich Gerüchte über das Ereignis ver-
breiteten, wurden die Wörter "Tiere", "unzivilisiert" und "primitiv" benutzt, um die aus den anderen Welten Stammenden mit einer Ausdrucksweise zu beschreiben, die seit dem Pento-Krieg nicht mehr benutzt worden war. Ishek kämpfte gegen die neue Ansicht seines Volkes an und argumentierte, dass nicht alle fremden Kulturen wegen einiger Radikaler vorverurteilt werden sollten. Seine Worte wurden jedoch von großen Teilen der Öffentlichkeit als inhaltslos angesehen, während er auf eine Meldung von seiner Frau wartete.
Doch endlich erhielt er eine Nachricht. Die Yimas wollten ihre eigenen Welten beherrschen, da sie der Meinung waren, dass die D'ni sie beherrschten. Sie stellten bestimmte Anforderungen an die Welten, von denen viele unmöglich zu erfüllen waren, da sie keine Ahnung von der Kunst des Schreibens hatten*. Wenn sie nicht die drei Welten bekamen, die sie forderten, würde Isheks Frau sterben.
Viele sahen in Ishek einen Gelehrten der Geschichte, der sich insbesondere mit dem Pento-Krieg auskannte. Aufgrund seiner Geschichtskenntnisse und seines Glaubens an die Integrität der Yimas war er ziemlich überzeugt davon, dass nicht die Yimas die Bücher haben wollten, sondern eine kleine Gruppierung der D'ni, die sie führte. Gerüchten zufolge soll er sogar ziemlich von dieser bestimmten Gruppierung überzeugt gewesen sein.
So wie es auch schon im Pento-Krieg der Fall gewesen war, konnte man nicht den Pento die Schuld geben, sondern den Richtern, die auf falschen Wegen nach Macht strebten. Nicht zuletzt aufgrund seines offensichtlichen Misstrauens gegenüber einigen seiner eigenen Leute, das stärker war, als das gegenüber den Fremden, war er ein überzeugter Anhänger der Relyimah.
Wie sich herausstellte, waren es ihre Informationen, die ihn retteten.
Es gab eine Anzahl Gruppen, die der Meinung waren, dass D'ni vollständig gegen andere Kulturen abgeschottet werden sollte. Ganz besonders eine Gruppe* machte keinen Hehl aus ihrem Standpunkt, insbesondere da Isheks Frau noch gefangen gehalten wurde und man die Tragödie für eigene Zwecke ausschlachten wollte. Und so wies Ishek offenbar wegen dieser Gruppe die Relyimah an, alle Informationen aufzudecken, die sie beschaffen konnten.
Drei Tage später ließ Ishek verlautbaren, dass er nicht beabsichtige, den Yimas die Welten zu geben, die sie verlangten. Nur Stunden später konnten Informanten der Relyimah zwei Mitglieder der Gruppierung, die Ishek verdächtigt hatte, in eine illegale Welt verfolgen, wo seine Frau gefangen gehalten wurde.
Als die Öffentlichkeit davon erfuhr, dass die Täter hinter den Vorgängen wieder einmal aus den eigenen Reihen stammten, soll es den Aufzeichnungen zufolge große Bestürzung gegeben haben. Es wurden Pläne aufgedeckt, die darauf hindeuteten, dass die Gruppierung seine Frau auf jeden Fall töten wollte, egal ob sie die Welten bekamen oder nicht, nur um weiterhin zu beweisen, dass man Außenseitern nicht vertrauen könne. Es scheint, als hätte die Öffentlichkeit schnell gelernt, dass es ihr eigenes Fleisch und Blut war, dem sie nicht vertrauen konnte. Wie Ri'neref und der Große König oft gesagt hatten, war es eine große Macht, die ihnen übertragen worden war, und "... es sind unsere eigenen Herzen, die beobachtet werden müssen, ...eine Versuchung, der man ohne strenge Regeln oder einem willensstarken Herzen nicht widerstehen kann ..."*
Als Resultat gab es einen großen Vorstoß hin zu strengeren Richtlinien für die Interaktion mit anderen Welten und strengeren Regeln für die Welten selbst. "Sie wollten die Regeln nicht, weil andere Kulturen Wilde waren, sondern weil unserer eigenen Kultur nicht zugetraut werden konnte, ehrenhaft mit ihnen umzugehen."*
Ishek verstarb 4291 im Alter von 293 und übertrug die Entscheidungsgewalt seinem erstgeborenen Sohn.
* Aus den Akten der Stadtwache entnommen
* Aus Abschriften der Rede des Großmeisters Jaken von der Gilde der Schreiber vor Ishek
* Je nach Quelle wird die Entführung zwei verschiedenen Gruppen zugeschrieben, obwohl Relyimahs Aufzeichnungen darauf hindeuten, dass es sich um eine Gruppe namens Blut des Yahvo handelte. Anderen Aufzeichnungen zufolge handelte es sich um eine Gruppe, die als Licht von D'ni bekannt war.
* Aus Buch Eins des Großen Königs
* Aus "Wie sie gekommen sind - eine detaillierte Analyse der Hintergründe des Mee-Dis-Kriegs." von Jamen, geschrieben 7201
<p align=left>Ja'kreen bestieg im Jahre 555 im Alter von 80 Jahren den Thron. Als er gekrönt wurde, war er bereits Gildenmeister der Gilde der Steinmetze.
Es war Ja'kreen, der als erster seine Pläne offiziell machte, den Königsbogen wieder aufzubauen.* Im Jahre 598 begann die Gilde der Steinmetze, unter der Leitung von Gildenmeister Koris, mit den ersten Entwürfen. Im Jahre 600 begann der Bau und im Jahre 625* wurde der Bogen fertig gestellt. Es war ein Tag großer Feierlichkeiten, da es ein Symbol des ersten Jahrhunderts auf der Erde war und nun laut den Prophezeiungen der Große König Einzug halten konnte. Daher segelten von diesem Zeitpunkt an, im Rahmen ihrer Krönungszeremonien, alle Könige durch den Bogen.
Während des Baus des Bogens, plante Ja'kreen bereits den Bau des Tempels des Großen Königs. Die Spezifikationen für dieses Gebäude wurden in alten Prophezeiungen* festgehalten und Ja'kreen stellte sicher, dass jede dieser Spezifikationen bis ins kleinste Detail eingehalten wurde. Der Bau wurde im Jahre 643 fertig gestellt.
Es sollte erwähnt werden, dass während der Erbauung des Tempels offenbar einige seine Ausmaße in Frage stellten und sie als "recht merkwürdig" und "maßlos" beschrieben. Allerdings wollte Ja'kreen von diesen Einwänden nichts wissen und schaffte es sogar, während der Erbauung des Tempels einige der Arbeiter zu verärgern. Als der Tempel fertig gestellt war, befahl Ja'kreen, den Goldthron aus dem Tempel, den Ri'neref einst baute, in den neuen Tempel des Großen Königs zu bringen.
Im Jahre 654 gebar Ja'kreens Frau einen Sohn. Leider wurde der Junge nur zehn Jahre alt, bevor er an einer seltenen Krankheit starb.* Nicht ganz zehn Jahre nach dem Tode des Sohnes starb auch Ja'kreens Frau. Diese Tragödien schienen eine verheerende Wirkung auf Ja'kreen gehabt zu haben und später war er dafür bekannt, dass er leicht in Wut geriet und sehr schroff war.
Er heiratete im Jahre 700 erneut und seine zweite Frau gebar 17 Jahre später einen Sohn, anschließend zwei Töchter. Es gibt Aufzeichnungen über verschiedene Anschuldigungen, dass er seine Kinder misshandelt hätte, aber es konnte nie etwas bewiesen werden. Ob diese Anschuldigungen wahr sind oder nicht, es scheint, als wäre er nie über den Tod seines Sohnes und den seiner ersten Frau hinweg gekommen. Eine der Prophetinnen, die ihn beriet, schrieb einst in ihren Aufzeichnungen: "Er schien nie auch nur einen von ihnen geliebt oder auch nur geschätzt zu haben ...". Allerdings hinterließ er den Thron seinem Sohn.
Es war Ja'kreen, der im Jahre 775 die privaten Bauvorhaben für die Insel förderte, darunter auch den Bau des J'Teri-Bezirks. Er nannte diesen eleganten Bezirk nach seinem ersten Sohn, der 111 Jahre zuvor gestorben war.
Ja'kreen starb im Jahre 812, im Alter von 337 Jahren, eines natürlichen Todes. Man sagt, dass er als sehr trauriger und unzufriedener Mann starb.
* Der Königsbogen wurde einem ähnlichen Entwurf auf Garternay nachgebaut. Es wurde prophezeit, dass der Große König von dem Bogen "willkommen geheißen" werden würde, so dass der Bau als ein sehr wichtiges Unterfangen angesehen wurde.
* Da die D'ni-Zahlen der 25 eine besondere Bedeutung beimessen, war das Jahr 625 ein sehr wichtiges Jahr.
* Die meisten stammen aus dem Regeltavok von Oorpah.
* Laut Aufzeichnungen der Gilde der Steinmetze.
* Dabei handelte es sich um eine unbekannte Krankheit. Die Aufzeichnungen sprechen nur von extrem hohen Temperaturen und sehr entzündeten und zerbrechlichen Knochen.
<p align=left>Jaron bestieg den Thron im Jahre 6284 im Alter von 83 Jahren.
Er ähnelte offensichtlich stark seinem Vater und war mehr daran interessiert, es allen Recht zu machen, als sich in Fragen der Philosophie, des Fortschritts oder der Beziehungen zur Außenwelt für eine Seite zu entscheiden.
Als Folge davon war das Volk zwar zufrieden, aber noch stärker geteilt. Die Reichen und die Armen entfernten sich immer weiter voneinander, und obwohl in den Bezirken beider Schichten einiges an Bau- und Renovierungsarbeiten unternommen wurden, tat man doch nichts, um die beiden Seiten zu vereinen.
Aus irgendeinem Grund war Jaron von der Erweiterung und Ausdehnung der Höhle besessen. Gerüchten zufolge entstammte diese Besessenheit den Prophezeiungen der Wächter; eine davon besagte: "wegen der Tunnel hat D'ni sich für immer verändert". Jaron selbst sagte nie, was ihn antrieb, aber während seiner Herrschaft drängte er die Gilden der Bergleute, Handwerker und Vermesser zur Zusammenarbeit bei der Herstellung von neuen Bohrern und Maschinen. Er hatte große Pläne für die Erweiterung der Rudenna-Passage, die nach ihrer Öffnung weitere Expansion ermöglichen würde.
6430 war das Jahr, in dem die Pläne öffentlich wurden. Felsbeißer und der Gräber wurden beide in einer großen Zeremonie getauft und dann umgehend in Betrieb genommen. Steinzahn und Steinbeißer wurden zur weiteren Ausdehnung der Stadt eingesetzt.
Die einst gewalttätigen Fraktionen, die zuvor existiert hatten, lösten sich zum größten Teil auf. Viele ihrer Mitglieder begannen sich nun offenbar als Jünger Yahvos zu bezeichnen (wie Gish es gewesen war), und obwohl sie Beziehungen zur Außenwelt nicht unterstützen, glaubten sie doch, dass es das Beste war, Yahvo zu gehorchen und auf eine friedliche Lösung zu hoffen. Obwohl Jaron einige Treffen mit den Fraktionen durchführte, hatte ihr Zerfall wenig mit seiner Politik oder seinem Führungsstil zu tun. Frei von politischen Konflikten, konnte sich Jaron ganz auf seine Expansionsprojekte konzentrieren, ohne dass dies schädliche Konsequenzen gehabt hätte. Es war ein Luxus, den sich die vorherigen Könige nicht hatten leisten können und die Hauptursache dafür, dass unter Jaron die größte Expansion in der Geschichte der D'ni begann.
Jaron starb im Jahre 6498 im Alter von 297 Jahren. Obwohl er die Fertigstellung der Erweiterung der Rudenna-Passage noch miterlebte, sah er nie die neuen Gebiete, zu denen der Durchgang führte. Er hinterließ den Thron seinem dritten Sohn.
<p align=left>Ji bestieg 4438 im sehr jungen Alter von 36 Jahren den Thron. Die Kombination eines offensichtlich unreifen und schwachen Königs zusammen mit der Spannung, die sich innerhalb D'nis aufgrund der Außenseiter und der religiösen Prinzipien aufgebaut hatte, ging als schlechtes Beispiel in die Geschichte ein.
Aufzeichnungen der Regierung zufolge soll Ji zu Beginn seiner Regentschaft von seinem neuen Leben im Palast und den Annehmlichkeiten, die es mit sich brachte, regelrecht überfordert gewesen sein. "Er schien mehr damit beschäftigt zu sein, was er sich zum Frühstück servieren lassen wollte, als mit der Frage, ob oder ob nicht D'ni alle Einwohner, die in anderen Welten lebten, zurückrufen sollte, wie es einige vorgeschlagen hatten", wie ein anonymer Autor schrieb.
Aufgrund seines deutlichen Mangels an Interesse für die wirklichen Probleme waren es die Großmeister, die schnell am stärksten von Ji frustriert waren. Einige Großmeister äußerten in ihren privaten Tagebüchern, dass Ji voll und ganz ihrer Meinung war, wenn sie ihm ihre Strategien und Pläne präsentierten, er aber dann nur eine Stunde später ihren Gegenspielern genauso nach dem Mund redete.
Jis Unentschlossenheit führte fast zu einem Stillstand und völliger Frustration in weiten Teilen D'nis. Zum ersten Mal seit vielen Jahren zeigten sich erste Zeichen der Spaltung, so wie es schon um das Jahr 2500 der Fall war. Die einst vereinigten Religionsrichtungen drohten sich voneinander zu entfernen, die ehemals vereinten Klassen begannen sich in Arm und Reich zu spalten und die einstmals zuversichtlichen "Herrscher der Welten" fragten sich, warum sie nicht einmal mehr sich selbst beherrschen konnten.
Dazu kamen auch noch die Worte des Beobachters hinzu. Der Beobachter, wie er genannt wurde, war das Kind, das zwischen den Welten geboren worden war, und nun laut kursierender Gerüchte die Gabe besaß, über die Grenzen der Zeit hinaus die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft sehen zu können.
4500 schrieb er "Worte", ein 625 Zeilen langes Buch dass seine Visionen von D'ni beschrieb. Große Teile des Buchs handelten von einer großen Zerstörung D'nis, die eines Tages eintreten würde, und den Anzeichen, die diese Zerstörung mit sich brachte. Viele behaupteten, dass das Buch sich nur auf das momentane Chaos bezog und taten es als Unfug ab, während andere wiederum fasziniert von ihm waren.
Ebenfalls im Jahre 4500 brachte Gildenmeister Kinef von der Gilde der Gesetzgeber einen Antrag ein, private Erziehung außerhalb der Gilden zu erlauben. Obwohl offenbar viele durch diese Idee verängstigt waren, da die Erziehung und die Gilden immer als untrennbar angesehen worden waren*, wurde der Antrag schließlich mit einer hauchdünnen Mehrheit angenommen.* Ji hatte offensichtlich wenig zu dem Antrag zu sagen.
Ji heiratete 4502 Milane, eine Frau, die bereits drei Mal verheiratet gewesen war. Es war Jis erste Frau und die Prophetin, die ihn beriet, hatte sich deutlich gegen sie ausgesprochen. Die Ehe dauerte fünfundzwanzig Jahre bis zur Scheidung. Es war das erste Mal, dass ein König von einer seiner Frauen geschieden wurde.
4565 heiratete Ji erneut. Die Frau war 100 Jahre jünger, was sich teilweise kulturell entschuldigen ließ. Gerüchte, dass sie die Tochter des Beobachters gewesen sein soll, führten zu einigen Problemen. Sie wies die Behauptungen zurück, zeigte jedoch ein gewisses Interesse an seinen Schriften und überzeugte Ji, sich ebenfalls damit zu beschäftigen.
Die Ehe dauerte bis 4645, als Jis Frau verschwand. Einige sagten, dass Außenseiter sie gefangen hätten* (da für sie keine Lösung gefunden worden war), andere sagten, dass Ji sie ermordet hätte*, und wiederum andere sagten, sie sei zu ihrem Vater zurückgekehrt, dem Beobachter (obwohl er 4606 gestorben war).
Jis letzte Frau war eine seiner eigenen Prophetinnen, die er um Rat ersucht hatte. Auch dies hatte es bei keinem König zuvor gegeben. Die beiden waren bis zu Jis Tod 4692 verheiratet. Er hinterließ den Thron dem dritten Sohn eines engen Freundes. Er wurde 290 Jahre alt.
Zusammenfassend schrieb ein Autor über Jis Herrschaft: "Ein versammelter Seufzer der Erleichterung hallte an dem Tag, als er uns schließlich verließ, durch die Höhle."*
* Dies soll von Kinef bei Ratsdebatten im Jahr 4500 gesagt worden sein.
* Anscheinend hat die private Erziehung niemals in der Öffentlichkeit auch nur annähernd Anerkennung und Respekt gefunden und war daher niemals wirklich erfolgreich.
* Verbreitete Aussage derer, die strengere Richtlinien bezüglich der Beteiligung von Außenseitern forderten.
* Einer von Jis Gärtnern behauptete, er habe den Mord mit eigenen Augen gesehen.
* Obwohl der Beobachter angeblich im Jahr 4606 gestorben sein soll, gab es zahlreiche Gerüchte von Leuten, die behaupteten, ihn gesehen und mit ihm gesprochen zu haben.
* Einem vor kurzem entdeckten Manuskript entnommen, das offenbar niemals veröffentlicht worden war.
<p align=left>Kedri bestieg den Thron im Jahre 3654 im Alter von 80 Jahren. Viele sahen in Kedri das widergespiegelt, was seine Mutter als Frau ausmachte. Der Tag von Kedris Krönung war der stolzeste Moment in Shamas Leben, wie sie, bis zum Tage ihres Todes im Jahre 3689, selbst häufig sagte.
Unabhängig davon, ob sie mit Kedris Ent-
scheidungen einverstanden waren (was auf die meisten zugetroffen zu haben schien), gab es kaum einen D'ni, der Kedri nicht zutiefst respektierte und schätze. Er war ein König des Volkes und die meisten Historiker stimmen darin überein, dass er, mit Ausnahme des Großen Königs, der beliebteste König in der Geschichte der D'ni war.
Kedri führte einige Reformen ein, die häufig den niederen Klassen zugute kamen. Gleichzeitig scheint es ihm gelungen zu sein, die Ober-
schicht von der Richtigkeit dieser Änderungen zu überzeugen.
Bis zu diesem Zeitpunkt war die Insel faktisch der Elite vorbehalten gewesen. Es war Kedri, der den Distrikt Shamathen (später in Kerath'en umbenannt) als einen "bezahlbareren" Wohndistrikt gründete.
Kedri spendete außerdem seine eigene Welt der Könige, die während der Herrschaft seines Großvaters geschrieben wurde, der öffentlichen Bibliothek. Ferner leitete er Gelder in umfangreiche Renovierungsprojekte in ganz D'ni, darunter den weiteren Ausbau des Großen Tempels und der Oper. Außerdem setzte er die Restauration von Belari, dem zerfallenden Distrikt, fort, mit der Rakeri Jahre zuvor begonnen hatte.
In den zahlreichen Büchern und Berichten, die über Kedri verfasst wurden, ist zu lesen, dass er häufig durch die Straßen von D'ni wanderte und mit dem Rest der Bevölkerung an Veranstalt-
ungen teilnahm, als wäre er einer der ihren.
Er heiratete 3686 in einer Zeremonie, die für alle offen war, die teilzunehmen wünschten. Ein Autor schrieb über das Ereignis: "Wenn man nicht dort sein wollte, wollte man kein D'ni sein ..."
Kedri starb schließlich im Jahre 3903 im Alter von 329 Jahren und hinterließ den Thron seinem erstgeborenen Sohn.
<p align=left>Kerath bestieg im Jahre 6731 DE, im Alter von 54, den Thron. Kerath ist wohl der bekannteste aller Könige - nicht, weil er unbedingt der beste war, sondern der letzte. Sein Name wurde zum Synonym aller Könige der letzten Jahre, der Bogen der Könige wurde sogar in Bogen des Kerath umbenannt.
Seine Mutter erzog ihn im Glauben des Gish und man geht davon aus, dass er zur Zeit seiner Thronbesteigung ein Gläubiger der Anhänger war. Dadurch und dadurch, dass er seinen Vater im Umgang mit seinen Beratern beobachtet hat, beschloss Kerath schon früh, dass ein König nicht die richtige Art sei, die D'ni zu führen. Zumindest nicht so lange, bis der wahre Große König käme.
Es grenzt schon an ein Wunder, dass es Kerath während seiner Regentschaft gelang, sein Volk davon zu überzeugen, dass die Art und Weise, wie sie Tausende von Jahren lang regiert worden waren, falsch sei und geändert werden müsse. Kerath wählte seine Argumente weise und so geschah es vor allem zum Nutzen der Gilden. Schließlich, so argumentierte er, 'sind die D'ni die Gilden ... lasst ihre Festung uns als Schutz dienen und durch ihre Weisheit regiert werden.'*
Es war schwer für die Gilden, einen solchen Vorschlag nicht zu unterstützen, der anstelle des Königs als oberste Autorität fünf Fürsten vorsah, Fürsten, die automatisch von den Großmeistern der Gilden gewählt werden würden. Dadurch wurde die gesamte Macht der D'ni in die Hände der Gilden gelegt und es gab scheinbar nur wenige Großmeister, die dem Vorschlag nicht zustimmten. Diese wenigen waren als treue Anhänger des Großen Königs und Ri'nerefs bekannt, der schon immer die Rolle des Königs unterstützt hatte.
Es war ein glücklicher Umstand für Kerath, dass - obwohl sein Volk an verschiedene philosphische Ideologien glaubte - nur diejenigen der Gedanke der Abschaffung des Königs störte, die treu den Originallehren des Ri'neref und Großen Königs folgten. Und der Großteil der D'ni folgte nicht diesen Lehren, sondern denen des Nemiy, Gish, des Wächters und verschiedenen anderen. Das Ergebnis war, dass das Volk einen kulturellen Druck aushalten musste und keinen religiösen*.
In dem Versuch, die Gilden noch mehr zufrieden zu stellen, schlug Kerath vor, das Gebäude der Ratskammer zu renovieren und neue Räume anzubauen sowie eine neue Gildenhalle zu bauen, die Ausdruck ihrer neuen Macht sein sollte. Ein Symbol der neuen Macht der Gilden und Fürsten und eine weitere Verunglimpfung des Großen Königs, wodurch das Gedenken an ihn noch weiter unter Regierungsgebäuden begraben werden würde.
Der Bau der neuen Gildenhalle begann im Jahre 6970 DE. Es gab kein besseres Symbol der Haltung der D'ni im Jahre 6970 DE. Das Grab des Großen Königs wurde noch weiter unter großen Bauwerken begraben, die der Regierung und den Gilden gewidmet waren.
Am Ende seiner Regentschaft ist es Kerath gelungen, den Großteil der D'ni von seinen Ansichten zu überzeugen. Die meisten gaben an, Anhänger des Gish und seiner Schriften zu sein und die meisten sahen Außenseiter als Bedrohung an. 'Wenn nicht jetzt, dann bald!', sagte Kerath oftmals*
Nach seinem Tod zeigte sich im Vorfeld des Mee-Dis-Krieges die Wahrheit seiner Worte. Außenstehende Fraktionen fielen ein und versuchten die Gilden der Tusche-Hersteller und die der Buchbinder zu zerstören, was ihnen auch fast gelang. Zum Ende dieses Krieges hin gab es nur wenige, die keine Anhänger des Gish waren und von daher an das Ende des Einflusses von Anderen glaubten. Die Erkenntnis, dass konservative Fraktionen Grund des Beginns des Mee-Dis-Krieges waren, kam erst später, als es zu spät war, die konservativen Tendenzen zu ändern.
Im Jahre 6977 DE verzichtete Kerath zu Gunsten der ersten Fünf Fürsten der Geschichte der D'ni auf den Thron und übergab ihnen die Macht der Könige. Diese Fünf Fürsten waren Fürst Taeri von der Gilde der Boten, Fürst Hemelah von der Gilde der Heiler, Fürst Moleth von der Gilde der Wirte, Fürst Kedri von der Gilde der Schreiber und Fürst Korenen von der Gilde der Analysten. Kerath starb acht Jahre später.
Die Zeit der Könige hatte ein Ende gefunden.
* Auszug aus der öffentlichen Rede Keraths, in der er zum ersten Mal seine Idee vorstellte
* Aus 'Die Ersten Fünf', geschrieben von Tarvis im Jahre 7000
<p align=left>Koreen bestieg im Jahre 1159 im Alter von 50 Jahren den Thron. Koreen war der ältere von Mararons zwei Söhnen. Sein jüngerer Bruder war der Gildenführer der Gilde der Sprachgelehrten und die zwei Brüder standen sich für den Großteil von Koreens Regentschaft sehr nahe.
Als er 1159 den Thron bestieg, wäre es unmöglich gewesen, den Beginn einer Reihe turbulenter Ereignisse vorherzusagen, die während seiner Regentschaft begannen und noch für einige Jahre nach seinem Tod anhielten.
Sein Großvater war ein sehr religiöser Mann, allerdings teilten nicht viele seine theologischen Ansichten. Es gab sogar einige Gruppen, die Veesha stark widersprachen und obwohl Mararon nichts unternahm, was sie hätte kränken können, versuchten diese Gruppen während Koreens Regentschaft ihre Ansichten einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. Die gefährlichste dieser Gruppen war unter dem Namen "Richter des Yahvo" bekannt.* Auch, wenn es die Gruppe schon vorher gab, so begannen sie erst im Jahre 1303, sich einen Namen zu machen.
Es schien alles damit begonnen zu haben, dass im Jahre 1303 ein Schreiber unter mysteriösen Umständen die Gilde der Schreiber verließ. Einige Tage später verschwanden plötzlich Bücher und Tinte aus den verschiedenen Gilden. Koreen befahl, die Sicherheitsmaßnahmen in den Gilden zu verschärfen. Außerdem wurde massiv nach dem verschwundenen Schreiber gesucht - jedoch vergebens.
Ohne Koreens Wissen schrieben die Richter, angeführt von Airis, illegale Welten. Sie versuchten eine Rasse zu erschaffen, welche sie kontrollieren und welche für sie in den Krieg ziehen konnte. Im Jahre 1320 wurde die Pento-Welt geschrieben und die Richter hatten das, was sie benötigten.
Im Jahre 1323, als seine Frau gerade in Begriff stand, Koreens ersten Sohn zu gebären, wurde sein Palast von einer Gruppe Richter und einigen Kriegern der Pento-Welt angegriffen. Koreen befahl seiner Familie, den Palast schnellstmöglich zu verlassen, da er im Begriff stand, eingenommen zu werden. Sie flüchteten zum anderen Ende der Stadt, wo ein spezielles Buch auf sie wartete.
Gerüchten zufolge wurde Koreens Sohn, Ahlesander genau dann geboren, als sie unter dem Königsbogen hindurchreisten.
Koreen lebte weiterhin in der Stadt. Seine Familie jedoch in einer privaten, geheimen Welt. Das Leben in der Stadt wurde immer gefährlicher, als die Richter begannen, immer mehr Gebäude zu zerstören und Bewohner zu töten. Koreen ließ der Stadtwache und der damals sehr kleinen Armee mehr finanzielle Unterstützung zukommen, seine Bemühungen kamen aber anscheinend zu spät.
Im Jahre 1352 wurde Koreen von einer Gruppe Pento-Kriegern getötet, die von Richtern angeführt wurden. In der Stadt breitete sich vollkommenes Chaos aus.
* Bekannt als der RegolantantEok (Richter). Die Sekte glaubte, es wäre ihre Aufgabe, diejenigen in Yahvos Namen zu richten, die ihn nicht so vollständig verstanden, wie sie es taten.
<p align=left>Lanaren bestieg 5701 im Alter von 98 Jahren den Thron. Lanaren stand seinem Vater nicht sehr nahe und ähnelte ihm folglich auch nicht besonders. Man munkelte, dass wegen Lanaren Adesh durch dessen eigenen Berater umgebracht wurde. Adesh wusste, dass Lanaren den Leuten das geben würde, was sie wollten.
Lanaren verurteilte sogleich die Taten seines Vaters, der Gish getötet hatte, und informierte die Öffentlichkeit über die Existenz der Relyimah und ihre Beteiligung am Tod von Gish und versprach sie von allen Aktivitäten der Regierung zu befreien. Die Bekanntgabe war ein Schock für die Öffentlichkeit und ein gewaltiger Schlag für die, die den Relyimah dienten. Die meisten landeten in versteckten privaten Welten, während einige wenige nach ihren Jahren im Dienste der Regierung ermordet wurden.
Der Verlust der Relyimah gab den Gruppierungen wieder Hoffnung, dass sie bald wieder ihre "Demonstrationen" durchführen würden können. Lanaren jedoch versprach außerdem, die Außenseiter an ihrer Mitwirkung zu hindern, was bedeutete, dass die Gruppierungen keinen Grund mehr für solche Taten hatten. Man glaubt, dass Lanaren das Versprechen nicht unbedingt halten wollte, dafür aber zumindest vortäuschte, es einhalten zu wollen, um die Gruppierungen zufrieden zu stimmen.
Er glaubte außerdem ernsthaft an den Plan, einen Tunnel zur Insel bauen zu können, und konnte das, was Me'emen nicht gelungen war, 5714 durchsetzen. Während Steinzahn fleißig grub, versprach Lanaren, dass die nächste Aufgabe der Bergbaumaschine die Erweiterung des Ashem'en-Distrikts sei, mit dem endgültigen Plan, neue Wohngebiete und Kulturdistrikte zu erschaffen.
Lanaren befahl außerdem den Hauptgilden, damit zu beginnen, alle Welten zu ersetzen, die die Beteiligung von Außenseitern erforderten. Er verlangte Welten, die denselben Aufgaben gerecht würden, jedoch ohne äußere Beteiligung. Die meisten Gildenmeister wussten, dass die Umsetzung des Plans viele Jahre in Anspruch nehmen würde. Auch wenn sie nicht mit dem Plan einverstanden waren, so willigten sie ein, es wenigstens zu versuchen.*
Im Jahr 5721 wurden neue Techniken entwickelt, mit denen auf Extrusion basierende Gebäude strukturell verstärkt werden konnten. Dadurch sollte der Ausbau der Distrikte, den Lanaren versprochen hatte, unterstützt werden.
Im Jahr 5734 wurde der Bau des Tunnels, der die Insel mit dem Stadtgebiet verband, eingestellt. Steinzahn hatte mehr als zwanzig Jahre daran gearbeitet, aber die Gildenmeister, von denen Lanaren bereits gefordert hatte, eine riesige Anzahl Welten zu ersetzen, sahen sich nicht mehr in der Lage, ihre Heimat auf der Insel mit dem Stadtgebiet zu verbinden.* Lanaren willigte ein, da es weitere Bedenken gab, dass ein solcher Bau den Wasserspiegel des Sees oder sogar die Algen darin nachteilig beeinflussen könnte.
Stattdessen wurde Steinzahn dazu abgeordnet, mehr Raum in der Nähe des Ashem'en-Distrikts zu schaffen.
Im Jahr 5856 wurde mit dem Bau des neuen Lanaren-Distrikts begonnen. Steinzahn wurde aufgetragen, die Höhle mithilfe von Tunnels weiter zu erkunden.
Im Jahr 5902 kündigten die Gilden vier neue Welten an, die einige von den Außenseitern benutzten Welten ersetzten. Diese Meldung aber hatte nicht viel zu bedeuten. Lediglich die Gruppierungen sollten glauben, dass die Einwirkungen von außen endlich ein Ende haben würden.
5903 kamen die ersten Bewohner in den Lanaren-Distrikt. Die meisten waren Handwerker, die im angrenzenden Ashem'en arbeiteten.
Die Relyimah beendeten ihr Werk offiziell im Jahr 5986. Um das Ereignis wurde relativ wenig Aufhebens gemacht, da der Großteil ihrer Arbeiten zu diesem Zeitpunkt schon längst eingestellt worden waren.
Lanaren verstarb 5999 im sehr hohen Alter von 396. Er hinterließ den Thron seinem fünften und jüngsten Sohn.
* Aus "Das Unsichtbare sichtbar machen", verfasst von Besharen im Jahre 5999.
* Aus den privaten Aufzeichnungen des Großmeisters Keman von der Gilde der Gesetzgeber.
* Aus "Der verlorene Tunnel", verfasst im Jahre 6034 von Lashem.
* Die von Lanaren und Umweltaktivisten der D'ni behaupteten Umweltschäden konnten niemals nachgewiesen werden. Die meisten Leute sind der Meinung, dass dies eine einfache Ausflucht für Lanaren war, der dann nicht mehr zugeben musste, dass er von den auf der Insel lebenden Großmeistern eingeschüchtert worden war.
* Drei der Welten waren Ernte-Welten, die vierte sollte eine der wichtigsten Produktions-Welten ersetzen. In Wirklichkeit wurde keine von ihnen im gleichen Umfang genutzt wie die Welten, die sie ersetzten.
<p align=left>Lemashal bestieg den Thron im Jahre 3909 im Alter von 100 Jahren. Lemashal hatte eine recht enge Beziehung zur Niederen Gilde der Schauspieler unterhalten, obgleich man sagte, dass sein besonderes Interesse der Illusion galt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es einige unterschiedliche "magische Vereinigungen" gegeben, aber nichts Offizielles.
Also erzwang Lemashal im Jahre 3961, gegen einigen Widerstand, die Gründung der Niederen Gilde der Illusion. Es war keine Gilde, die von der Mehrheit als notwendig betrachtet wurde, aber Lemashal argumentierte, dass dies auch nicht auf die Gilden der Schauspieler, Maler oder Musiker zutraf; es handelte sich um Unterhaltung und die Illusion war eine legitime Art der Unterhaltung. Ironischerweise fand man später heraus, dass die Einführung der Gilde selbst eine Illusion war.
Während über die Gilde debattiert wurde*, etablierte Lemashal eine verdeckte Geheim-
dienstorganisation, welche die Aufgabe hatte, die gefährlicheren Fraktionen und Untergruppen von D'ni im Auge zu halten. Es handelte sich um eine höchst konspirative Gruppierung, von der die Öffentlichkeit wenig bis gar nichts wusste, und erst Jahre später etwas erfuhr. Und so, mit der Zustimmung für die Gilde der Illusion, wurde gleichzeitig die Relyimah (wörtlich übersetzt als "Die Ungesehenen") gegründet.
Obwohl sich die vorherigen Könige im Wesentlichen auf D'ni und die Ausweitung ihrer eigenen Kultur konzentriert hatten, wandte sich Lemashal fremden Kulturen in einer Art und Weise zu, wie man es seit Hinash nicht mehr erlebt hatte. Im Jahre 3975 heiratete er erneut (seine erste Frau war jung verstorben) und zwar eine Außenstehende. Anders als bei Hinash, der auch eine Fremde zur Frau genommen hatte, bekamen Lemashal und seine neue Ehefrau einen Sohn (seinen ersten) und zwanzig Jahre später, 3995, einen zweiten und 4014 einen weiteren.
Zum ersten Mal wurden die D'ni wirklich mit ihren Ansichten über außenstehende Kulturen konfrontiert und man sagt, dass die Aus-
einandersetzungen darüber, ob ihm gestattet sein würde, als König zu regieren, bereits begannen, als Lemashals Sohn gerade geboren wurde.
Unglücklicherweise, obwohl Lemashal ziemlich viele Bemühungen unternahm, anderen Kulturen ein besseres Leben zu ermöglichen, darunter freien Handel und das Teilen von Ressourcen mit anderen Welten, wurden die verbleibenden Jahre seiner Herrschaft von der Frage dominiert, ob oder ob nicht sein Sohn die Regierung würde übernehmen dürfen.
Man muss Lemashal zugute halten, dass er, obwohl er seinen Willen mit Gewalt hätte durchsetzen können, dies niemals tat. Wenn sein Sohn einst regieren sollte, so sagte er, dann "wird es nur über ein Volk sein, dass dies auch wünscht".
4030 beschloss der Rat, dass ein König von reinem D'ni-Blut sein musste. Lemashal machte diese Entscheidung im folgenden Jahr zum Gesetz.
Als er 4083 starb, hinterließ er den Thron dem jüngsten Kind seines Cousins, dessen Mutter die jüngere Schwester seines Vaters Kedri gewesen war.
* Aus einer Rede vor dem Rat, für die Gründung der Gilde argumentierend.
* Lemashal benötigte für die Gründung der Gilde nicht wirklich die Zustimmung des Rates, man sagte später, dass er die Debatten zum Zweck der Ablenkung zuließ.
<p align=left>Loshemanesh bestieg den Thron im Jahre 4291 im Alter von 123 Jahren. Obwohl Loshemaneshs Herrschaft relativ kurz war, glaubt man, dass er das Beste aus den Jahren gemacht hat, die ihm gegeben waren.
Loshemanesh hatte die Folgen von zu starker Interaktion mit anderen Kulturen aus erster Hand erfahren, und hielt daher eisern an seinen Ansichten fest, die im Gegensatz zu dem standen, was bei den D'ni gerade zur Mehrheitsmeinung wurde. Genau wie sein Vater, betonte er häufig, dass es vor dem Pento-Krieg strikte Regeln gegeben hatte, was die Interaktion mit fremden Kulturen betraf, was die Richter aber nicht davon abhielt, eigene Bücher zu schreiben. Loshemanesh selbst konstatierte: "Jene, die aus fremden Welten und Völkern einen Nutzen ziehen wollen, können nicht aufgehalten werden ... müssen zunächst innerhalb der D'ni angehört werden ... nicht gezwungen werden, solch extreme Maßnahmen zu treffen. ... Wenn extreme Maßnahmen getroffen werden ... müssen die Folgen deutlicher werden"*.
4305 wurde ein Gesetz verabschiedet, gemäß dem die Erschaffung oder der Handel mit illegalen Welten mit lebenslanger Haft auf einsamen Gefängniswelten bestraft wurde ... ein Schicksal, das manche schlimmer als den Tod nannten. 4307 brachte Loshemanesh (knapp) ein Gesetz durch, nach dem jeder D'ni, der einen Außenstehenden zu einem Verbrechen überredete (unabhängig von der Art des Verbrechens), ebenfalls mit lebenslanger Haft zu bestrafen war.
Obwohl diese Gesetze erlassen wurden, ermutigte Loshemanesh weitere Interaktion mit anderen Kulturen, während er weiterhin argumentierte, dass Kontakte selbst nicht das Problem seien. Es scheint jedoch, als wäre sein Standpunkt für vielen nicht nachvollziehbar gewesen und sie forderten immer noch härtere Maßnahmen gegen die Gilde der Schreiber und eine vollständige Abschottung gegen Außenstehende.
4343 wurde Trases (eine kleinere Bergbau-Welt) wegen des Fehlers eines Einheimischen, der die D'ni-Maschinen betrieb, die dort installiert worden waren, zur Hälfte zerstört. Die dort ansässigen Familien waren zur Evakuierung gezwungen, und in einem besonders unge-
wöhnlichen Fall, wurde offenbar ein Kind geboren, während die Mutter von Trases zurück nach D'ni reiste. Die Zerstörung der Welt war frisches Wasser auf den Mühlen derer, die sich abschotten wollten und ein Ereignis, von dem Loshemanesh sagte, dass es hätte passieren können, unabhängig davon, wer die Maschinen betrieb.
Bedauerlicherweise wurde Loshemanesh 4438 von derselben Fraktion ermordet, die Jahre zuvor seine Mutter entführt hatte, und so wurde sein Leben zu einem Beispiel dessen, was er häufig gepredigt hatte: dass es die D'ni waren, die sich ändern mussten. Wenn sie das nicht taten, so hatte er argumentiert, würden immer Probleme existieren, unabhängig davon, ob Außenstehende involviert waren oder nicht.
Er hinterließ den Thron dem erstgeborenen Sohn seines jüngeren Bruders, da er selbst keine Kinder hatte.
* Aus einer öffentlichen Rede, in der die Unterzeichnung der Gesetze begründete.
<p align=left>Mararon – König Mararon bestieg den Thron im Jahre 997 im Alter von 73, genau 20 Jahre, nachdem er aus seinem lange Koma erwacht war. Aus verschiedenen Ansprachen und Schriften wird klar, dass er großen Wert auf Lebensqualität legte. Während den 162 Jahren seiner Regentschaft, so scheint es, tat er alles, um diesen Wert auch seinem Volk nahe zu bringen und ihn gleichzeitig auch für sich bestmöglich umzusetzen.
Den Unterlagen nach zu urteilen, war Mararons Hauptanliegen das Bildungssystem der D'ni. Die Tatsache, dass es so vielen Angehörige seines Volkes nicht gerecht wurde und ihnen keine ausreichende Lebensqualität gewährte, machte ihn regelrecht wütend. Und so kam es, dass, als Ti'Lanar (ein Gildenmeister der Gilde der Gesetzgeber) 1124 sein Thesenpapier "Niedere Gilden" einreichte, Mararon sofort von seinem Inhalt begeistert war. In diesem Papier schrieb Ti'Lanar: "... wir erschaffen eine Gruppe von Bewohnern, die die D'ni nicht verstehen und nichts über die Stärke Ihres Blutes wissen. Es gibt eine geringe Zahl derer, die lernen und unsere Traditionen in den Gilden erhalten und eine wachsende Zahl derer, die als Dummköpfe aufwachsen...".
Mararon folgte den Vorschlägen des Papiers, unterstellte die Gemeinschulen der Gilde der Gesetzgeber und begann mit einer Umstrukturierung des Systems, die höhere Standards für Lehrer und längere Arbeitstage vorsah. Mararon erhöhte außerdem die Schulzeit in den Gemeinschulen von sechs (von 10 bis 16) auf 15 Jahre (5 bis 20). Danach kehrten die Schüler nicht wie bisher automatisch in die Gesellschaft zurück, sondern sie hatten die Gelegenheit, in eine der neuen niederen Gilden einzutreten, die Ti'Lanar vorgeschlagen hatte und die von Mararon begeistert akzeptiert wurden. Die ersten dieser Gilden waren unter anderem die der Architektur (als ein Zweig der Gilde der Steinmetze), der Bergarbeiter, der Lehrer und der Bankleute.
Wenn er sich nicht um das Bildungswesen kümmerte, konzentrierte sich Mararon auf sein eigenes Leben und gab sich Mühe, es voll auszukosten. Die meisten historischen Dokumente weisen auf eine Abhängigkeit von halluzinogenen Getränken und verschiedenen Drogen hin. Außerdem scheint er eine ganze Reihe von Liebesaffären gehabt zu haben, was ihn dazu zwang, die Regeln seines Vaters hinsichtlich Ehe und Treue unbeachtet zu lassen. Eine Aufzeichnung deutet auf eine Affäre mit Prophetinnen hin, obwohl dies sowohl von den Prophetinnen als auch von der religiösen Gemeinschaft nachhaltig bestritten wird.1
Die Öffentlichkeit sprach nicht viel über Mararons Unzulänglichkeiten und konzentrierte sich lieber auf das, was er Gutes für sie getan hatte. Er starb 1159 im relativ jungen Alter von 235 eines natürlichen Todes. Aufgrund seiner Lebensgewohnheiten hatten viele diesen frühen Tod erwartet, aber es gab auch die, die seinen Tod seinem langen Koma in jungen Jahren zuschrieben.
<p align=left>König Me'emen bestieg 5240 DE im Alter von 83 Jahren den Thron.
Einer der wichtigsten Erlasse unter Me'emens Herrschaft erfolgte ziemlich rasch und beruhte auf einem Vorschlag der Gilde der Bergleute und Steinmetze (die zusammengearbeitet hatten). Im Jahre 5307 präsentierten sie Nara*, das einige Wochen zuvor in einem Labor entwickelt worden war. Nara bot gewaltige Möglichkeiten für den Bergbau und die Errichtung von Bauwerken und hatte letztendlich tiefgreifende Auswirkungen auf die künftige Entwicklung von D'ni. Bereits zum Zeitpunkt seiner Einführung gab es viel Aufregung über sein Potenzial.
Im Jahre 5312 DE brach im Industriebezirk von D'ni eine Krankheit aus, deren Ursprung höchstwahrscheinlich in der Welt Yasefe* lag. Ihr Ausbruch verursachte weit verbreitete Panik, da viele eine neue Plage vorhersagten, die der im 22. Jahrhundert aufgetretenen Plage ähneln könnte. Zum Glück brachte die Krankheit nicht annähernd eine solche Sterberate mit sich wie die zuvor erwähnte Plage, und die Gilde der Heiler reagierte außerordentlich schnell und fand ein Heilverfahren. Trotzdem kam es wieder zu einer regelrechten Kampagne, wenigstens den Nehw'eril-Distrikt* weit vor die eigentliche Stadt zu verlegen.
Me'emen fand offenbar Gefallen an dieser Idee und wies die Landvermesser an, mit der Untersuchung einer solchen Expansion zu beginnen.
Im Jahre 5359 DE gab es für die D'ni einen weiteren wichtigen Grund, die Expansion in großem Maßstab zu beginnen, und zwar in Form des Steinzahns. Er war die zweite der Großen Bergbaumaschinen, wesentlich kräftiger und technologisch fortschrittlicher als der ältere Steinbeißer. Me'emen befahl der Gilde der Bergarbeiter sofort, ein Gebiet zu "räumen" (mit Hilfe des Steinbeißers), um einen neuen Industriebezirk zu erschaffen, der Nehw'eril ersetzte. Es dauerte bis 5475 DE, bis die eigentlichen Baumaßnahmen auf dem neuen Industriebezirk Uran begonnen werden konnten.
Weniger als einhundert Jahre nach dem Steinzahn gab die Gilde der Erhalter bekannt, dass das neu entdeckte Deretheni dazu benutzt werden könne, stark verbesserte und sicherere Erhalter-Anzüge herzustellen. Auch wenn eine solche Ankündigung nicht sonderlich wichtig erscheinen mag, hatten die neuen Anzüge einen starken Einfluss auf die D'ni-Kultur. Da die Erhalter nun in den Welten, die sie erforschten, größere Risiken eingehen konnten, durfte die Gilde der Schreiber ihre Schriften ein wenig liberaler handhaben, und eine neue Art von Welten war geboren*.
Unter Me'emens Herrschaft wurden "Worte" zu einem alltäglichen Diskussionsthema und den älteren Tempeln wurde wieder mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Es gibt Beweise für zahlreiche Neugestaltungen und Umbauten vieler weltlicher Tempel, die Jahre zuvor nach den "neuen" Richtlinien des Großen Nullpunkts erbaut worden waren.
Es scheint, als habe sich Me'emen nur wenig um die religiösen Impulse seines Volkes gekümmert und ein größeres Interesse an technologischem Fortschritt und der Expansion der Stadt gehabt.
Als Me'emen glaubte, Steinbeißer und Steinzahn nicht länger zu brauchen, empfahl er, sie zum Bau eines unterirdischen Tunnels einzusetzen, der das Eiland mit der eigentlichen Stadt verbinden und den Bootsverkehr minimieren sollte. Sein Vorschlag wurde nicht von allen Seiten begrüßt, insbesondere von den oberen Schichten, die auf dem Eiland lebten. Es gab zahlreiche Proteste, aus Furcht vor den Auswirkungen, die der Tunnel auf das Eiland haben könnte. Der Vorschlag wurde auch von den meisten Gilden zurückgewiesen, so dass Me'emen ihn nicht weiter verfolgte.
Im Jahre 5500 DE erreichten die ersten Importe aus anderen Welten den neuen Distrikt Uran, der nun viel weiter von der Stadt entfernt war. Uran soll eine "bedeutende Verbesserung gegenüber dem älteren Nehw'eril ... viel fortschrittlicher ... viel sicherer" gewesen sein. Am Tag der "Eröffnung"* gab es ausgelassene Feiern. Die Sicherheitsmaßnahmen im neuen Bezirk waren streng, denn es stellte sich später heraus, dass die Relyimah mehrere Pläne aufgedeckt hatten, die die Ablehnung einiger Gruppierungen gegen den Bezirk demonstrieren sollten.
Im Jahre 5540 DE wurde Me'emens einziger Sohn Ashem schwer krank und verstarb sechs Monate später. Als Mitglied der Gilde der Heiler hatte Ashem oft zu den ersten gehört, die neue Welten erkundeten, um sich von ihrer Sicherheit in Bezug auf Krankheiten zu überzeugen. Als Konsequenz seines Todes wurde die Welt nicht freigegeben, bis eine Heilung gefunden werden konnte. Me'emen hielt die Taten seines Sohnes für heldenhaft und änderte ein Jahr nach seinem Tod den Namen des Bezirks Uran auf Ashem.
Man sagt, dass sein Tod Me'emen "tief traurig ... ohne die Emotionen, die er während seiner Regentschaft zeigte"* zurückließ. Viele sagen, dies hätte ihn zur Prophetin Trisari* getrieben. Me'emen verbrachte in seinen letzten Tagen offenbar viel Zeit mit Trisari und konnte "durch sie"* als zufriedener Mann sterben.
Me'emen starb im Jahre 5549 DE im sehr hohen Alter von 392 und wählte seinen Neffen als seinen Nachfolger, wahrscheinlich auf Empfehlung von Trisari.
* Ein metallisches, graues Gestein, dass die dreißigfache Dichte von Stahl besitzt und das härteste aller D'ni-Gesteine ist.
* Yasefe bestand hauptsächlich aus Wald und lieferte einen Großteil der Holzvorräte D'nis, darunter auch das teure und seltene Yema.
* Der Industriebezirk wurde während der Herrschaft Needrahs gegründet und diente als Importzentrum für die meisten von außen eingeführten Güter.
* Die neueren Welten ermöglichten umfangreicheres Experimentieren mit Atmosphären, der Tierwelt und Energiequellen.
* Aus dem Tagebuch des Großmeisters Veshar von der Gilde der Steingräber
* Aus den Tagebüchern der Prophetin Trisari, die König Me'emen zugeteilt war.
* Es sollte angemerkt werden, dass allen Königen Prophetinnen zugeteilt wurden, die jedoch größtenteils nichts weiter als Repräsentationsfiguren waren und selten konsultiert wurden
<p align=left>Me'erta bestieg 1779 im jungen Alter von 31 Jahren den Thron.
Zahlreiche Führer, darunter viele Mitglieder der Kirche, äußerten sich öffentlich über ihre Furcht, dass die Einsetzung Me'ertas der ohnehin bereits verfallenden religiösen Kultur großen Schaden zufügen würde. Ihre Ängste erschienen gerechtfertigt, da Me'ertas Herrschaftszeit sehr turbulent war. Es wurde sogar oft festgehalten, dass eigentlich seine Mutter Jolatha während seiner 236-jährigen Regentschaft den Thron regierte."Me'erta selbst hatte keine Zeit, D'ni zu regieren, er war viel zu beschäftigt ... und darauf konzentriert, die Frauen zufrieden zu stellen, die ihn regierten ..."*
1817 regte Me'erta den Bau des Tempels des Baums an. Dies war das erste Mal, dass ein König offiziell eine andere Glaubensrichtung als den ursprünglichen Glauben von Ri'neref unterstützte. Ebenso wichtig ist, dass Me'erta andeutete, dass die Linie des Großen Nullpunkts (die von Ri'neref festgelegt worden war), ungenau sei. Offiziell jedoch änderte er die Linie nicht. Sehr wahrscheinlich wurde ihm klar, dass eine solche Änderung zu viele Auswirkungen hinsichtlich Bauvorhaben, Navigation usw. auf die Gesellschaft haben würde. Seine (oder Jolathas) Absicht hinter dieser Bemerkung bestand ganz einfach darin, den Glauben von Rin'neref infrage zu stellen und die Kulte zu ermutigen, sich in einem neueren Gebiet der Stadt niederzulassen. Seine Aussagen verfehlten ihr Ziel nicht. 1843 wurde der Tempel, trotz teilweise heftigem Widerstand, gebaut. Einige Jahre später genehmigte Me'erta den Bau des Tempels des Wassers und des Tempels des Heiligen Steins. Sie wurden 1876 bzw. 1902 fertig gestellt. Alle Tempel wurden auf Me'ertas vorgeschlagener Linie des Großen Nullpunkts gebaut.
Während die Jahre vergingen, schossen überall Kulte wie Pilze aus dem Boden, die dem Glauben, den die D'ni einst hatten, schwer zusetzten. Der Tempel von Yahvo war leer und hatte nur noch wenige Priester und Propheten, da viele ihn verlassen hatten, um sich anderen Glaubensrichtungen anzuschließen.
1975 versuchte Me'erta die Regeln und Beschränkungen der Gilde der Schreiber zu ändern, darunter auch ihren Eid. Er behauptete, dass seine Vorschläge sie "flexibler" in ihrer Schreibkunst machten und den D'ni erlaubten "mehr erreichen zu können".
Aber sein Vorschlag traf auf scharfen Widerstand seitens Großmeister Tremals, der sich dem König entschlossen widersetzte und sich, wie die Aufzeichnungen belegen, weigerte, den Eid zu ändern, den Ailesh verfasst hatte. Wie sich herausstellte, bezahlte Tremal seine Widersetzung mit dem Leben. Viele sagen, dass dies auf Anordnung Jolathas geschah. Jahre später sahen viele in Tremals Weigerung eine der heldenhaftesten Taten in der Geschichte von D'ni*. Wenn diese Regeln und Eide geändert worden wären, so glaubten viele, auch Tremal, dass schon bald darauf der Weg nach Terahnee gefolgt wäre. "Und das ist der Grund, warum wir existieren", schrieb Tremal.
Als Tremal tot aufgefunden wurde, weigerte sich die Gilde der Schreiber geschlossen, den Eid und die Regeln abzuändern, um ihrem gefallenen Kameraden einen letzten Dienst zu erweisen. Schließlich gab Jolatha alle Manipulationsversuche durch Me'erta auf.
Jolathas bei weitem zerstörerischste Handlung erfolgte im Jahr ihres Todes. 1999 überzeugte sie ihren Sohn, das Siegel an der Gruft des Großen Königs zu brechen. Warum sie nach einer solchen Handlung trachtete, ist unklar, obwohl man Jahre später zahlreiche mögliche Antworten fand.
Einige glaubten, dass der Große König zurückkehren würde, und Jolatha war außer sich vor Zorn über die Macht, die der Große König hatte. Möglicherweise wollte sie ein für alle Mal beweisen, dass er tot war und darüber hinaus ein Angeber und ein Narr. Andere schrieben, dass sie daran interessiert war, Zugang zu einigen der Alten Bücher zu bekommen, da die Mitglieder des Baums glaubten, dass sie eine besondere Kraft besaßen. Andere sagten, dass sie einfach verrückt sei, während wiederum andere behaupteten, sie sei besessen und eine Agentin von Jakooth*. Was es auch immer gewesen sein mag, das Siegel wurde gebrochen.
Die Tat wurde im Geheimen durchgeführt, in der Stille der Nacht, während selbst die Widersacher des Großen Königs eine solche Handlung für blasphemisch und gefährlich hielten. Eine Anzahl Bücher wurde aus der Gruft geholt und in den Tempel des Baums gebracht, zusammen mit etwas, von dem Jolatha behauptete, es sei das Stück einer Robe des verstorbenen Königs.
Jolatha starb zwei Tage später an einer unbekannten Krankheit. Die Bücher, die sie mitgenommen hatte, blieben im Tempel des Baums. Me'erta ordnete im Stillen an, dass die Gruft wieder (und wesentlich solider) versiegelt werden solle. Man sagt, dass Me'erta glaubte, seine Mutter sei wegen des Betretens der Gruft verflucht worden, und dass er selbst dadurch und durch jede Erwähnung des Großen Königs in seinen kommenden Lebensjahren verängstigt gewesen sei.
Me'erta, der als untreuer Mann bekannt war, starb 15 Jahre später mit einer seiner Geliebten. Die Aufzeichnungen der Gilde der Heiler deuten darauf hin, dass eine schwere Vergiftung die Ursache seines Todes gewesen war. Er wurde 267 Jahre alt. Sein Mörder wurde nie gefunden, obwohl es mehrere Verdächtige gab. Auch wenn er viele Feinde hatte, gilt es fast als sicher, dass es entweder, aus offensichtlichen Gründen, seine Frau war oder sein Sohn, der die Schwächen und das mangelnde Urteilsvermögen seines Vaters verabscheute. Ironischerweise war es dieser Sohn, sein ältester, dem er den Thron hinterlassen hatte.
* Aus den Tagebüchern der Prophetin Aleshay.
* Es existierten Beispiele für eine solche Behauptung. In vorigen Welten konnte die Linie des Großen Nullpunkts entweder vom Großen Nullpunkt selbst in Richtung des magnetischen Nordpols verlaufen (Ri'neref wählte diese Möglichkeit) oder in Richtung einer anderen auffälligen Landmarke (wie Me'erta es vorgeschlagen hatte).
* Großmeister Temas von der Gilde der Schreiber in einer Rede vor den Fünf Fürsten im Jahre 7034.
* Jakooth ist in der Religion der D'ni das Gegenstück des Teufels.
<p align=left>Naygen bestieg im Jahre 2356 DE, im Alter von 86, den Thron. Naygen tat viel, um das Wachstum der wichtigsten Gilden der Schönen Künste zu unterstützen, sowie für die Suche nach anderen 'Wahrheiten'. Das Jahr 2500 DE (1000 Jahre nach dem Tode des Großen Königs) war der Höhepunkt dessen, was einige 'die große religiöse Verwirrung' nennen würden.* Es gab über 2000 angemeldete Sekten und die ursprünglichen Glauben des Ri'neref kannten nur noch wenige. Naygen gehörte mit Sicherheit nicht dazu.
Das Jahr 2397 DE ist das Jahr, das die meisten als offiziellen Beginn der Renaissance der D'ni ansehen. In diesem Jahr führte die Eamis-Theatergesellschaft ihr erstes Stück auf, das von dem Schriftsteller Sirreh geschrieben wurde. Das Stück handelte vom Pento-Krieg und vom Großen König und wurde von Nagen gepriesen. Es war für die ersten drei Wochen ausverkauft und wurde so nicht nur der Beginn dafür, dass Theaterstücke ein beliebtes Medium der Unterhaltung innerhalb der Kultur wurden, sondern es war auch das erste von dann vielen folgenden Stücken, das vom Pento-Krieg handelte. Dieses Thema wurde zu einem der häufigsten Themen, der Geschichte ihrer Kunst.
Im Jahre 2409 DE begann der damals 33-jährige Musiker Airem vor ausverkauften Häusern zu singen, was den Beginn einer weiteren Karriere einer der großen Künstler der D'ni kennzeichnete. Seine Musik befasste sich auch häufig mit dem Großen König, wobei er ihn oftmals verspottete. Naygen lobte sein Volk dafür, dass sie in der Lage seien, 'ihre wahren Gefühle in einem solch wunderbaren Ausdruck ihrer Kunst darzustellen'*.
Die Gilde der Bergleute führte - zum Jubel der Öffentlichkeit - im Jahre 2488 DE die ersten Extrusionstests erfolgeich aus. Naygen nutzte die Gelegenheit, 'jeden daraus Vorteil ziehen zu lassen'. Er machte die Gilde der Bergleute anstelle der Gilde der Schönen Künste zu einer der großen Gilden. Anschließend teilte er die Gilde der schönen Künste in die niederen Gilden der Bildhauer, Artisten, Schauspieler und Musiker auf. Diese Aufteilung war dazu gedacht, das Wachstum im Bergbau sowie das der Künste zu fördern, zwei der Hauptanliegen Naygens während seiner Regentschaft. Sein Vorschlag wurde von Sirreh und Airem sowie anderen Künstlern stark unterstützt, die dies als ausgezeichnete Gelegengeit für das Wachstum ihrer Künste ansahen.
Im Jahre 2500 DE machte Naygen den Vorschlag zum Bau einer neuen Ratskammer für die Gilden. Überraschenderweise schlug er vor, die Kammer über dem Grab des Großen Königs zu bauen. Dieser Vorschlag rief nur wenig Widerstand hervor* und der Bau begann zwei Jahre später. Im Jahre 2504 DE war das Grab des Großen Königs kaum noch zu sehen, ein ungeheures Symbol dessen, was aus den D'ni geworden war.
Später stellte sich heraus, dass es innerhalb der Ratskammer ein massives Gewölbe gab, das durch eine Art 'Puzzle' geschützt wurde. Das Grab war schon immer für seine Muster bekannt, von denen einige prophetische Nachrichten enthalten sollen. Naygen war anscheinend sehr von den Mustern angetan und verteilte sie sowohl in den sichtbaren wie auch in den unsichtbaren Teilen der Ratskammer. Obwohl die Öffentlichkeit zum Zeitpunkt des Baus nichts von dem Gewölbe wusste, wurde es Jahre später entdeckt. Darin fanden sich erhebliche königliche Reichtümer, etwas, was Naygen oft öffentlich befürwortete. Natürlich waren die meisten nicht in der Lage, einen solchen Reichtum anzusparen, wie es Naygen tat, aber dennoch wurde die Idee, sein Geld für seine Nachfahren zu sparen, von ihm immer wieder propagiert.
Naygen starb im Jahre 2533 DE im Alter von 263 Jahren und hinterließ den Thron seinem dritten Sohn. Als Andenken an Naygen schrieb Sirreh ein weiteres bekannteres Stück namens 'Unser großer König'. Es war das erste Stück, das im Jahre 2535 DE von der Niederen Gilde der Schauspieler aufgeführt wurde.
* Auszug aus dem Journal des Tevahr aus dem Jahre 3075
* Auszug einer Rede des Naygen, bei der er die Niedere Gilde der Musiker aus der Taufe hob.
* Obwohl die offizielle Kirche formell Beschwerde einreichte, scheint diese nicht sehr ernst gemeint gewesen zu sein. Offenbar unterstützte selbst Naygens Prophetin diesen Vorschlag.
<p align=left>Needrah bestieg den Thron im Jahre 2779 im Alter von 75 Jahren.
Needrah war zur gleichen Zeit Mitglied der Niederen Gilde der Bildhauer gewesen, wie der große Bildhauer Lahkeer, woraus sich eine enge Freundschaft ergeben hatte. Als Needrah den Thron übernahm, begann man gerade die Arbeit des vier Jahre jüngeren Lahkeer anzuerkennen. Diejenigen, die seine Arbeiten gesehen hatten, zählten ihn bereits zu einem der größten Künstler, die D'ni jemals gesehen hatte, obwohl die meisten noch nie zuvor von ihm gehört hatten.
Needrah war immer ein stolzer Förderer der Höhlenerweiterung gewesen und als er den Thron bestieg, machte er es sich umgehend zur Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sein Volk sich ebenso dafür begeisterte.
Needrahs drei ältere Brüder standen ihm sehr nahe und waren außerdem seine engsten Berater. Jeder von ihnen war Gildenmeister, der Älteste bei der Bergbaugilde, der Zweite bei den Steinmetzen und der Dritte bei der Niederen Gilde der Steinmetze. Aufgrund ihrer Stellung, hatte schließlich jeder von ihnen großen Einfluss auf Needrahs Leistungen.
Die meisten Zeugnisse unterstützen die Vermutung, dass es nicht allein Needrahs überzeugende Rede- oder Motivationskünste waren, welche die Erweiterungen vorantrieben, sondern auch die fantastischen Fähigkeiten und das Talent Lahkeers. Er brauchte nur die Gelegenheit, seine Fähigkeiten der Öffentlich-
keit zu präsentieren und Needrah gab sie ihm 2807, als er ihm die Gestaltung eines Monuments zur Entdeckung des Buches von Birenni übertrug. Danach präsentierte Lahkeer, zusammen mit Needrah und seinem Bruder, einen Plan für einen neuen Regierungsbezirk. Von diesem Zeitpunkt an, so scheint es, als hätte die Expansion selbst dann nicht mehr gestoppt werden können, wenn jemand es versucht hätte.
Während der 221 Jahre der Regentschaft Needrahs wurde mit dem Bau vier neuer Distrikte begonnen, darunter des Wohnbezirks Jaren, des absoluten Elitebezirks Kaleh, des Geschäftsbezirks Kali und des Industriebezirks Nehw'eril (wo Import und Bearbeitung von ausländischen Gütern verwaltet werden).
2916 stellte die Gilde der Mechaniker das Verfahren der industriellen Extrusion vor, welches weitere Verbesserungen von Baumethoden erlaubte, darunter "uni-strukturelle" Gebäude.
Needrah starb im Jahre 3000 im Alter von 296 Jahren. Er hatte zwei Töchter, aber keine eigenen Söhne, denen er den Thron hätte vererben können. Stattdessen erwählte er den ältesten Sohn seines Bruders als Nachfolger.
* Aus "Der Mann aus J'Taeri" von Kimal, geschrieben im Jahre 3243.
* Anstatt des Zusammenfügens von verschiedenen Blöcken, das man bis zu diesem Zeitpunkt angewandt hatte, erlaubte die uni-strukturelle Bauweise "das Verweben von verschiedenen Steinen, fast wie bei einem Pullover", wie es ein Historiker beschrieb, wodurch der Eindruck eines einzigen, nahtlosen, Steines entstand.
<p align=left>Rakeri bestieg 3000 im Alter von 81 Jahren den Thron. Im Jahr seiner Krönung wurde ein Mann namens Tevahr geboren. Ab dem Jahr 3077, so sagen viele, hat er Rakeris Herrschaft stärker definiert als Rakeri selbst.*
Tevahr war ein enthusiastischer Anhänger des Großen Königs und verbrachte seine gesamte Jugend damit, die Lehren und Worte des Königs zu studieren. Als er etwa 65 war, stieß ihn der Zustand seines Volkes offenbar sehr ab, insbesondere was religiöse Angelegenheiten betraf. Auch wenn er zunächst nur in kleinem Maßstab begann, so wurde Tevahr im Laufe der Jahre einer der einflussreichsten Männer in der Geschichte der D'ni.
Er war eine starke Führungsperson, ein begabter Redner und ein überwältigender Motivator. Bis zum Jahre 3077 war sein Name weithin bekannt. In diesem Jahr 3077 prangerte Tevahr die Sekten und den mangelnden Glauben seines Volkes (einschließlich der Regierung) an die Prinzipien und Gesetze von Yahvo, auf denen der Glaube beruhte, öffentlich an. Er verwies oft auf die Ratskammer (und andere regierungs-
behördliche Einrichtungen), die nun die Gruft des Großen Königs als Symbol dessen bedeckte, was aus den Herzen und Seelen von D'ni geworden war. "Die Zeit der Religion ist vorbei, denn Regierung und Macht haben uns unserer Liebe beraubt", erklärte er viele Male. Der größte Teil der Öffentlichkeit schien Tevahrs Meinung zu teilen, insbesondere was die Gruft des Großen Königs und ihre Bebauung betraf. Man fand, dass dies nie hätte geschehen dürfen.
Obwohl Rakeris Reaktion auf Tevahrs Lehren an sich nicht als ein großes Ereignis in Erinnerung blieb, stimmten die meisten Historiker darin überein, dass ihm dafür großer Respekt zuteil werden müsste. Rakeri war zunächst äußerst wütend über Tevahrs Reden und seine offensichtliche Ablehnung der Kultur. Im Gegenzug prangerte er Tevahr und seine Lehren an und drohte sogar, ihn einsperren zu lassen.
3081 soll Rakeri eine von Tevahrs Reden besucht haben, um sich darüber lächerlich zu machen und der Öffentlichkeit eine andere Sichtweise näher zu bringen. Stattdessen endete sein Vorhaben aber in einer öffentlichen Debatte mit Tevahr. Augenzeugen zufolge war es eine Debatte, die Tevahr eindeutig für sich entschied.* Zwar stellte sich Tevahr der Debatte mit dem König so gut er konnte, doch gelegentlich waren seine Worte etwas hart; Worte, auf die der König keine Antwort hatte und der sich dadurch eher selbst lächerlich machte als Tevahr. Anstatt jedoch Tevahrs Tod zu befehlen, was er wahrscheinlich hätte tun können, kehrte er in seinen Palast zurück und dachte über das nach, was er gehört hatte.*
Fünf Tage später lud Rakeri Tevahr persönlich in den Palast ein. Noch am selben Tag gab er bekannt, dass er Tevahr zu seinem wichtigsten Propheten* auserwählt habe, und bat seine Leute um Vergebung für die Fehler, die nicht er, sondern die Könige vor ihm begangen hätten. Diejenigen, die persönlich an der Rede König Rakeris teilnahmen, verließen die Veranstaltung als andere Menschen. Es dauerte nicht lange, bis ihr persönlicher Wandel die gesamte Kultur zu verändern begann.
Um 3100, also sechshundert Jahre, nachdem in den Akten der Regierung noch 2500 registrierte Sekten verzeichnet waren, gab es nur noch siebenundvierzig Sekten. Nur zehn dieser Sekten hatten mehr als fünfhundert Mitglieder. Die Öffentlichkeit schien wieder zu dem Glauben zurückzukehren, auf den sich ihre Kultur gründete, den Ri'neref lehrte und den der Große König verbreitete.
Das Volk war wieder Eins. Viel Arbeit musste geleistet werden, um die Klassen der Reichen und der Armen, die sich bereits zusehends spalteten, wieder zu vereinen. Es gab umfang-
reiche Aufbaumaßnahmen für die herunterge-
kommenen Distrikte (hauptsächlich die ärmeren) und im Belari-Distrikt, der zuvor zu den ärmsten Distrikten der ganzen Stadt zählte, wurde ein neues Theater und eine Konzerthalle gebaut.
3112 kündigte Rakeri mit Tevahr an seiner Seite Pläne für eine tief greifende Sanierung (einen fast vollständigen Neubau) des Großen Tempels an. Rakeri gab außerdem bekannt, dass die alte Linie des Großen Nullpunkts genau sei und wieder zu alten Ehren kommen solle.
Der Tempel selbst sollte schon von der Extrudertechnologie profitieren, die 3092 entwickelt wurde. Außerdem sollte der große Künstler Fahlee* das Innere des Tempels farblich gestalten. Wie sich herausstellen sollte, war es Fahlees letztes Meisterwerk, bevor er 3123, nur sechs Monate nach der Fertigstellung des Tempels, verstarb.
Während der restlichen Jahre der Herrschaft Rakeris wurde die Expansion sowohl im Innern als auch außerhalb der Höhle fortgesetzt. Fast jedes Jahr wurden neue Bergbautechnologien bekannt gegeben, die der noch relativ jungen Hauptgilde der Bergleute zu großem Prestige verhalf.
Tevahr starb 3218 bereits im jungen Alter von 218. Rakeri war über seinen Tod so sehr bestürzt, dass er eine fünftägige National-
trauer anordnete. Es gab einige kleinere Proteste der wenigen noch verbliebenen Sekten (die die Anordnung offenbar nicht befolgten), aber der größte Teil der D'ni betrauerte zusammen mit Rakeri den Verlust des Propheten.
Rakeri starb ein Jahr nach Tevahr im Alter von 300. Er hinterließ den Thron seinem erst-
geborenen Sohn Tejara.
* Aus "Yahvos Stimme", verfasst von Adesh im Jahr 3143.
* Viele Zeugenaussagen über das Ereignis sind in "Yahvos Stimme" festgehalten.
* Laut der Prophetin Shama war Rakeri von den Worten sehr betroffen. Er verweigerte nach der Debatte tagelang jegliches Gespräch.
* Obwohl in der Regel Frauen die Rolle von Propheten annahmen, wurde Tevahrs Wahl von niemandem infrage gestellt. Shama selbst soll sehr davon angetan gewesen sein, dass Tevahrs Weisheit ersucht wurde.
* Aus "Yahvos Stimme", verfasst von Adesh im Jahr 3143.
* Von den meisten als größter Künstler der D'ni-Renaissance anerkannt.
<p align=left>Rikooth bestieg 6498 im Alter von 56 Jahren den Thron. Er war zwar noch jung, doch er hatte zwei Brüder und eine Schwester, mit denen er sich, so sagt man, oft beriet. Sie alle verstanden die Logik, den Thron an den jüngsten Sohn zu übergeben (dadurch wurde jedem einzelnen mehr Zeit auf dem Thron zuteil) und arbeiteten so gut mit ihrem jüngeren Bruder zusammen, wie es bisher noch keine Familie getan hatte.
Rikooth traf seine erste wichtige Entscheidung 6510, als eine Expedition, die von Felsbeißer und dem Gräber angeführt wurde, auf eine neue Höhle stieß. Es gab Pläne, die Stadt zu erweitern, aber Rikooth konnte offenbar nicht davon überzeugt werden, dass dies ein kluges Vorhaben sei. Sein älterer Bruder, der zufällig Gildenmeister der Gilde der Landvermesser war, erklärte sich bereit, die Höhle gründlich zu untersuchen, und Rikooth versprach, auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Untersuchungen eine Entscheidung zu fällen.
In der Zwischenzeit heiratete Rikooth im Jahre 6556 eine Frau namens Hisha. Ihr Vater war Großmeister der Gilde der Chemiker. Er glaubte stark an Gish und das groß angelegte Täusch- manöver des Großen Königs.
Obwohl Hisha einigen Einfluss auf Rikooth besaß, setzte er die Tradition seiner Vorväter fort, niemals seine Meinung über philosophische Dinge öffentlich kundzutun. Jedoch hatte sie viel mehr Einfluss auf die drei Söhne, die die beiden bekommen sollten, auch über den jüngsten, Kerath. Durch ihren Einfluss sollte sich D'ni für immer verändern*.
Im Jahr 6601 wurde Rikooth durch außerordentlich detaillierte Berichte (Strukturanalysen, Wasservorkommen, Felsbeschaffenheit usw.) darüber informiert, dass die neu entdeckte Höhle zwar bewohnbar war, jegliche Bauvorhaben dort aber sehr kostspielig waren. Nachdem er Rücksprache mit seinen Beratern gehalten hatte, traf Rikooth die Entscheidung, dass Steinzahn zusammen mit dem neuen Felsbeißer beginnen sollte, das Stadtgebiet (in die Höhlenwand hinein) zu erweitern, während Gräber und Steinbeißer den Tunnel hinter der Höhle weiter vorantreiben sollten.
Im Jahr 6676 traf sich Rikooth mit zwei Führern, um über die Beteiligung von Außenstehenden zu diskutieren. Obwohl es seit Jahrhunderten keine größeren Zwischenfälle gegeben hatte, war es ein Thema, über das gesprochen werden musste. In den Besprechungen wurde deutlich, dass Rikooth die Gründe für den Wunsch, jegliche Interaktion mit Außenstehenden zu unterbinden, zwar verstand, dies jedoch als lächerlichen Gedanken ansah. Ihr Beitrag zu Kunst, Kultur, Architektur, Technologie und ihre Ressourcen, die sie D'ni hatten zukommen lassen, waren schier unermesslich. Solange keine schwerwiegenden Gründe dagegen sprächen, so argumentierte er, gäbe es keinerlei Möglichkeit, dass er jemals strikte Entscheidungen gegen die Außenseiter treffen könnte.
In seinen späteren Jahren hatte es allerdings den Anschein, als wäre Rikooth Hisha und ihrer Ansichten und Meinungen überdrüssig geworden. 6700 wurde sie, zusammen mit Kerath, aus dem Palast verstoßen. Es war weithin bekannt, dass Kerath ein Abbild der Gedanken seiner Mutter war, und Rikooth konnte sich kaum gegen ihn durchsetzen.
Obwohl Rikooth einen älteren Bruder Keraths als König bestimmt hatte, änderten sich seine Ansichten. Man sagt, dass Rikooth auf seinem eigenen Totenbett in Richtung des Bogens starrte und seinen Sohn Kerath sah, wie er unter ihm hindurch segelte. Er besaß ein Boot in der Form einer mächtigen Echse. Stolz stand er auf der Brücke und war heimgekehrt, um den Tod seiner Mutter zu verkünden. Als er durch den Bogen segelte, spürte Rikooth offenbar die Hand Yahvos, der ihm anordnete, Kerath zum nächsten König von D'ni zu machen.
Am Ende von Rikooths Herrschaft war die Stadt größer als je zuvor, die Klassen waren verschiedener als je zuvor und auch die religiösen Glaubensrichtungen waren so verschieden wie nie zuvor. Es gab zwar nicht sehr viele Glaubensrichtungen, dafür konnte aber auch keine von ihnen eine deutliche Mehrheit von Anhängern auf sich vereinen.
Rikooth verstarb 6731 im Alter von 289 und vermachte seinem dritten Sohn Kerath den Thron. Er hinterließ ihm eine Stadt, die so groß war wie nie zuvor und, was die unterschiedlichen Ansichten und Erwartungen an die Zukunft betraf, vergleichsweise gleichmäßig aufgeteilt war.
* Jahre später entstand ein heftiger Disput über die Ratsherrschaft.
* Aus "Der Letzte König", verfasst von Yemas im Jahre 7002.
* Aus "Wie sie gekommen sind - eine detaillierte Analyse der Hintergründe des Mee-Dis-Kriegs." von Jamen, geschrieben 7201.
* Aus "Der Letzte König", verfasst von Yemas im Jahre 7002.
<p align=left>Ri'neref wurde im Jahre 207 VE (Vor Erde) auf Garternay geboren. Als er fünf Jahre alt war, wurde er in die Gilde der Schreiber aufgenommen (Standardalter) und im Laufe der Jahre einer der besten Schreiber, welche die Ronay je gesehen hatten. Einige Aufzeichnungen gingen sogar soweit zu sagen, dass Ri'nerefs schriftstellerische Fähigkeiten 'unübertroffen seien'*.
Im Alter von 90 wurde Ri'neref Gildenmeister und war auf dem besten Wege, zum Großmeister aufzusteigen. Allerdings hat er diese Stellung aus persönlicher Überzeugung nie angenommen.
Ri'neref war schon immer jemand, der die Ansichten der Gilde der Schreiber und des Königs selber in Frage stellte. Er war offensichtlich sehr besorgt über die Ansichten der Gesellschaft in Bezug auf den Zweck des Schreibens und der Herausforderung, verantwortungsvoll mit '...dem großen Geschenk umzugehen, das uns von Yahvo gegeben wurde'*.
<font size=16 face=Nick color=000000>Um das Jahr 73 BE herum wurde Ri'neref vom Großmeister gebeten, ein beschreibendes Buch zu einer fragwürdigen Welt zu schreiben ... zumindest war sie in den Augen Ri'nerefs fragwürdig. Er merkte, dass die Welt dazu diente, eine unzivilisierte Rasse zu beheimaten, die für die Zwecke der Ronay verwendet werden könnten. Daher weigerte sich Ri'neref, diesem Wunsch seines Großmeisters nachzukommen und wurde nach vielen Diskussionen scheinbar aus der Gilde der Schreiber ausgeschlossen. Einige Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass Ri'neref freiwillig ausgeschieden sei, aber egal, wie er die Gilde verließ, die Öffentlichkeit empfand diesen 'Ausschluss' als ungerechtfertigt und einige gingen sogar so weit, zu behaupten, dass es 'ein Schaden für die Öffentlichkeit sei'*.
Um das Jahr 59 VE herum wurde bestätigt, dass Garternay den Ronay nicht länger als Heimat dienen konnte*, und diese Information veröffentlicht. Ri'neref wusste schon lange um den Zustand Garternays und arbeitete seit seinem Ausscheiden an einer Welt, von der er dachte, dass sie für diejenigen, die sich ihm anschließen wollten, ein guter Ort zum Leben sei.
Einigen Aufzeichnunegn zufolge gelang es Ri'neref, ein paar Tausend Ronay anzuziehen und sie davon zu überzeugen, nach den Vorstellungen zu leben, die ihm wichtig waren, und ihm in die Welt zu folgen, die er geschrieben hat. Der König erlaubte Ri'neref zusammen mit ein paar kleineren Gruppen, sich von den Ronay zu lösen, während der Großteil der Ronay Garternay verließ, um sich in der neuen Heimat Terahnee anzusiedeln. Ri'neref führte seine Gruppe zur Erde, wo er die D'ni ('Neuer Anfang') ins Leben rief.
Ri'neref war ein starker Anführer, der sich sofort selbst zum König ernannte und 120 Jahre lang bis zu seinem Tod regierte. Offenbar respektierten diejenigen, die ihm nach D'ni folgten, Ri'neref genug, um sich von ihren Familien und Freunden zu trennen. Von daher gibt es während seiner Regentschaft auch nur sehr wenig Verweise auf Debatten oder Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Gesellschaft.
Wie immer bei den Ronay, wurde, bevor die Gruppe offiziell dorthin zog, zuerst eine Gruppe von Landvermessern nach D'ni geschickt, um den Großen Nullpunkt* und die von ihr ausgehende feste Linie festzulegen. Im Jahre 0 DE wurde auf dem Großen Nullpunkt ein Monument errichtet.
Anders als in vorherigen ähnlichen Situationen war die vom Großen Nullpunkt ausgehende Linie für wichtige religiöse Gebäude reserviert. Ohne Genehmigung des regierenden Königs waren Neubauten verboten.
Auch wenn es nirgends explizit niedergeschrieben steht, so deuten Aufzeichnungen darauf hin, dass Ri'neref den Standort der Stadt bestimmte. Er schien seine Entscheidung an zwei Faktoren ausgerichtet zu haben (was die Entscheidung wohl leichter machte): Erster Faktor war die vom Großen Nullpunkt ausgehende Linie. Es schien der geeignetste Ort zu sein, um eine Stadt zu errichten, wobei die wichtigsten religiösen Gebäude direkt auf der Linie errichtet wurden und der Rest der Stadt um das Zentrum herum gebaut wurde. Der zweite Faktor war eine Ansammlung von Wasserfällen, die von der Decke der Höhle aus zu einer Fläche floss, die sich in unmittelbarer Nähe der vom Großen Nullpunkt ausgehenden Linie befand. Das frische Wasser war perfektes Trinkwasser.
Fast sofort (im Jahre 8 DE) wurde eine neue Gilde der Schreiber gegründet, die andere Richtlinien hatte als diejenige, die auf Garternay existierte, und die von Ri'neref geleitet wurde. Bis zum Jahre 100 DE leitete Ri'neref die Neugründung der 18 wichtigsten Gilden*. Die Gilden feierten zu Yahvos Ehren den 'Tag des Zirkels', einer Feierlichkeit nicht nur anlässlich der Fertigstellung der wichtigsten Gilden, sondern auch anlässlich der neuen Gilden, die in Ri'nerefs Augen 'gesünder' waren als die alten.
Ri'neref sagte über sie, sie seien 'Gilden, die für Yahvos gegründet wurden und nicht für sich selbst ...'*. Einige Aufzeichnungen lassen die Schlussfolgerung zu, dass die Konkurrenz der Gilden auf Garternay immer mehr zunahm und es ihnen wichtiger war, festzustellen, wer die besten Einrichtungen hatte, als Yahvo und dem Volk zu dienen. In dem Versuch, diese Art des Konkurrenzverhaltens im Keime zu ersticken, erließ Ri'neref einige Beschränkungen. Diese Beschränkungen beinhalteten u.a. Richtlinien in Bezug auf Errichtung (in Richtung des Großen Nullpunkts), Größe, Form sowie einige kleinere visuelle Richtlinien.
Obwohl eines der Hauptanliegen Ri'nerefs der Bau eines Tempels war, gab es Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Einzelheiten, wodurch die Fertigstellung der Baupläne immer wieder hinausgezögert wurde. Schließlich begann der Bau des Tempels im Jahre 48 DE und wurde im Jahre 63 DE fertig gestellt. Der Tempel des Yahvo - auch bekannt als Regeltovokum - wurde errichtet, um Yahvo zu verehren sowie als Erinnerung an den Großen König, von dem prophezeit wurde, dass er bald kommen solle.*
Außerdem war es Ri'neref wichtig, große Ventilatoren zu installieren, welche die Höhle mit frischer Luft versorgen sollten. Es gab zwar natürliche Öffnungen, aber es stellte sich schon bald heraus, dass sie nicht für ausreichend frische Luft sorgten. Daher wurden in einem Zeitraum von dreißig Jahren (84-114 DE) riesige Schächte und Ventilatoren gebaut und installiert. An dieser Stelle sollte gesagt werden, dass verschiedenen Aufzeichnungen zufolge nach der Fertigstellung der Ventilatoren eine kleine Gruppe D'ni verschwand. Es wird überwiegend davon ausgegangen, dass sie zurückblieben, um auf der Erdoberfläche zu leben.
Verschiedene Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass es Ri'neref während seiner Regentschaft ablehnte, für sich einen Palast zu bauen. Stattdessen lebte er in einem einfachen Heim, dem der anderen Bewohner sehr ähnlich, und machte sehr deutlich, dass er kein neues Heim haben wollte, bis nicht Yahvo eines gefunden hatte. Aber auch nach Vollendung des Tempels weigerte sich Ri'neref, sich einen Palast zu bauen und konzentrierte sich vielmehr auf den Bau von religiösen und Regierungsgebäuden. Ri'nerefs eigene Philosophie beruhte darauf, dass es viel einfacher sei, sich auf Yahvo und seine Wünsche zu konzentrieren, wenn die Lebensumstände beschwerlicher seien. Man ging davon aus, dass Ri'nerefs Weigerung, einen Palast zu bauen, ein Ausdruck dieser Philosophie war.
Im Jahre 120 DE starb Ri'neref offenbar an Herzversagen. Zu diesem Zeitpunkt war er 327 Jahre alt. Obwohl er heiratete, hinterließ er keine Kinder. Daher ernannte er einen seiner Schüler, Ailesh, zu seinem Nachfolger.
* Auszug aus den Memoiren des Ailesh
* Auszug aus dem Eid der Neuen Gilde der Schreiber, geschrieben von Ri'neref
* Auszug aus den Aufzeichnungen des Großmeisters Njun von der Gilde der Gesetzgeber
* Garternays Sonne starb, wodurch die Temperatur rapide fallen und so diese Welt unbewohnbar würde
* Der Große Nullpunkt selber wurde normalerweise an einem auffallenden Orientierungspunkt einer Welt angelegt Vom Großen Nullpunkt aus wurde eine Linie gezogen, meist zum magnetischen Nordpol hin, um bei der Navigation, Erbauung von Gebäuden usw. als Anhaltspunkt zu dienen
* Es sollte an dieser Stelle festgehalten werden, dass die 18 wichtigsten Gilden von D'ni nicht unbedingt dieselben waren wie diejenigen, die auf Garternay existierten. Tatsächlich unterschieden sie sich erheblich. Obwohl es keine Informationen über die genaue Beschaffenheit der wichtigsten Gilden Garternay gibt, so wissen wir, dass die Gilden flexibel sein und dem Volk dienen sollten.
* Auszug aus einer Abschrift von Ri'nerefs Rede während des ersten Tages des Zirkels
* Das prophetische Werk, Regeltavok von Oorpah, ein Buch, an dessen Wahrheitsgehalt Ri'neref stark glaubte, handelte von zahlreichen Prophezeiungen eines Großen Königs, der von Yahvo gesendet werden würde, um das Volk zu leiten
<p align=left>Shomat bestieg im Jahre 300 DE (D'ni-Ära) im Alter von 44 Jahren den Thron. Bis zum Zeitpunkt seiner Krönung war er Mitglied der Gilde der Schreiber. Er studierte auch noch einige Jahre nach seiner Krönung diese Kunst mit Hilfe von Privatlehrern. Dieser Ausbildung, die nicht durch die Gilde durchgeführt wurde, schreiben die Historker den Umstand zu, dass Shomat in späteren Jahren deren verzerrte Ansichten annahm.
Die Regentschaft hatte ihre Höhen und Tiefen, was teilweise einer extremen Spannung zwischen ihm und seinen älteren Brüdern begründet lag. Seine beiden Brüder taten alles, was in ihrer Macht stand, um Shomats Regentschaft so turbulent wie möglich zu gestalten.
Eine der ersten Handlungen, die Shomat in Auftrag gab, war der Bau eines Palastes. Als der Palast im Jahre 347 DE fertig gestellt war, zog Shomat mit seiner Familie dort ein. Doch seine Brüder lehnten es ab und blieben in ihren eigenen Häusern wohnen. Eine solche Handlung wurde als große Respektlosigkeit der Familie gegenüber angesehen und war Grund dafür, dass sich der Abgrund zwischen Shomat und seinen Brüdern noch vergrößerte.
Dadurch und durch den Luxus des Palastes wurden auch die Spannungen innerhalb der Kulturen verschärft. Innerhalb des Palastes gab es überschwängliche Gärten. Außerdem wurden 'Garten'-Welten geschrieben, die man durch den Palast betreten konnte. Es kamen Gerüchte auf, denen zufolge die Bewohner dieser 'Garten'-Welten vertrieben wurden, damit Shomat sich dort entspannen konnte. Ob wahr oder nicht, Shomat sprach oft öffentlich von der Notwendigkeit, dass die Welten den D'ni dienen sollten. Das war neu und konträr zu den Lehren der Gilden: Die D'ni müssen den Welten 'dienen'.
Es scheint, als seien letztendlich die Spannungen zu groß gewesen. Einige sagen, sie hätten Shomat um den Verstand gebracht. Im Jahre 387 DE verschwanden seine beiden Brüder und wurden nie wieder gesehen. Es wurde allgemein davon ausgegangen, dass Shomat ein Todesbuch schrieb und seine Brüder dorthin verbannte, obwohl das nie erwiesen werden konnte.
Wie dem auch sei, dies war eine der ersten großen Herausforderungen für das Volk der D'ni und es reagierte schnell. Im Jahre 400 DE wurde Shomat eine Prophetin* zur Seite gestellt, die ihm die Wege des Yahvo* näherbringen sollte. Es scheint, als sei das Volk davon ausgegangen, dass Shomat für die verbleibenden 155 Jahre seiner Regentschaft ein besserer König war. Die Prophetin wurde zu einem ausgezeichneten Mentor für Shomat und überzeugte ihn letztendlich davon, dass der Sohn eines seiner besten Freunde am besten als Thronanwärter geeignet sei. Seine eigenen Kinder waren zugegebenermaßen 'außer Rand und Band'. Wie es sich später zeigte, waren es die Nachkommen dieses Kindes, die Jahre später den Großen König hervorbrachten.
Shomat starb im Alter von 299 eines natürlichen Todes.
* Frauen wurden im Allgemeinen als viel bessere Verbindungsglieder zu Yahvo angesehen als Männner. Daher waren die meisten Propheten Frauen.
* Die Wahl einer Prophetin als Ratgeber für Könige fand ihren Anfang bei Shomat und wurde bei allen zukünftigen Königen zur Tradition. Normalerweise entschied der König darüber, welchen Propheten oder welche Prophetin er als seinen Ratgeber auserkor.
<p align=left>Solath bestieg den Thron im Jahre 1502 im Alter von 79 Jahren. Es sollte angemerkt werden, dass er bei der Krönungszeremonie eine neu gestaltete Krone erhielt. Ahlsendar hatte seine eigene behalten und die D'ni waren einhellig einer Meinung, dass eine solche Krone nicht mehr getragen werden sollte.
Außerdem sollte angemerkt werden, dass Solaths Vater Großmeister der Gilde der Schreiber war und Ahlsendar dabei geholfen hatte, das Buch zu erschaffen, das für die Pest verantwortlich war. Warum Ahlsendar ausgerechnet Solath auswählte, hat er nie gesagt.
Dennoch übernahm Solath eine recht stabile Kultur, die allerdings am Rande religiöser Anarchie stand. Der größte Führer ihrer Zeit hatte sie verlassen und ohne seine Führung waren sie ein verlorenes Volk. Das sollte Nachwirkungen haben, obwohl zu bezweifeln ist, dass irgendjemand geahnt hatte, dass dies so schnell erfolgen würde, ganz besonders nicht Solath.
Es geschah 1520, dass der Prophetin Nemiya (sie war die persönliche Beraterin des Großen Königs gewesen) das Buch des Nemiya schrieb und die Kultur in religiösen Aufruhr stürzte. Das Buch wandte sich gegen die Worte des Großen Königs, nannte ihn einen Schwindler und einen Betrüger, und setze sich logisch mit jeder seiner Schriften auseinander. Es begann mit den Worten "Er tötete Tausende ... betrog uns ... ließ uns ohne Führung zurück ... warum glauben wir seinen Worten ... und erwarten noch immer seine Rückkehr ...".
Zunächst stießen die Schriften auf pure Ablehnung und Nemiya wurde zu einem Narren und Ketzer erklärt, am lautesten von König Solath, der sich offenbar ebenfalls angegriffen fühlte. 1527 verschwand Nemiya, manche sagen, dass sie von einer wütenden Menge getötet und andere sagen, dass sie von Engeln fortgetragen wurde.
Ungeachtet dessen, verbreitete sich gegen 1550 immer mehr die Ansicht, dass in Nemiyas Buch einige Wahrheit enthalten sei. Innerhalb des Volkes kam es zu einer immer größer werdenden Uneinigkeit und es gab nichts, was Solath dagegen unternehmen konnte. Diejenigen, die immer geglaubt hatten, dass der Große König wiederkehren würde, begriffen langsam, dass dies nicht geschehen würde und die Wut über die Art und Weise, wie er sie verlassen hatte, wuchs. Plötzlich gab es zahlreiche Gründe anzunehmen, dass Nemiyas Schriften vielleicht tatsächlich Wahres enthielten. "Vielleicht sind wir alle von dem Mann betrogen worden, den wir einst den Großen genannt haben", schrieb ein anonymer Verfasser.
Rückblickend sollte man Solath Anerkennung dafür zollen, dass er sein Volk so einig hielt, wie er es tat. 1604 verkündete er seine Pläne zur Erbauung Karims, eines städtischen Bereichs mit einer Oper und einer Konzerthalle. Der Versuch, von den religiösen Auseinandersetzungen abzulenken, war für das Volk offensichtlich, aber sie schienen es zu begrüßen. Sein Vorschlag wurde mit Eifer angenommen und die Bauarbeiten begannen 1610. Aufgrund verschiedener Konstruktionsprobleme konnte der gesamte Komplex nicht vor 1650 fertig gestellt werden, aber als er schließlich eröffnet wurde, herrschte im Volk helle Aufregung.
Solaths Ehefrau starb im Jahre 1735 und hinterließ ihm zwei Töchter. Es war nicht lang nach ihrem Tod, dass er erneut heiratete, gegen den Rat einer Prophetin, und zwar eine jüngere Frau namens Jolatha. Jolatha gebar 1748 Solaths ersten Sohn, und obwohl der König äußerst erfreut war, wurde das Ereignis von der religiösen Gemeinschaft mit einigem Bedenken aufgenommen. Staatliche Urkunden belegen eindeutig, dass Jolatha bekanntes Mitglied eines einflussreichen Kultes, bekannt als "Der Baum"", war, obwohl Solath dies bis zum Tage seines Todes abstritt.
Die Kultur blieb bis zu Solaths Tod im Jahre 1779, relativ stabil. Er wurde 356 Jahre alt und hinterließ den Thron seinem erstgeborenen Sohn.
<p align=left>Tejara bestieg 3219 im Alter von 114 Jahren den Thron. Obwohl sein Vater als extrem anständiger und ehrbarer Mann galt (insbesondere in seinen späteren Jahren), konnte man dies von Tejara nicht behaupten.
Man sagt, er sei zwar ein intelligenter Mann gewesen, aber er habe diese Intelligenz und Klugheit sein ganzes Leben lang nur zu seinem eigenen Vorteil genutzt. Gerüchten zufolge soll Tejara sogar sehr erfolgreich darin gewesen sein, seinen eigenen Vater davon zu überzeugen, dass er die perfekte Wahl für den Thron sei, obwohl die meisten Leute der Meinung waren, dass einer seiner beiden jüngeren Brüder viel mehr für das Volk hätte tun können, als er jemals getan hat.
Wenn es eine Sache gab, die Tejaras Regent-
schaft charakterisierte, dann war es seine persönliche Bereicherung. Er war noch lange nach seinem Tod als meisterhafter Heuchler bekannt, während diejenigen, die seine Lügen während seiner Herrschaft durchschauten, nur spärlich gesät waren.*
Aufgrund Tejaras Natur gibt es nicht viel Gutes, das über seine Zeit auf dem Thron gesagt werden kann. 3271 wurde der Palast umfassend renoviert und 3279 präsentierte die Gilde der Schreiber Tejara die Königswelt, eine der schönsten und fesselndsten Welten, die bis dahin geschrieben worden waren.* Später fand man heraus, dass Tejara die Welt von zwei Schreibern verfassen ließ, die, als ihre Arbeit getan war, an mysteriösen Krankheiten "starben".
Tejara war offiziell mit einer Frau ver-
heiratet, allerdings gab es viele Gerüchte über mehrere andere "Lebensgefährtinnen". Wie sich herausstellte, war Tejara in seinem engeren Umkreis auch dafür bekannt, ein außerordentlich eifersüchtiger Mann zu sein, besonders bei seiner Gattin und den anderen Frauen in seinem Leben.
Im Jahr 3285 wurde Tejaras ältester Bruder für die Erschaffung einer rechtswidrigen Welt eingesperrt, ein Verbrechen, das er zum Zeitpunkt seiner Verhaftung vehement abstritt. Tejara drückte sein tiefes Bedauern über die Verurteilung aus, obwohl man später (lange nach Tejaras Tod) herausfand, dass das Verbrechen als Strafe dafür inszeniert worden war, was Tejara als lüsterne Blicke seines Bruders interpretiert hatte.
3298 wurde ein Gildenmeister der Gilde der Bergleute durch einen außergewöhnlichen Unfall getötet, als er die Bauarbeiten an neuen Tunnels inspizieren wollte. Und wieder stellte sich später heraus, dass der Mann auf Anordnung Tejaras gestorben war, und zwar wegen einer Beziehung, die er viele Jahre zuvor mit einer der Geliebten Tejaras hatte, lange bevor Tejara sie kennen lernte.
Obwohl die meisten Tejaras Herrschaft als unerträglich empfanden, ist es doch wichtig zu wissen, dass die Leute von D'ni zum ersten Mal stark und konzentriert blieben, auch unter der Herrschaft eines armseligen Königs. Die Worte und Lehren Tevahrs blieben in ihren Herzen und sie konzentrierten sich mehr auf ihr eigenes Leben (und darauf, Yahvo zufrieden zu stellen), als auf ihren König.*
Wenn man etwas Gutes über Tejara sagen kann, dann ist es die Tatsache, dass er das etwas angegriffene Befinden seines Volkes nicht noch weiter verschlimmerte. Die Religion war ihm nicht wichtig und er tat sowieso nichts, um sein Volk auf irgendeine Art und Weise zu motivieren, daher unternahm er auch nichts gegen diejenigen, die eine bestimmte Glaubensrichtung ausüben wollten.
Tejara verstarb 3422 im Alter von 317 Jahren und hinterließ den Thron seinem "dritten" Sohn. Obwohl Tejara behauptete, dass seine Frau ihm den Jungen gebar, rankten sich einige Gerüchte darum, dass der Junge in Wahrheit der erste Sohn einer der jüngeren Mägde Tejaras gewesen sein soll. Das Gerücht wurde niemals be- oder widerlegt, da sowohl seine Frau als auch die Magd zwei Jahre, nachdem der Junge geboren worden war, starben. Offiziell hatte Tejara drei Söhne, doch es ist möglich, dass er eigentlich Vater von zwölf Söhnen und sieben Töchtern war, was für einen D'ni außer-
gewöhnlich viel ist.*
* Aus dem privaten Tagebuch des Großmeisters Jaron von der Gilde der Schreiber.
* Aus "Der verlorene Sohn", verfasst im Jahre 3422 von der Prophetin Hailesi.
* Großmeister Jarons privates Tagebuch.
* Aus "Dauerhafte Auswirkungen", verfasst von Tevahrs Enkel Ailem im Jahre 3576.
* Es sollte angemerkt werden, dass die meisten dieser Tatsachen auch lange Zeit nach Tejaras Tod nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Die D'ni glaubten größtenteils, dass Tejara ein anständiger König war. Obwohl einige schon relativ früh begannen, Tejaras Herrschaft zu verurteilen, dauerte es nicht mehr lange, bis die Wahrheit ans Licht kam und sich die Meinung der Öffentlichkeit über Tejara grundlegend änderte.
<p align=left>Ti'amel bestieg den Thron im Jahre 3422 im jungen Alter von 39 Jahren. Genau wie sein Vater, sorgte sich Ti'amel hauptsächliche um sein persönliches Vergnügen. Anders als sein Vater, schien er weitaus weniger geschickt darin zu sein, seine wahren Absichten vor dem Volk zu verbergen.
Trotz Ti'amels unfähiger Herrschaft, fallen einige bemerkenswerte historische Ereignisse in seine Regierungszeit.
Zunächst einmal die Konstruktion des Stein-
beißers im Jahre 3469. Obwohl Ti'amel nichts mit der Herstellung der ersten riesigen Tunnelbaumaschine der Bergbaugilde zu tun hatte, vereinnahmte er bei der Taufe des Gerätes einen großen Teil des Lobes für sich. Großmeister Namen von der Bergbaugilde, bei der gesamten Unternehmung federführend, war sehr erzürnt darüber, dass sein Name in der Rede nicht erwähnt wurde und sprach dies in den folgenden Tagen öffentlich aus.
Wie sein Vater, unterhielt Ti'amel, neben seiner Gattin Shama, die er 3477 heiratete, Beziehungen zu einer beträchtlichen Anzahl verschiedener Frauen. Anders als bei seinem Vater, sagte man Ti'amel nach, dass er sich von diesen Frauen, darunter auch seine Ehefrau, wesentlich leichter um den Finger wickeln ließ.
In der Öffentlichkeit sah man Shama als eine wahrlich wunderbare Frau. Warum sie ihr ganzes Leben bei ihm blieb, selbst während seiner öffentlich bekannten Affären, wusste niemand. Manche sagen, dass sie Ti'amel und die Ehe zu ihm zu ihrem Vorteil nutze, da sie eindeutig sein Ohr besaß*. Andere sind der Meinung, dass sie sich nicht von ihm trennte, weil sie eine treue Anhängerin Yahvos war und daran glaubte, dass das Versprechen, das sie ihm gegeben hatte, nicht gebrochen werden dürfte*.
Ungeachtet dessen scheint es offensichtlich zu sein, dass Shama eine intelligente Frau war, die, obwohl es niemals öffentlich ausgesprochen würde, den Thron ab 3477 praktisch selbst innehielt.
3500 wurden Frauen zur Ausbildung in Niederen Gilden zugelassen. Obwohl Frauen auch vor diesem Zeitpunkt in den Niederen Gilden tätig waren (Schauspielerinnen usw.), wurden sie nie offiziell als Mitglieder dieser Gilden betrachtet.
Obwohl es starke Bestrebungen gab, Frauen auch zu den Wichtigsten Gilden zuzulassen, war es Shama selbst, die sich 3523 aufs äußerste dagegen aussprach*. Sie war absolut gegen Frauen in Regierungspositionen, eine scheinbar ironische Einstellung, wo sie doch zum Zeitpunkt ihrer Rede quasi der "König" von D'ni war. Trotzdem argumentierte sie, dass Frauen viel wichtigere Pflichten hätten, darunter die Erziehung der Kinder. In den folgenden Jahren gab es immer weniger Forderungen nach derartigen Reformen.
3574 brachte Shama Ti'amels ersten Sohn zur Welt (zumindest der erste, von dem die Öffentlichkeit wusste). In den verbleibenden Jahren von Ti'amels Herrschaft konzentrierte sich Shama auf die Erziehung ihres Sohnes, der, wie sie schwor, nicht so ein Mann wie sein Vater werden würde. Dreißig Jahre später wurde eine Tochter geboren und Shama zog sie mit der gleichen Entschlossenheit auf.
Auch jetzt, obwohl es nicht gut regiert wurde, blieb das Volk stark in seinen Überzeugungen und Bestrebungen, ignorierte Ti'amels schlechte Herrschaft mehr oder weniger und konzentrierte sich stattdessen auf das leuchtende Beispiel seiner Frau.*
Ti'amel erlag 3654 im Alter von 271 einer unbekannten Krankheit und hinterließ den Thron seinem erstgeborenen Sohn.
* Geschrieben von der Prophetin Athsheba in ihren privaten Tagebüchern.
* Aus "Shama", geschrieben von Lalen 3890.
* Shamas Worte wurden vor dem Rat gesprochen, als über die Zulassung von Frauen in die Wichtigsten Gilden debattiert wurde.
* Aus "Der bleibende Einfluss", geschrieben von Tevahrs Enkel Ailem, 3576.
<p align=left>Veesha bestieg den Thron im Jahre 812 im Alter von 95 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits zwei eigene Söhne und er sollte bis zu seinem Tode noch drei weitere bekommen (was für einen D'ni sehr viel war).
Obwohl sein Vater im höheren Alter Religion vollkommen ablehnte, war Veesha ein äußerst religiöser Mann, der, wie einige sagen, sich zu sehr bemühte, dem Volk seine religiösen Überzeugungen aufzudrängen und dadurch schließlich bei vielen auf Ablehnung stieß. Tatsächlich verwandelte er einige strenge Regeln, bezüglich der Ehe und der Untreue, zu Gesetzen und forderte zahlreiche Eide und Schwüre, von denen viele von seinem Sohn wieder abgeschafft wurden.
Viele sagen, dass Veeshas Regierungszeit ganz besonders von Ereignissen, die mit der Gesundheit seines fünften Sohnes zusammenhingen, geprägt wurde. Der Junge war ein Erhalter, und im Alter von 50 Jahren, bei einer Routineüberprüfung der Welten, verlor er beinahe sein Leben. Obgleich der Grund für seinen Beinahe-Tod unklar ist (bestimmte Dokumente weisen auf das Einatmen von giftigen Gasen hin), fiel er in ein tiefes Koma, aus dem er, wie die Heiler sagten, niemals erwachen würde.
Als Reaktion darauf, hielt Veesha eine kraftvolle Rede, in der er seinem Volk voller Überzeugung ankündigte, dass Yahvo seinen Sohn heilen und er wieder erwachen würde. Trotz Opposition seitens der Kirche, zweier Prophetinnen, die ihn berieten und der Heilergilde, hielt Veesha drei Jahre lang an seinem Glauben fest, bis das "Unmögliche" geschah und sein Sohn erwachte.
Obwohl Viele Veeshas religiöse Überzeugungen ablehnten, gab es außer Veesha nicht "einen einzigen D'ni, der von diesem ‚Erwachen' nicht aufgerüttelt war und sich gezwungen sah, einen neuen Blick auf seinen eigenen Glauben an Yahvo zu werfen."*
Veesha starb im Jahre 997 im Alter von 280 Jahren eines natürlichen Todes. Er hinterließ den Thron seinem "wiedergeborenen" Sohn Mararon.
* Aus "Das Wunder", geschrieben von Teshan im Jahre 1072.
<p align=left>Yableshan – Bestieg den Thron im Jahre 4843 im Alter von 109.
Obwohl die meisten Beschreibungen daraufhin deuten, dass er die gleichen Ansichten wie sein Vater vertrat, war er nicht annähernd so stark und so besaß er auch nicht das gleiche Maß an Respekt, den sein Vater genossen hatte. Dies war ein Umstand, den sich die gewalttätigeren Fraktionen zunutze machen versuchten.
Demath hatte es geschafft, D'ni in weiten Teilen neu auszurichten. Aber die wenigen Fraktionen, die weiterhin ihren Vorteil suchten, waren in der Lage, Yableshans Herrschaft zu einer unerfreulichen Zeit werden zu lassen.
4865 entführten Mitglieder der Gruppierung ‚Blut von Yahvo‘ Yableshans ersten Sohn aus der Gilde der Chemiker. In einem Brief gaben sie bekannt, dass sie den Sohn des Königs töten würden, wenn man nicht einen ihrer Anführer frei lassen würde2. Yableshan befahl den Relyimah, seinen Sohn zu finden, aber dies scheiterte (später stellte sich heraus, dass ein wichtiges Mitglied der Relyimah sich dem ‚Blut von Yahvo' angeschlossen und ihnen geholfen hatte).
Da Yableshan keinen Ausweg sah, fügte er sich den Forderungen und ließ den Gefangenen frei. Die Leiche seines Sohns wurde wenige Tage später auf den Stufen des Palasts gefunden.
Der Tod von Yableshans Sohn und die neuen Beweise für einen Verräter in den Reihen der Relyimah, spaltete die D'ni noch tiefer in zwei Lager. Jene, die ein Ende der Einmischung von außen forderten, wurden immer stärker und verliehen ihren Forderungen fast tagtäglich lautstark Ausdruck. Jene, die der Mehrheit folgten, wurden zunehmend aggressiver und weniger tolerant gegen diejenigen, die sich gegen die Mehrheit stellten. Es gab nur wenig Zweifel, dass nur noch sehr wenige D'ni nicht einem der beiden Lager angehörten. Und es gab kaum jemanden, auch nicht Yableshan, der diese Differenzen hätte überbrücken können3.
Yableshan, in dem Versuch die Aufmerksamkeit seines Volkes von dem drohenden Krieg abzulenken, gab 4889 eine neue Strukturierung für alle 18 Hauptgilden bekannt. Es war die erste dieser Art seit Entstehen der D'ni und wurde von allen Gilden entschieden begrüßt. Im Rahmen dieser Umstrukturierung hob Yableshan einige der von Ri'neref auferlegten Beschränkungen auf und gab den Gilden so mehr Freiheit hinsichtlich der Gebäude, die sie bauen konnten.
4901 gab Yableshan seine Pläne für eine neue Gemeinschaftsbibliothek bekannt, die direkt im Herzen des Vamen-Distrikts von D'ni (einem Mittelklassedistrikt) errichtet werden sollte. 4910 kündigte er Pläne für einen neuen Park auf der Neref-Insel an. 4914 wurden drei Erholungswelten im Park platziert, die ein Geschenk der Gilde der Schreiber anlässlich der Fertigstellung ihrer neuen Gilde darstellten.
Diese Ablenkungstaktiken erfüllten ihren Zweck, bis 4954 eine Explosion in der Welt Meanas4 400 Außenstehende und 78 D'ni tötete. Das Unglück war offensichtlich die fatale Kombination zweier Gase: eines, das die D‘ni eingeführt hatten und eines, das bereits vorher auf Meanas existiert hatte. Erneut gab es die Forderung, sich gegen Einflüsse von außen abzuschotten.
Die Relyimah, die normalerweise für solche Fälle zuständig waren, hatten offenbar keinerlei Hinweise auf die genaue Ursache der Explosion. Ganz offensichtlich waren sie immer noch in ihr eigenes Chaos verstrickt und weiterhin auf der Suche nach dem Verräter. Einige nahmen an, dass die Explosion absichtlich herbeigeführt worden war, aber dieser Vorwurf ließ sich nicht beweisen5.
5043 setzte Yableshan einen Mann namens Faresh an die Spitze der Gilde der Illusionisten. Seine erste Aufgabe bekam er von Yableshan persönlich: Er sollte herausfinden, wer es den Relyimah unmöglich machte, an Informationen zu gelangen.
Auch wenn die meisten der Ansicht waren, dass Faresh mehr Interesse an echten Illusionen denn am Unsichtbaren hatte, so war er doch auch ein sehr intelligenter Mann. Er setzte sofort einen Plan um, der die Relyimah von Grund auf säubern sollte. Er begann außerdem die Errichtung eines "Hauses“ auf einer der privaten Inseln der Höhle, das seine Hingabe für Illusionen mehr als deutlich demonstrierte6.
Yableshan starb 5081 im Alter von 347 Jahren. Nachdem sein Sohn getötet worden war, hatte er nie wieder einen Sohn und so fiel der Thron an seinen jüngsten Schwager (den Ehemann seiner jüngeren Schwester).
1 Eine Beziehung zwischen dem König und seiner Prophetin galt als sehr verwerflich, da beide gegenüber einander und dem Volk objektiv bleiben sollten.
2 Goshen war 50 Jahre früher von Demath in einem Gefängnis-Buch eingesperrt worden
3 Aus "wie sie kamen, eine ausführliche Betrachtung der Ursachen für den Mee-Dis-Krieg" von Jamen aus dem Jahre 7201
4 Meanas war sehr bekannt für die Produktion von Bergbaumaschinen
5 Aus "Offenbarung des Unsichtbaren" von Besharen aus dem Jahre 5999
6 Aus "Verfolgt von ihren Schreien" von Haghen aus dem Jahre 5120
<p align=left>Noch viel mehr als in modernen Kulturen wurde von allen D'ni erwartet, dass sie heirateten. Es war sogar so, dass man glaubte, dass Heirat ein wichtiger Bestandteil der Beziehung zu Yahvo sei, da man durch sie die nötige Voraussetzung für eine solche Beziehung lerne. Sowohl die Beziehung zwischen Ehepartnern als auch die zu Yahvo wurde durch dasselbe Wort, 'Taygahn', beschrieben. Wörtlich übersetzt bedeutet dies 'mit dem Geist lieben' und beschrieb somit eine Beziehung, die durch tiefes Verständnis, Respekt und vor allem selbstlose Liebe gekennzeichnet war.
Offensichtlich war der religiöse Einfluss in den meisten D'ni-Kulturen sehr stark und von daher wurde eine Ehe sehr ernst genommen. Sie wurde als lebenslange Verantwortung angesehen und so war die Frage nach dem geeigneten Lebenspartner für einen D'ni, der 300 Jahre alt werden konnte, keine Entscheidung, die er überstürzt hätte.
Einige Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass einige Ehen arrangiert worden sind, obwohl es so aussieht, dass diese Entscheidung von jedem individuell getroffen wurde. Man durfte vor seinem 25. Lebensjahr nicht heiraten und die Ehe zwischen Blutsverwandten war strengstens verboten. Obwohl erlaubt, wurde auf Ehen zwischen verschiedenen Klassen herabgesehen. Ehen zu Außenstehenden gab es praktisch keine. Ich habe einige Schriftstücke aus den 9000ern gefunden, aus denen hervorgeht, dass die Vermischung von D'ni-Blut mit dem von Außenstehenden als Travestie bezeichnet wurde, während andere schrieben, dass ein solches Kind (das einen Außenstehenden heiratet) besser dran wäre, wenn es tot sei.
<font color=323853>Die Hochzeitsfeierlichkeiten selber dauerten nicht nur einen, sondern fünf Tage lang. Das Erscheinen zu den Feierlichkeiten, zu denen man eingeladen war, war sehr wichtig, und es wurde als Schmach angesehen, wenn man eingeladen war und nicht erschien.
Das Ereignis begann normalerweise mit einer kleinen Zeremonie am Vorabend des ersten Tages der Hochzeitsfeierlichkeiten. Diese Zeremonie fand immer im Haus des Bräutigams (oder seiner Eltern) statt und diente dazu, die Entscheidung der Braut und des Bräutigams, ihr Leben gemeinsam zu verbringen, vor den nächsten Angehörigen zu bestätigen.
<font color=982A2A>Der Bräutigam überreichte der Braut ein Geschenk als Zeichen der Bestätigung seiner Wahl. Durch die Annahme des Geschenks bestätigte die Braut ihre Entscheidung. Direkt nach der Annahme des Geschenks wurde die Braut von ihrer Familie weggeführt. Der Bräutigam sah sie erst am fünften Tag bei der Bindungszeremonie wieder.
Der erste Tag war dazu gedacht, dass Braut und Bräutigam Zeit mit ihren Familien verbrachten. Da sie ihre eigene Familie gründeten, würde die alte Familie nicht mehr oberste Priorität besitzen. Daher wurde dieser Tag damit verbracht, Zeit mit der ursprünglichen Familie zu verbringen. Der Tag endete üblicherweise mit einem Festmahl sowie mit Reden und dem Segen der Eltern für die Kinder.
Der zweite Tag war dazu gedacht, dass Braut und Bräutigam Zeit mit ihren Freunden verbrachten, sowohl mit verheirateten als auch mit unverheirateten. Üblicherweise richtete einer der Freunde am Ende des Tages ein Festessen aus.
Der dritte Tag diente dazu, Zeit mit den zukünftigen Schwiegereltern zu verbringen. An diesem Tag erhielten Braut und Bräutigam den Segen ihrer Schwiegereltern und von anderen Familienmitgliedern. Auch hier wurde üblicherweise der Tag mit einem Festessen sowie Ansprachen beendet.
Der vierte Tag diente dazu, dass Braut und Bräutigam jeder für sich Zeit mit Yahvo verbrachte. Auch wenn einige diesen Tag nur als Formalität ansahen, war er für andere der wichtigste dieser fünf Tage. Er war oft angefüllt mit Gebeten, in denen man um Yahvos Segen bat, sowie Zeit der Meditation, um Yahvos Wünsche bezüglich des neuen gemeinsamen Lebens zu ergründen. Die Zeit wurde auch dazu genutzt, um sich vor Yahvo zu läutern. Einige zogen es vor, die Zeit mit Priestern oder Propheten zu verbringen, während andere die Heiligen Bücher studierten und zu Yahvo redeten.
Der fünfte Tag war der Tag der Bindung. Der erste Teil des Tages diente den Vorbereitungen, während der restliche Tag für die Bindungszeremonie selbst gedacht war.
Für diejenigen, die keinen Zugriff auf eigene Welten hatten, fand diese Zeremonie normalerweise in den 'Hochzeits-Welten' statt. Die oberen Klassen feierten diese Zeremonie in den Familien-Welten. Man erwartete das Erscheinen aller Familien- und Gildemitglieder.
Jeder der Gäste wurde zwei verschiedenen Seiten zugeordnet: Eine Seite repräsentierte den Bräutigam, während die andere die Braut repräsentierte. In der Mitte, zwischen den beiden Seiten, befand sich ein langer Gang und ein dreieckiges Podium. Braut und Bräutigam näherten sich dem Podium jeweils von ihrer Seite und liefen dabei durch die Ansammlung ihrer jeweiligen Familien und Freunde. Schließlich waren es diese Freunde und Familienmitglieder, die die Braut und den Bräutigam zu dem gemacht haben, was sie jetzt waren, und von daher sollten diese Familienangehörigen und Freunde ihre Braut bzw. ihren Bräutigam an den zukünftigen Ehepartner übergeben. Die Priesterin stand normalerweise auf der dritten Seite des Podiums.
Wie bei allen wichtigen Ereignissen - insbesondere bei der Hochzeit - trugen die Brautleute ihre Armbänder, die ihnen bei ihrer Geburt und bei der Zeremonie der Reife übergeben wurden. Nachdem die Brautleute an der Plattform angekommen waren, entfernte der Vater der Braut die Armbänder, um sie zu lösen und sie dem Bräutigam zu übergeben. Die D'ni sahen die Übergabe der Armbänder als Zeichen dafür, dass die Reinheit und die Reife der Braut dem Bräutigam übergeben wurden. Diesem Ereignis folgte oft eine kurze Rede. Daraufhin wiederholte der Vater des Bräutigams die Handlungen des Vaters der Braut und übergab somit seinem Sohn der Braut.
<font color=323853>Anschließend sprachen beide Elternpaare ihren Segen für die Brautleute und alle Gäste aus. Braut und Bräutigam wechselten anschließend die Seiten, um so symbolisch zum Ausdruck zu bringen, dass sie die neuen Familienmitglieder und Freunde annahmen. Dann übergaben sie der Priesterin alle vier Armbänder.
Braut und Bräutigam legten ihre Hände aufs Podium, während die Priesterin über die Verpflichtungen gegenüber Yahvo und dem zukünftigen Ehepartner sprach. Während der Zeremonie legte das Paar ein gegenseitiges Gelöbnis ab und bekräftigte sein Versprechen vor Yahvo. All diese Versprechen und Gelöbnisse wurden laut vor der Priesterin wiederholt.
Normalerweise erinnerte die Priesterin das Paar daran, dass es in einer Ehe darum geht, mit dem Geist zu lieben (Taygahn) und dass ihre Liebe immer eine Darstellung ihrer Liebe zu Yahvo sein solle.
Nach diesen Gelöbnissen legte die Priesterin der Braut und dem Bräüutigam neue und größere Armbänder um. Der Bräutigam trug seines am linken Arm, die Braut am rechten. Die neuen Armbänder sollten das Reinheits- und Reifearmband repräsentieren, die die Brautleute vorher getragen hatten. Die D'ni betonten damit, dass man nun die Verantwortung trug für die Reinheit des Ehepartners und für dessen Unterscheidungskraft zwischen Gut und Böse verantwortlich sei. Die Armbänder dienten zur fortwährenden Erinnerung an diese Verantwortung sowie als Versprechen, immer das Beste für den Ehepartner zu wollen.
<font color=982A2A>Nachdem die neuen Armbänder angelegt worden waren, wurden die Hände der Brautleute mit einem engen Strick zusammengebunden, wobei Hände und Armgelenke vollkommen bedeckt wurden. Anschließend platzierte die Priesterin einen Ring an den kleinen Finger der 'freien' Hand. Die Ringe dienten zur symbolischen Erinnerung an die gesamte Zeremonie und wurden auf den fünften Finger gestreift, als Erinnerung daran, dass diese Zeremonie am fünften Tag stattfand.
Anschließend entfernte sich die Priesterin meist vom Podium, so dass das Paar ihren Platz einnehmen konnte. Das Paar lief dann zusammen den Gang zwischen den beiden 'Gruppen' entlang bis zum Ende des Ganges, wo ein Glas Wein auf sie wartete. Bevor sie es tranken, kniete sich das Paar nieder und betete zu Yahvo.
Nach dem Gebet tranken sie abwechselnd aus dem Becher und die beiden Seiten mischten sich zu einer großen Gruppe - oftmals unter großen Feierlichkeiten. Nun war die Verbindung vollkommen und die eigentlichen Feierlichkeiten konnten beginnen.
Die Familien richteten normalerweise das Essen aus und außerdem gab es meist auch Musik und Tanz. Es wurde vom Paar erwartet, dass seine Hände die ganze Nacht über verbunden bleiben sollten, als Symbol dafür, dass sie nun vor den Menschen und Yahvo vereint seien. Die Verstrickung der Hände sollte beschwerlich sein, als Symbol für die schweren Zeiten, denen sie in ihrer Beziehung begegnen würden, die aber keinen Einfluss darauf haben würden, dass sie verbunden sind.
Nach den Feierlichkeiten war es üblich, dass sich das Paar umarmte und die Priesterin ein Verbindungsbuch berührte, das das Paar in 'Urlaubs-' oder 'Hochzeitsreise-Welten' brachte. Obwohl dieser Urlaub in der Regel kurz war, so war es nicht ungewöhnlich, dass der Mann ein Jahr lang nicht arbeitete, um die junge Ehe zu festigen.
Es sollte auch erwähnt werden, dass der Stick, mit dem die Hände zusammengebunden waren, als heiliger Gegenstand betrachtet wurde. Einige Paare verwendeten den Strick auf verschiedenste Weise - einige als Halsketten, andere hängten ihn in ihrem Haus auf.
<p align=left>Ähnlich wie andere Kulturen feierten die D'ni den Übergang eines Kindes in das Erwachsenenalter. Die D'ni glaubten, dass wahre Reife oder das Alter des Verstandes, wie sie es nannten, im Alter von 25 erreicht wurde. Die D'ni glaubten, dass vorher das Herz und der Verstand eines Kindes noch nicht ausgereift seien. Sie gingen sogar so weit, zu sagen, dass Kinder bis zu diesem Alter noch nicht in der Lage seien, eine richtige Entscheidung zu treffen, da sie sich noch zu sehr von anderen Motiven beeinflussen ließen. Das bedeutete allerdings nicht, dass das, was sie taten, nicht richtig oder falsch sei, aber die D'ni glaubten, dass Yahvo sie für ihre Entscheidung nicht verantwortlich machte. Bis zu diesem Alter war es wohl die Aufgabe der Eltern, Entscheidungen zu treffen und das Kind zu beschützen, und aus diesem Grund bestärkte die Gesellschaft Eltern darin, immer nur ein Kind unter 25 zu haben.
In der "Zeremonie der Reife" feierten die D'ni den Übergang eines Kindes in ein Alter der Reife und des Verstandes.
Während dieser Zermonie wurde dem Kind das Armband des Wissens (das auch als 'Reife' übersetzt wird) überreicht. Ich muss gestehen, dass die Übersetzung nicht sonderlich gelungen ist, und es sich anhört, als handele es sich um einen magischen oder abergläubischen Gegenstand - etwas, was es nicht war. In der Tat war es ein sehr ernster Gegenstand.
Für die D'ni war dieser Gegenstand ein Zeichen der Verantwortlichkeit. Sobald jemand diesen Gegenstand erhielt, wurde von ihm/ihr verlangt, dass er/sie für seine/ihre Aktionen verantwortlich war, da er/sie den Unterschied zwischen Gut und Böse kannte und nun die Weisheit besaß, zwischen beiden zu unterscheiden. Mit diesm Armband erhielt man gewisse Rechte und man erwartete von ihnen, dass sie sich verantwortungsbewusster verhielten.
Vom religösen Standpunkt aus signalisierte die 'Zeremonie der Reife', dass man ab sofort nicht nur den anderen D'ni gegenüber, sondern auch Yahvo selbst verantwortlich war. Eltern wurden nicht mehr nach religiösen Kriterien nach den Handlungen ihrer Kinder beurteilt und mangelndes Wissen galt nicht mehr als Entschuldigung gegenüber Yahvo. Der Schöpfer, so glaubte man, erwartete nun viel mehr.
Obwohl man mit 25 in das Alter des Verstandes kam, waren die D'ni der Auffassung, dass wahre Weisheit erst viel später erlangt werde. Mit nicht ganz demselben Aufwand, mit dem das Erreichen des Alters der Reife gefeiert wurde, wurde im Alter von 125 das Alter der Weisheit gefeiert. Die wichtigste Neuerung, die man durch diesen Status erhielt, war der Umstand, dass man nun hochrangiger Lehrer oder Führer werden konnte (Großmeister oder Fürst).
Dieselbe Regel galt für Frauen und es war keiner Frau, die jünger war als 125, erlaubt, Ratgeber zu sein, besonders nicht der Ratgeber für Könige. Außerdem scheint es, dass die Frauen keine Kinder mehr gebären konnten, sobald sie dieses Alter erreicht hatten.
Während der Zeit der Könige musste der König Ratgeber haben, wenn er noch keine 125 Jahre alt und von daher das Alter der Weisheit noch nicht erreicht hatte. Der große König Ahlsendar war der einzige König, der keinen offiziellen Berater hatte, obwohl er während des Großteils seiner Regentschaft das Alter der Weisheit noch nicht erreicht hatte.
<p align=left>Die Geschichte von Me'emen - aus dem Buch 21D.
Übersetzt von: Nick
Erster Entwurf
Und eine dunkle Krankheit verbreitete sich in der ganzen Stadt. Wunde Stellen zeigten sich auf der Haut derer, die die Krankheit berührt hatte (wäre besser mit "infiziert" übersetzt, aber "berührt" passt in den Schreibstil) und die ersten starben. Die Krankheit kam aus Yasefe, wo die großen Bäume wuchsen und wo das Holz von Yamen geerntet wurde. Es gab große Furcht in den Häusern all derer, die in der Nähe von Yamen lebten. Und so verbreitete sich große Furcht im Haushalt des Königs und unter all denen, die in den Gildenhallen arbeiteten, und unter all denen, die auf die Stadt blicken konnten.
Die Angst verbreitete sich unter den Leuten und viele begannen aus der Stadt zu fliehen und eilten an andere Orte, die ihnen zugänglich waren. Aber König Me'emen war wütend auf alle, die fortliefen. Er selbst war furchtlos (hatte keine Furcht, wörtlich übersetzt).
Und so rief er den Heiler, Großmeister Shemef, zu sich in sein Gemach. Und obwohl auch Shemef seine Flucht vorbereitete, gehorchte er seinem König und eilte zu ihm.
"Großmeister Shemef", fragte der König seinen Heiler, "habt ihr nicht die Geschichten unseres Volkes gelesen? Seid Ihr nicht darin unterrichtet worden, wie die Gilden in den Generationen vor Euch geführt wurden? Ist Euch nicht die Seuche bekannt, die dieser Ort bereits gesehen hat?"
"Mein König, ich sage Euch die Gründe, warum ich auf die Flucht vorbereitet bin. Ich kenne die, die gestorben sind, und die, die es nicht verhindern konnten, dass die Seuche Besitz von ihnen ergreift. Ich kenne diese Seuche bis in alle Einzelheiten."
Und der König antwortete: "Dann geht. Ich habe keine Zeit für Euch, Shemef. Geht in Eure eigene Welt und kehrt nicht wieder an diesen Ort hier zurück. So mag es dann sein, dass meine Augen niemals mehr in Euer Gesicht blicken."
Und Shemef verließ König Me'emen und sah ihn nie wieder.
Und König Me'emen rief Gildenmeister Anem von der Gilde der Heiler zu sich. Und obwohl sich Anem auf die Flucht vorbereitete, gehorchte er seinem König und eilte zu ihm.
"Gildenmeister Anem", fragte der König seinen Heiler, "habt ihr nicht die Geschichten unseres Volkes gelesen? Habt Ihr nichts von denen gehört, die Eure Gilde vor dreitausend Jahren geführt haben?"
"Natürlich, mein König. Ich will Euch die Gründe nennen, warum ich weiß, was unserem Volk geschehen könnte. Wir müssen zuerst uns schützen, damit wir diejenigen beschützen können, die von uns Schutz erwarten."
"Das ist eine andere Sicht als meine. Geht mit Eurem Meister. Auf dass ich Euch nie wieder sehe", befahl König Me'emen.
Und König Me'emen rief Gildenmeister Raman von der Gilde der Heiler zu sich. Und obwohl Raman seine Flucht vorbereitete, gehorchte er seinem König und eilte zu ihm.
"Gildenmeister Raman", fragte der König seinen Heiler, "sagt mir, dass ihr die Geschichten unseres Volkes gelesen habt und über die Prinzipien Eurer Gilde unterrichtet worden seid. Sagt mir, dass Ihr von der Zerstörung durch die Krankheit gehört habt, die unser Volk vor dreitausend Jahren heimgesucht hat."
"Natürlich, mein König. Aus diesen Gründen müssen wir die alten Bücher in eine andere Welt bringen, damit wir unsere Aufzeichnungen studieren können und lernen, wie wir uns verteidigen müssen. Aber hier zu bleiben wäre Selbstmord."
"Diese Antwort hatte ich erwartet. Geht mit Eurem Meister. Auf dass Ihr niemals mehr das Licht des Sees sehen werdet", befahl König Me'emen.
Und König Me'emen war äußerst bestürzt und besorgt. Und er blieb vier Nächte lang in seinem Gemach. Seine Diener brachten ihm Speisen, doch er weigerte sich zu essen. Und seine Diener brachten Berater zu ihm, doch er weigerte sich, sie zu sprechen. Und alle um ihn herum begannen sich noch mehr zu sorgen, während die Stadt immer leerer wurde.
Und schließlich rief König Me'emen Gildenführer Irem von der Gilde der Heiler zu sich. Irem studierte gerade in der Gilde, aber er gehorchte seinem König und eilte zu ihm.
"Gildenführer Irem", fragte der König seinen Heiler, "sagt mir, dass ihr die Geschichten unseres Volkes gelesen habt und über die Prinzipien Eurer Gilde unterrichtet worden seid. Sagt mir, dass nicht ganz D'ni aus Furcht vor einer Krankheit davonläuft, die besiegt werden kann."
"Natürlich, mein König. Aus diesem Grund habe ich meine Klasse nicht verlassen, seit ich zum ersten Mal von der Krankheit hörte, die in dem Distrikt auftrat, wo die Bäume verschwinden. Ich verstehe, dass unser Vater, der ehrenwerte Gildenmeister Jaysem, sogar sechs Jahre lang arbeitete, nachdem das Buch von Birnenni gefunden worden war. Er arbeitete Tag und Nacht und stand unserem Volk bei, denn er versuchte sie vor der Krankheit zu retten, die sogar unseren König befallen hatte. Aus diesem Grund werde ich diesen Ort nicht verlassen, bis es diese Krankheit in unserer Stadt nicht mehr gibt."
"Sagt mir, was Ihr braucht, und was es auch ist, Ihr werdet es bekommen. Ihr seid heute der ehrenhafteste Mann in diesem Palast und D'ni wird wegen Euch gerettet
werden." Und König Me'emen war von Freude erfüllt und er aß von dem, was ihm seine Diener brachten, und sprach mit den Beratern, die zu ihm kamen.
Und es begab sich, dass Irem vier weitere Tage und Nächte ohne Schlaf verbrachte. Und am fünften Tag wurde eine Heilung gefunden und die Seuche verbreitete keinen Tod mehr.
Und König Me'emen übergab Irem die Gilde der Heiler und er war seit diesem Tag als Großmeister bekannt. Shemef, Anem und Raman wurden aus der Gilde der Heiler ausgeschlossen und durften niemals mehr ihr Inneres, den Palast oder ein anderes Gebäude des Königs betreten.
Und König Me'emen befahl, ein neues Gebiet der Stadt zu erschließen, das Nehw'eril genannt werden sollte. Und dieses Gebiet sollte weit von der Stadt entfernt sein, damit jede Krankheit, die aus anderen Welten hergebracht wurde, nicht in das Herz der Stadt vordringen konnte, sondern ferngehalten wurde, so dass nicht wieder große Furcht ausbrechen würde.
Und er befahl, dass von diesem Tag an allen, die von der Gilde der Heiler unterrichtet wurden, die Geschichte von Großmeister Irem gelehrt wurde, damit niemand die Macht von D'ni und die große Stärke ihrer Medizin und ihres Lernvermögens vergisst.
Hier sollte ich nun besser aufhören. Ich habe ein paar Wörter eingefügt, bei denen ich mir nicht ganz sicher war, habe aber alles in allem ein gutes Gefühl bei diesem.
<p align=left>Die Geschichte von Me'erta - aus dem Buch 28B.
Übersetzt von: Nick
Erster Entwurf
Eines Tages im 196. Jahr der Herrschaft Me'ertas kam seine Mutter Jolatha zu ihm in sein Schlafgemach. In der ganzen Stadt war Me'erta für seine Vorliebe für Frauen sehr gut bekannt. Und niemand kannte diese Schwäche (Unfähigkeit auswählen zu können, sollte es vielmehr heißen) besser als seine Mutter. Jolatha brachte Ramel mit, eine Frau, die den Baum anbetete. Ramel war in ganz D'ni für ihre Schönheit bekannt, besonders bei denen, die den Baum anbeteten, und ganz besonders bei den Königen (der Plural "Könige" wird hier verwendet, obwohl ich nicht weiß warum - vielleicht war der Palast der Könige oder ihre gesamte Geschichte gemeint, ich bin nicht ganz sicher).
Aber obwohl der König alles in D'ni haben konnte, was er wollte, Ramel jedoch wurde ihm bis jetzt durch seine Mutter vorenthalten. Und nun bot sie Ramel ihrem Sohn an, im Tausch gegen ihre eigenen Absichten.
"Doch was sind Eure Absichten?" fragte der König, "glaubt Ihr etwa, dass ich so töricht bin, Euch für nichts weiter als eine Frau alles zu geben, was Ihr wollt?"
"Natürlich nicht, mein Sohn. Aber wie du weißt, hast du schon seit vielen Jahren ein Auge auf Ramel geworfen. Du hast mit deinen Beratern gesprochen und dir überlegt, wie du an sie herankommen könntest. Aber du warst bis heute nicht fähig, sie dir auch nur ein Mal näher anzusehen. Bis zu diesem Tag, an dem ich sie mit zu dir brachte. Also glaube nicht, dass ich so dumm bin, zu glauben, dass diese Frau eine alltägliche Frau ist."
"Ihr habt die Wahrheit gesprochen. Wenn ich mir sie nun so ansehe, hätte ich sie mir niemals schöner vorstellen können. Sie ist wie ein Kunstwerk, absolut makellos. Aber dennoch, glaubt Ihr wirklich, dass ich Euch alles gäbe, was ihr verlangt, auch für eine solche Frau?"
Jolatha war also sehr gerissen (?) und Me'erta begehrte (?) Ramel. Und Jolatha brachte die Frau jeden Tag in das Schlafgemach des Königs und jeden Tag bot sie die Frau Ramel ihrem Sohn an, im Tausch gegen ihre eigenen Absichten.
Und als die Nächte vergingen, wurde Me'erta unzufrieden mit denen, die er bereits gehabt hatte. Er wurde der Frauen überdrüssig, die in sein Schlafgemach kamen, denn keine von ihnen konnte es mit Ramel aufnehmen, die seine Mutter ihm weiterhin vorenthielt. Und schließlich konnte er den Argumenten seiner Mutter nicht länger widerstehen.
Und Jolatha kam mit Ramel in sein Schlafgemach. Und König Me'erta begann zu sprechen.
"Die Frau hat mein Leben ruiniert. Es gibt in all meinen Welten keine wie sie und Ihr bringt sie Nacht für Nacht in mein Zimmer. Alle Frauen, die ich schön fand, sind im Vergleich mit ihr verblichen und ich habe einfach keinen Spaß mehr an ihnen. Deshalb bin ich mit nichts anderem mehr zufrieden und ich werde erst zufrieden sein, wenn diese Frau mir gehört. Um was also bittet Ihr mich? Was auch immer es ist, ich werde es Euch geben, darauf habt Ihr mein Wort."
"Nun gut, mein Sohn. Ich werde morgen mit dir reden."
Und Jolatha übergab Ramel, die zu den Baumanbetern gehörte, ihrem Sohn. Und seit diesem Tag gehörte Ramel König Me'erta.
Im Morgengrauen des nächsten Tages kam Jolatha zu Me'erta, als er noch schlief, und erzählte ihm von seinen Absichten.
"Die Gilde der Schreiber hat schon seit langer Zeit ihre Regeln, ihre Beschränkungen und ihre althergebrachten Eide. Aber du, mein Sohn, bildest dir ein, dass diese Worte nun veraltet sind und nicht mehr dem Weg unseres Volkes entsprechen. Ri'neref war für sie verantwortlich und sie sind wie ein Strick (?) um unseren Hals, der immer enger wird und uns von weiteren Fortschritten abhält. Es ist an der Zeit, dass wir befreit werden."
Me'erta war verwirrt. "Aber es gibt niemanden, der dies zugeben würde. Der Eid ist wie Stein. Er kann niemals verändert werden, denn er wurde noch nie verändert. Und trotzdem bittest du mich nicht nur, den Eid zu ändern, sondern widersprichst auch noch den Dingen, die er besagt?"
Und dann wurde Jolatha wütend. "Bist du so töricht? Glaubst du, ich verlange von dir, das Unmögliche zu tun? Es gibt nur einen Umstand, der geändert werden muss. Einen Umstand, der uns eines gibt: Freiheit. Es sind die D'ni, die die Kunst so erschaffen haben, wie wir sie kennen, und nicht Yahvo. Denn, und das ist die Wahrheit, wir sind es, die die Regeln der Kunst bestimmen können, und nicht die althergebrachten religiösen Schriften."
"Sie werden es als Blasphemie ansehen", antwortete der König, "aber ich werde tun, was du sagst."
Und so sprach König Me'erta vor der Gilde der Schreiber. Seine Worte waren gut gewählt, vieles übernahm er von seiner Mutter, und seine Argumente waren stark, denn auch sie hatte er von Jolatha. Und er bemühte sich sehr, denn es gab für ihn keine andere Frau als Ramel und sie war die Frau, für die er lebte.
Es gab zwar viele aus der Gilde der Schreiber, die sich leicht von den mitreißenden Worten des Königs überreden ließen, doch es gab einen, den er nicht überzeugen konnte. Großmeister Tremal war sehr alt, aber seine Weisheit war noch immer seinem Alter voraus. Und seine Entscheidung war hart (das verwendete Wort entstammt der Bezeichnung eines besonderen Steins, der als der härteste und unbeweglichste galt) und er ließ sich durch nichts davon abbringen.
"Niemals werden wir das ändern, was Ailesh in den Eiden schrieb. Niemals werden wir das ändern, was wir seit Generationen ausgesprochen haben. Niemals werden wir es zulassen, dass ein großer Riss durch die große Mauer unserer Gilde führt. Denn es ist Terahnee, nach dem Ihr sucht. Aber ist Terahnee nicht der Grund, warum wir existieren?"
Tremal konnte die Pläne Jolathas aus den Worten des Königs heraushören. Und Tremal wusste, dass wenn die alten religiösen Schriften nicht ihr Schicksal bestimmten, die Herzen der Männer regieren würden und nichts Jolatha mehr an der Ausführung ihrer Pläne hindern könnte.
Und so stellte sich Tremal drei Tage lang gegen die Worte des Königs. Drei Tage lang kehrte der König in seinen Palast zurück und nahm neue Worte seiner Mutter entgegen. Drei Tage lang entbrannte Jolathas Zorn gegen Tremal und wurde immer stärker.
Und so kam es am vierten Tag, als der König nicht mehr in der Gilde willkommen war, dass Großmeister Tremal an einem Baum hängend aufgefunden wurde, sein Körper von Blut bedeckt.
Der König war traurig, als er davon erfuhr, denn in seinem Herzen empfand er keine Feindschaft gegen Tremal. Doch als Jolatha die Neuigkeit erfuhr, war sie außer sich vor Freude und befahl dem König, der Gilde der Schreiber anzuordnen, dass der Eid geändert und damit ihren eigenen Absichten Genüge getan werden solle.
Aber es begab sich, dass der Tod Tremals in der Gilde zu großem Selbstvertrauen führte. Einstimmig verurteilten sie das Böse, das ihren Großmeister getötet hatte, und schworen, dass die Eide ihrer Gilde niemals geändert werden würden und es darüber keine weiteren Diskussionen mehr gäbe.
Also schmiedete Jolatha andere Pläne, denn sie wusste, dass selbst sie diese fest entschlossenen (dasselbe Wort, das oben für den gehärteten Stein verwendet wurde) Gildenmitglieder nicht beeinflussen konnte.
Und König Me'erta lebte mit Ramel und war mit allen zufrieden, die danach seine Gemächer besuchten. Auch wenn er selbst im Glück schwelgte, schmiedete Jolatha weiter ihre niederträchtigen Pläne und die Stadt, in der er lebte, verfiel zusehends.
Bereit zur Vorlage für die Prüfung durch Dr. Watson]]></translation>
<p align=left>Auszug aus der D'ni-Einführungsnotiz für Negilahn
Übersetzt von Tricia Lawson 20.11.03
Willkommen in Negilahn, Heimat der berüchtigten "tarpin shal" und der "bezol pumi"!
Negilahn war eines der ersten Stücke, die unserem Museum 8797 auf Wunsch von Fürst Jerahl hinzugefügt wurden. Zu diesem Zeitpunkt waren die Erhalter und die Museumsexperten der Meinung, dass Negilahn ausreichend erforscht sei, um die Welt in einer Museumskapsel unseren Besuchern zur eigenen Besichtigung zugänglich zu machen.
Sie werden feststellen, dass alle unsere Kapseln, auch die für Negilahn, eine Reihe von Sonderfunktionen besitzen. Die Solarenergie macht es möglich, dass diese Kapseln ohne zusätzliche Energiequelle funktionieren. Sie laden sich kontinuierlich auf, so lange die Nutzung auf ein Minimum beschränkt bleibt, aber bei umfangreichem Gebrauch sind die Energiezellen schnell erschöpft. Achten Sie also darauf, die Energievorräte der Kapsel nicht vor Einbruch der Nacht zu erschöpfen, da Ihnen sonst einiges entgehen wird.
Ehe Sie Negilahn besuchen, wollen wir Sie kurz mit den Geschöpfen vertraut machen, die dort leben. Aber bedenken Sie dabei, dass wir zwar versuchen, Sie an den optimalen Ort zu bringen, Negilahn aber eine Naturlandschaft ist. Wir haben keine Kontrolle darüber, wann und wo Sie unsere Freunde dort entdecken werden ... und ob Sie sie überhaupt sehen. Unsere Kapseln besitzen Klang- und Geruchssimulatoren, um die Tiere anzulocken, aber es handelt sich um echte Tiere und daher können wir keine Garantien geben.
Bitte denken Sie auch daran, dass die Ergebnisse Ihrer Handlungen nicht immer sofort offenbar werden.
Viel Glück und viel Vergnügen!
Hinweise zur Tierwelt von Negilahn:
Anstatt Ihnen alle Geheimnisse von Negilahn sofort zu verraten, möchten wir, dass Sie die Kreaturen selbst entdecken. Die folgenden Anmerkungen dienen nur zur Einführung hinsichtlich der Bewohner von Negilahn.
Man kann sagen, dass wenn Sie keine "kiris" sehen, irgendetwas nicht stimmt. Die großen Schwärme sind normalerweise überall in der Luft zu sehen - besonders an freien Stellen. "Kiris" sind die einzige Nahrungsquelle für die "urwins". Wenn Sie also einen Schwarm "kiris" sehen, halten Sie die Augen auf: Ein "urwin" dürfte nicht weit sein.
"Gipelis" sind eine besondere Erscheinung unter Negilahns kleineren Kreaturen. Es handelt sich dabei um eine buntere Variante der "kiris". Man sieht sie oft durch die Luft fliegen und sie stellen einen Leckerbissen für die "reepahs" dar.
"Nerims" sind sich langsam fortbewegendende und wunderschöne Bewohner Negilahns. Während der Paarungszeit, und dann besonders bei Nacht, haben Sie die Möglichkeit Zeuge der atemberaubenden Vorstellung eines weiblichen "nerims" zu werden. Weitere Informationen zur Paarungszeit der "nerims" erhalten Sie bei den Mitarbeitern des Museums.
Die "oocha paras", die man oft in Bäumen hängen sieht, sind in Wirklichkeit junge "tarpin shal". Versuchen Sie selbst dem Lebenszyklus eines "tarpin shals" zu folgen. Ein kleiner Hinweis: Achten Sie sehr genau auf die "gahtsai".
"Pumis" jagen in Rudeln und fressen oft die Jungen anderer Tierarten Negilahns. "Pumis" erlegen außerdem kranke, kleine oder schwache Exemplare anderer Tierarten, die normalerweise größer sind als sie. Sie springen gerne von Baum zu Baum, sie müssen also schnell sein und die Augen aufhalten.
Versuchen Sie herauszufinden, was gerne pumis frisst. Auch hier zu ein kleiner Hinweis: Sie fressen sehr langsam und leben weit oben in den Bäumen.
Zu den Bewohnern Negilahns gehören außerdem auch verspielte Kreaturen, die gerne "nerims", "gipelis" und anderen Pflanzen und Tiere fressen. Allerdings sind sie sehr scheu und wir haben festgestellt, dass man sie meist nur sehr weit entfernt von der Kapsel findet. Wenn Sie also einen "reepah" sehen, sollten Sie sich glücklich schätzen.
"Gahtsai" sind meist sehr leicht zu entdecken, besonders wenn sie sich ausruhen. Wir denken daher, dass Sie sie auch ohne weitere Hinweise finden. Wenn Sie einen sehen, sollten Sie auf die Streifen achten: Kein Muster gleicht dem anderen.
Obwohl die "urwins" biologisch gesehen Vögel sind, können sie nicht fliegen! Aber da es die "kiris", brauchen sie das auch nicht. "Urwins" sind die einzige Tierart Negilahns, die sich nur einmal im Leben einen Partner sucht und daher sieht man sie oft in Paaren.
Wenn Sie einen "panuhdoy" sehen, werden Sie wissen, warum er seinen Namen trägt. Mehr werden wir Ihnen an dieser Stelle nicht verraten.
Der "tarpin shal" ist Negilahns bekanntestes Tier. Wenn Sie die Gelegenheit haben werden, zu sehen, wie er sich auf ein Tier unter ihm fallen lässt, dann werden Sie auch sehr schnell wissen, warum. Um ihn zu sehen, werden Sie sehr weit oben in die Bäume sehen müssen. Sie sind nicht sehr leicht zu entdecken, aber wir versichern Ihnen, dass sie die Mühe wert sind.
Alle weiteren Informationen werden Sie selber herausfinden müssen. Viel Glück - wir hoffen, es gefällt Ihnen in Negilahn. Bitte wenden Sie sich bei Fragen oder Problemen an einen Mitarbeiter des Museums.
<p align=left>Das ist überraschend. Es macht den Anschein, dass die Frauen der D'ni nur alle zwei D'ni-"Monate" für einen D'ni-"Tag" fruchtbar waren. In anderen Worten also nur alle zweiundsiebzig Tage für ca. dreißig Stunden.
Wenn das stimmen sollte, würde das einiges erklären. Zum einen, warum es so wenig Kinder gab für ein Volk, das dreihundert Jahre lebte und zum anderen, warum Schwangerschaften immer mit einer großen Feier zelebriert wurden.
Soweit ich beurteilen kann, nahmen an diesen Feierlichkeiten nur Familienmitglieder teil, allerdings waren sie recht groß. Es wurden viele Gebete an Yahvo geschickt und die Familienangehörigen sprachen viele Segen aus. Diese "Segen" beinhalteten u.a. Versprechen, sich in den kommenden Monaten um die schwangere Frau und das Kind zu kümmern.
Wie ich bereits zuvor erwähnte, geht man davon aus, dass schwangere Frauen einen tieferen Einblick hatten und daher verwendete man eine Zeit der Schwangerschaft (aber nicht die Zeit der offiziellen Zeremonie) dafür, Erleuchtung von Yahvo zu erlangen. Obwohl von Frauen während der Zeit ihrer Schwangerschaft viel religiöse Meditation erwartet wurde, werde ich auf dieses Thema an dieser Stelle nicht näher eingehen. Allerdings wurde diese Meditation sehr ernst genommen und zielte hauptsächlich darauf ab, die Zukunft und die Bestimmung ihres Kindes zu ergründen.
Während Schwangerschaften in einer ehelichen Partnerschaft Grund großer Feierlichkeiten waren, so war dies bei unehelichen Schwangerschaften nicht der Fall. Soweit es für mich ersichtlich ist, wurde von jeder Frau, die schwanger wurde, erwartet, sofort zu heiraten und jedem Kind, das unehelich geboren wurde, war es untersagt, je einer Gilde beizutreten. Außerdem wurde von einer solchen Mutter keine Erleuchtung erwartet. Dies war fast ein Fluch für eine Frau der niederen Klasse, da ihr Kind nicht in der Lage war, einer Gilde der höheren Klassen beizutreten.
Soweit ich es beurteilen kann, dauerte die Schwangerschaft ein ganzes Jahr. Zehn D'ni-Monate - 290 D'ni-Tage - gleich ein Erden-Jahr. Ich habe keine Aufzeichnungen über Mehrlingsgeburten gefunden.
]]></translation>
</element>
</set>
<set name="TextObjects">
<element name="JCNote">
<translation language="German">
Sieh dir das mal an. Ich weiß, dass der DRC nicht, will, dass wir die Dinger anfassen, aber ich wette, Watson will auch wissen, wie die mit den Türen in Verbindung stehen. Es macht einfach keinen Sinn.
Und verlier es nicht. Ich habe es kaum von der Wand bekommen und als ich es endlich geschafft hatte, war es ganz schön unheimlich. Aber etwas ist noch seltsamer: Als ich später zurückkam, war das Tuch, von dem ich dieses Stück habe, wieder intakt.
- Nick
</translation>
</element>
<element name="NickNote">
<translation language="German">
Wo zur Hölle ist mein Buch? Wer hat überhaupt etwas da dran zu suchen?!
- Nick
</translation>
</element>
<element name="WatsonLetter">
<translation language="German">
Matthew,
Der letzte Satz Unterlagen, den du geschickt hast, war sehr interessant. Ich habe noch eine weitere Liste, von der ich möchte, dass du sie an das Team weiter gibst. Wie du sie genau aufteilst, ist deine Sache.
1. Ich möchte mehr Informationen über das Familienleben: Zeremonien, etc... Einfach alles, was mit Geburt, Heirat, kulturellen Ereignissen zusammenhängt. Ich weiß, dass wir einige Quellen haben, daher wäre deine Hilfe sehr wertvoll für mich. Über Wissenschaft und Technologie haben wir ja schon einiges zusammengetragen, aber ich finde, dass wir noch nicht genug über das Leben dieses Volkes wissen.
2. Wir haben einiges an Informationen über die Gilden gesammelt. Eine ordentliche Aufstellung an einem Ort wäre sehr praktisch.
3. Der Fall ist etwas, über das wir nur sehr wenig wissen. Ich weiß nicht, ob du mir da weiterhelfen kannst, aber nach den Nachrichten der letzten Zeit, sollten wir uns das mal näher ansehen. Ich würde empfehlen, jemanden ausschließlich auf den Fall anzusetzen.
4. Macht mit den Königen weiter. Ein kurzer Abriss zu allen Königen entsprechend denen im letzten Satz wäre hilfreich.
5. Wir haben immer noch religiöse Schriften, die übersetzt werden müssen. Das wird nicht einfach werden, aber ich bin sicher, dass wir darin sehr wertvolle Informationen finden werden.
6. Wir haben einen ganzen Stapel Tagebücher aus den verschiedenen D'ni-Unterkünften, etc. - von Welten gar nicht zu reden ...
Ich glaube, das ist mehr als genug. Noch mal vielen Dank - auch an dein Team, das großartige Arbeit macht.